Jetzt grätsche ich einfach mal dazwischen mit unserer Geschichte und möchte gerne eure Meinungen/Gedanken dazu hören.
Es ist natürlich immer schwierig, wenn man den Hund nicht persönlich kennt, aber genauso verschwimmt auch vieles, wenn man ihn 24/7 um sich hat und macht es somit nicht leichter, die richtige Entscheidung zu treffen.
Maja (9, Biewer Terrier, kastriert, 2,1 kg) wurde vor einem guten halben Jahr mit Morbus Cushing diagnostiziert. Sie hat die volle Breitseite der Symptome und das auch schon länger als ein halbes Jahr, vor allem Polyurie, Polydipsie (sie hält aktuell 1-2 Stunden aus, nachts muss sie ebenfalls raus), Muskelschwund, schlechte Haut, Fellverlust, Unruhe drinnen und schnell platt sein draußen, Heißhunger. Letzteres nur vor der Diagnose, seit Beginn der Medikamente nicht mehr.
Mit unserem Tierarzt sind wir schnell nicht mehr alleine weitergekommen und haben eine Spezialistin zugezogen. Ultraschall- und Röntgenbilder haben ergeben, dass sie keinen Tumor an der Nebenniere hat, also ist er sicher an der Hirnanhangdrüse. Die Blutbilder waren und sind immer ziemlich in Ordnung, das letzte war erst gestern und ergab keine Auffälligkeiten.
Sie wurde also niedrig auf das Medikament eingestellt und ich sollte wöchentlich um 1mg/kg steigern, solange sie weiterhin gut frisst. Dazu muss man sagen, dass Maja ihr ganzes Leben schon extrem viele gastrointestinalen Probleme hat. Einen Haufen Unverträglichkeiten, Sodbrennen, regelmäßig Durchfall, extrem mäkelig. Das ging schon los, als sie mit 8 Wochen bei uns eingezogen ist. Jede noch so kleine Veränderung löst bei ihr eine Kettenreaktion aus, wir sind nicht nur 1x nach der Umstellung auf tierärztl. verordnetes Spezialfutter oder selbst gekochte Rationen/Schonkost mit Fieber, Durchfall und Gastritis in der Klinik gelandet.
Seit Tag 1, an dem sie das Medikament bekommt, geht ihr Hunger kontinuierlich verloren. Nur leider die Cushing Symptome so überhaupt nicht. Also waren und sind wir gezwungen, das Medikament weiter zu erhöhen. Alles andere (Diabetes, Diabetes Insipidus, Nieren, Schilddrüse...) wurde bereits mehrfach abgeklärt. Dazwischen hat uns eine Bauchspeicheldrüsenentzündung erwischt, mehrere Bindehautentzündungen, Blasenentzündungen und ein grippaler Infekt. Es ist täglich ein Kampf zwischen Cushing-Symptomen, Hund frisst nichts, Hund hat Bauchschmerzen, Hund hängt nur rum, Hund ist wieder besser drauf...
Vergangenes Wochenende hat uns zu dem schon vorhandenen Drama ein epileptischer Anfall überrascht, bei dem Maja auch für kurze Zeit komplett bewusstlos war und der zu 99,99% auf den wohl großen Tumor im Kopf zurückzuführen ist. Hier haben wir jetzt ein Notfallmedikament Zuhause.
Die meiste Zeit des Tages schläft sie, die anderen 2-3 Stunden steht/sitzt sie mitleidserregend irgendwo rum, meistens zitternd, verkrampft und schwankend (Muskelschwund). Man sieht einfach, sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut. Dazu gesellen sich aber Momente, in denen sie gut drauf ist, Streicheleinheiten genießt, oder beim Gassi mal mit meiner anderen Hündin schnüffelt und flitzt. Nur diese Momente werden deutlicher weniger und kürzer.
Eine Weile vor dem epileptischen Anfall fing es auch schon an, dass sie im Schlaf immer wieder mit dem Kopf (teilweise dem ganzen Körper) zuckte, oder plötzlich aufspringt, kurz panisch hin und her rennt, als hätte sie einen Geist gesehen und am ganzen Körper zittert. Kurz darauf ist der Spuk wieder vorbei. Das hatten wir jetzt auch schon 2x tagsüber inklusive aufschreien/quieken.
So, ich glaube, ich hab alles erwähnt.
Aktuell wiegt Maja noch 2,1 von gesollten mindestens 2,8, besser 3 kg. Tendenz weiter abwärts, weil sie kaum bis keinen Appetit mehr hat.
Meine Eltern wollen sie demnächst einschläfern lassen. Das lass ich einfach mal so stehen.
Ich bin mir unschlüssig.
Nun bekommt sie seit gestern Metamizol, was ich sowieso erstmal beobachten möchte. Denn gestern Abend nach der ersten Gabe hat sie eine kleine Portion gefressen und wirkte wieder wacher. Mein Gedanke war hier, dass vielleicht immer noch oder schon wieder die BSD zwickt und es nicht nur ausschließlich vom Medikament kommt, dass sie nicht fressen möchte. Ich habe nun auch VC Gastrointestinal Low Fat Nassfutter bestellt, obwohl ich mehr als Schiss davor habe, wie sie auf die Umstellung reagieren wird. Es wäre einfach von den Werten perfekt für all die Probleme momentan.
Also, Spezialfutter in Kombi mit Metamizol und einer letzten Erhöhung des Medikaments (da wir die Cushing Symptome weiter nicht im Griff haben) wären somit meine letzte Idee. Aber gleichzeitig frage ich mich, ob ich es nur unnötig hinausziehe, da wir seit 6 Monaten alles versuchen ohne einen Schritt in die richtige Richtung und ich einfach auf die anderen hören sollte, die Maja gehen lassen würden. Aber dann, wie heute morgen nach dem Aufwachen, dreht sie sich neben mir auf den Rücken und lässt sich genüsslich den Bauch kraulen... da sind für mich alle Gedanken ans Einschläfern verschwunden.
Ich weiß nicht. Ich musste das jetzt auch mal loswerden und ihr dürft gerne mal eure Gedanken dazu schreiben...