Mit dem neuen § 11 haben die meisten Vereine überhaupt keine Wahl ob Vorkontrolle oder nicht. In den meisten Genehmigungen durch die Vetämter ist eine Vorkontrolle bindend und meistens auch Nachkontrolle. Also braucht sich niemand darüber aufzuregen.
Wie eine Vorkontrolle stattfindet hängt davon ab für wen sie stattfindet.
1. Ist es für einen meiner Pflegehunde ist es ganz einfach. Ich fahre mit Hund dahin ( in 200 km Umkreis) und schaue ob Hund sich in der Umgebung wohl fühlt, ob Hund und Menschen zusammen passen. Man kennt sich ja schon von vorherigen Besuchen.
2. Eine Vorkontrolle für meinen Verein : ich habe genaue Informationen über den Hund. Ich schaue mir die Wohngegend an, es ist ein nettes Gespräch, in dem man genau erfragt was für Vorstellungen man vom Hund hat, wie der Hund leben soll. Man klärt auf über Eingewöhnung, Sicherheit und Mittelmeerkrankheiten. Ob die Wohnung perfekt sauber ist wäre nebensächlich. Bei ängstlichen oder Windhunden wäre noch Zaun wichtig. Der Umgang mit vorhandenen Tieren ist oft sehr aufschlußreich. Danach geht ein Bericht und eine Empfehlung an den Vermittler. Das Bauchgefühl ist ganz wichtig.
3. eine Vorkontrolle für einen fremden Verein. Da geht es einfach nur darum sich einen Eindruck vor Ort zu machen. Beratung erfolgt hier weniger, weil man die Besonderheiten des Vereins oder des Landes wo der Hund herkommt nicht kennt. Das obliegt dem Verein. Man schildert seinen Eindruck, die Entscheidung trifft der Verein.
Vorkontrollen sind keine Garantie, aber schon wichtig. Wie soll man sonst entscheiden ob es das richtige Zuhause ist, gerade wenn Interessent und Vermittler sich nur vom Telefon kennen und da kann der Eindruck täuschen. Und sie geben auch nochmal dem Interessenten die Möglichkeit darüber nachzudenken. Gerade bei Direktadoptionen, trifft man eine leichtfertige Entscheidung und der Hund passt überhaupt nicht, wohin dann mit dem Hund ? Zu dem sollen die Hunde sich verbessern, sprich wenn man feststellt das der Hund in Deutschland auch nur den ganzen Tag im Zwinger hockt, dann kann er auch dort bleiben wo er ist. Oder man feststellt das die Kinder zu wuselig sind, der vorhandene Hund unerzogen, vernachlässigt, die Wohngegend viel zu laut, die Treppe viel zu steil, der Zaun nur 20 cm usw …. ohne Vorkontrolle weiß man das nicht.
Ich möchte das Hund und auch die Menschen glücklich miteinander werden. Und wenn es bedeutet das man mal eine Absage gibt, dann ist das auch im Interesse der Familie . Denn wenn es am Ende doch nicht passen sollte ist das Geschrei groß und es heißt der Verein hat nicht gut genug hingeschaut.