Lieben Dank dir. Dann mache ich das gleich so.
Lange bin ich nie weg, kurz zur Toilette, oder eine Zigarette rauchen.
Ja, sie kennt alleine bleiben, aber sie hat ganz schlimme Verlustängste.
Nur fürchte ich, wenn ich sie erstmal anfange mitzunehmen, tun wir uns da später nur noch schwerer.
Ja, da hätte ich auch Sorge...
Ich würd versuchen es ganz kleinschrittig aufzubauen (also die ersten tage vielleicht echt nur schnell zur Toilette oder zum Kopierer. Und langsam steigern. Wie man es zuhaus auch üben würde.
Genau, so habe ich es jetzt mal geplant.
Kopierer steht eh neben meinem Schreibtisch, dann geht es eigentlich nur um die Toilettengänge.
Wollte sowieso das Rauchen aufhören, also guter Anlass. 
Problem wird dann eher, dass ich eigentlich immer wieder mal in die Produktion und ins Lager raus muss.
Da bin ich dann schon etwas länger weg, aber auch nicht mehr als 10 Minuten.
Hoffentlich kann ich das eine Weile aufschieben, bis die Eingewöhnung durch ist.
Ihm ist unter dem Schreibtisch mit Fußgewusel zu nah, also durfte er in der Ecke liegen. Aber mehr Auswahl gab es dann auch nicht. Durchgangsbüro und kein Platz für Wegblockierer. Später hat er Chefs Herz erobert und durfte bei ihm im Nachbarbüro hinter der Tür liegen und im Sommer draußen unterm Busch in Sichtweite angebunden.
So ist es hier dann auch. Unterm Schreibtisch hätte ich Platz, aber Nicki mag das nicht, wenn man ihr im Ruhemodus auf die Pelle rückt. Deswegen die Ecke neben mir.
Draußen wäre keine Option, da Produktionsstandort und LKW Verkehr.
Ich empfand das als ziemlich viel Freiheit, zu Hause ist es nicht viel anders. Flur ist ein Durchgangs- und kein Aufenthaltsraum, also darf er da nicht liegen. Wege sind generell freizuhalten, Küche und Bad sind verboten, also bleiben nur ein paar Flecken über. Klar wird sich da mal gestreckt, der Raum gewechselt oder hinter mir hergetappert, aber zu 90% liegt er halt auf seinem Platz und schläft.
Ja das war bei uns daheim tatsächlich anders. Erster Stock ist zwar schon immer tabu, aber ansonsten hat sie freien Zugang zu allen Räumen im EG und kann in den Garten wann und wie sie möchte.
Das wird schon eine Umstellung.
Sie ist 10 und ja nicht unerzogen..
Sie kennt doch Regeln und Grenzen.
Ich würde sie wenn du zum Klo oder zum Kopierer gehst einfach anleinen und sagen sie soll warten und dann gehen. Am Anfang halt über gehorsam Regeln im Notfall.
Meine haben alle schnell kapiert, im Büro ist laaaangweilig und zum schlafen da.
Sie ist wahnsinnig gut erzogen und steht toll im Gehorsam.
Aber deshalb klappt das tatsächlich auch meist nur über Gehorsam. Denn alleine bleiben kann sie so ziemlich gar nicht (mehr).
Wenn eine gewisse Zeit überschritten ist, die ich außer Sichtweite bin, dann kommen die Verlustängste.
Das äußert sich dann in völliger Verzweiflung (heulen, jammern, Stresshecheln, Ohren anlegen...Zuhause rennt sie Stunden alle Räume ab, geht die Türen und Fenster hoch und das fängt keine paar Minuten nach dem Gehen schon an.)
In neuer Umgebung wird die Zeitspanne deshalb sehr kurz sein. Da muss ich einfach schauen, dass wir uns seeeehr langsam steigern.
Aktuell bekommt sie nebenher noch CBD Öl und ich hatte mal überlegt, für die Arbeit den Adaptil Stecker mitzunehmen. Der liegt daheim noch unbenutzt rum.
Am Hundeplatz zum Beispiel weiß sie seit Jahren ganz genau, dass sie keinen Stress haben muss, wenn ich sie wo parke und andere Dinge tue. Das war halt auch noch nie anders und wir gehen da seit 10 Jahren hin. Ich bin immer mal in ihrem Sichtfeld, dann wieder nicht, aber trotzdem in der nahen Umgebung. Da kann sie wunderbar rumliegen und entspannt sein.
Hunde mit ins Büro zu nehmen ist ein absoluter Luxus. Entsprechend kümmer ich mich darum nicht negativ aufzufallen. Wenn der Hund das nicht kann, muss er eben langfristig doch zu Hause bleiben.
Sehe ich auch so.
Habe auch lange mit mir gehadert, den Chef überhaupt zu fragen.
Mein Chef sagt nicht guten Morgen, am Telefon nicht Hallo oder Tschüss. Bitte und Danke kennt er nicht.
Er war weder bei meinem Vorstellungsgespräch dabei, noch hat er mich zur Einstellung begrüßt.
In 5 Jahren, die ich hier arbeite, haben wir vielleicht 3 Sätze gesprochen. Und die über seinen Hund. Das war der einzige Grund, warum ich überhaupt den Mut zusammengefasst habe.
Und noch dazu habe ich hier eine Kollegin (zum Glück im anderen Büro), die Angst vor Hunden hat, weil sie schon gebissen wurde.
Da muss ich nicht den Anspruch stellen, den Hund auch noch frei herumlaufen zu lassen. Solange sie an der Leine und bei mir ist, ist es auch für diese Kollegin völlig in Ordnung.