Beiträge von Ludmilla

    Boomerang

    Witzigerweise habe ich diese vollkommen autonome Entscheidung ohne für mich ersichtlichen Grund nur einmal erlebt, und das bei einer Ziege.

    Wir waren zu zweit mehrtägig bergwandern als uns eine Gruppe Wanderer mit Ziege entgegenkam, einsame Gegend (Pyrenäen).

    Die Ziege sah uns, blieb stehen und folgte uns schließlich in einigem Abstand. Am Ende des Tages hatte sie soweit aufgeschlossen, dass sie direkt hinter uns lief.

    Nachts wir in einer Hütte, sie blieb in einiger Entfernung draußen. Am nächsten Morgen folgte sie uns wieder wie selbstverständlich, fand dann aber irgendwann, dass ihr Platz zwischen uns sei (alles immer hintereinander auf schmalen, vielfach ausgesetzten Pfaden). War für die hinten gehende Person nicht der angenehmste Anblick ?. Aber das ließ sie sich nicht ausreden.

    Sie wanderte geschlagene drei Tage mit uns, immer auf uns wartend, wenn wir irgendwelche Eskapaden machten (z. B. die Rucksäcke stehen ließen um Zwischengipfel zu erklimmen, nutzte sie zum Grasen) und des nachts auch.

    Wir haben sie nie gefüttert, ich hatte bis dato null Kontakt mit dieser Spezies außer hübscher Bildchen, sie entschied sich einfach - mir bis heute unverständlich warum sie uns folgte.

    Noch heute verfolgt mich ihr fürchterliches Jammern als ein Hüttenwirt sie auf unseren Wunsch festhielt. Wir wußten ja nicht, wo sie hingehörte.

    Dein Beispiel McChris scheint mir aber doch das zu einer Selbstbestimmung passendste Beispiel. Auch wenn HSH für ihre Aufgabe gezüchtet werden.

    Ich kenn mich mich Herdenschutzhunden gar nicht aus, gibt es denn auch Exemplare die nix taugen? Sprich sich nicht in der vom Mensch gedachten Aufgabe zurecht finden (wollen)?

    Insgesamt trotzdem schwierig, da Selbstbestimmung für mich schon beinhaltet, aktiv zwischen Varianten zu wählen mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Definition in Spektrum:

    Selbstbestimmung, Gegensatz von Fremdbestimmung (Autonomie, Empowerment). 1) in der Erziehung: die Leitidee des Unterstützens und Wachsenlassens zu Eigenständigkeit, Selbstaktivität und Selbstgestaltung als zentraler Dimension menschlicher Wirklichkeit.

    (Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/psycho…estimmung/13876)

    bei Wikipedia wird man bei der Eingabe von Selbstbestimmung automatisch zu Autonomie (sehr ausführlich) weitergeleitet

    und zu Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt in Philosophie, Theologie und Recht der Moderne allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts. siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

    Sehr sehr ausführlich

    Insgesamt eine schier unerschöpfliche Diskussion, aber deckungsgleich scheinen mir die Begriffe nicht zu sein - wird aber langsam offtopic, bleibe aber bei meiner grundsätzlichen Haltung, Selbstbestimmung des Hundes eher nein, Freiheiten des Hundes je nach seinen Möglichkeiten, sich regelkonform zu verhalten.

    Liebe Grüße

    Ist ein Hund dann streng geführt, wenn er Hundetikette einhält, weil er es als Junghund so gelernt hat? Oder genauso frei wie ich, wenn ich nicht lüge weil mir beigebracht wurde es gehört sich nicht?

    Im Gegenteil, gerade ein gut erzogener Hund, der Regeln einhält und auf den ich mich verlassen kann, bekommt deutlich mehr Freiheiten. Der darf weiter von mir weg laufen, auch bei Wildspuren frei laufen, solange die Rübe an bleibt, darf andere Hunde im Freilauf begrüßen, wenn er sich an die Etikette hält, darf viel mehr bei Situationen dabei sein, wo nicht hörende Hunde weggepackt oder zuhause gelassen werden usw usf. Auch schlicht, weil der Hund selbstständig das richtige Gelernte macht und ich nicht ewig volle Konzentration auf den Hund verwenden muss.

    Aber die Frage war meiner Ansicht nach nicht Freiheit sondern Selbstbestimmung oder rede ich am Thema vorbei ? |)

    Also bewertet Ihr Selbstbestimmung danach, ob der Hund frei laufen kann und Ihr nicht regulierend eingreifen müsst?
    Wie sieht das dann beim Spaziergang aus? Einen gewisser Radius muss ja wohl eingehalten werden? Oder darf der Hund genau immer da lang wo er möchte und Ihr lauft hinterher? Oder ist nicht einfach Eure Kommunikation so konfliktfrei, dass der Hund eh da lang läuft wo Ihr lauft?

    Mir erschließt sich die Definition Selbstbestimmung nicht wirklich. Ich behaupte mal von mir, dass ich immer und alles reguliere. Ob nun aufgrund langem, kurzem oder überhaupt nicht benötigtem Training. Aber die Regeln bestimme IMMER ich - engmaschig führe ich einen Hund, der diese Regeln entweder noch nicht beherrscht oder gerne andere als meine Intentionen hat (jagen, angreifen, belästigen ..... ) Und ehrlich gesagt, ob ich bei einem Spaziergang nun den Hund 'entscheiden' lasse, ob wir rechts rum oder links rum laufen, ist nicht wirklich eine. Schon vorher habe ich bestimmt, wo wir laufen, wann wir laufen, im Prinzip auch schon projektiert wie lange wir laufen - wo ist da die Selbstbestimmung des Hundes?

    Der Hund kann also das tun was er möchte? Schnüffeln (erlaubt), rumkugeln (erlaubt) mäuseln (erlaubt?) Karnickel jagen ??? Wir definieren doch IMMER was erlaubt ist und was nicht, oder?

    Eure etwas mit Kopfzerbrechen beschäftigte

    Ludmilla :