Da habe ich ein schönes Negativbeispiel, das uns sehr deutlich gezeigt hat, dass eben nicht alles von alleine läuft und die Hunde das 'schon machen'.
Meine Eltern haben sich vor einem Jahr dazu entschieden, dass ein dritter Hund einziehen soll.
Ausschlaggebend war die Tatsache, dass ich ausgezogen bin und meine beiden Hunde viel bei mir sind.
Aber sie sind eben auch bei meinen Eltern, wenn ich arbeiten muss.
Emmi, die Mischlingshündin war zum Einzugstag 3 Monate alt. Meine Hunde 9 und 6 Jahre alt.
Nicki, meine alte Hündin ist sehr umgänglich und kompetent mit den allermeisten Hunden, mit einigen, die sie von klein an kennt, spielt sie auch noch oft.
Aber sie ist halt auch älter geworden und schätzt Ruhe mittlerweile mehr, vor allem im eigenen Umfeld.
Maja, die kleine, braucht bei fremden Hunden lange Zeit zum Auftauen und möchte generell einfach in Ruhe gelassen werden.
Ihre Individualdistanz ist ziemlich groß. Und sie hasst Welpen. Warum nur.
Ich habe wirklich versucht, das Blatt zu wenden, aber die Entscheidung lag nicht bei mir.
Meine Bedenken wurden abgetan mit 'das wird schon, das dauert halt'.
Also zieht das Wusel ein, schon sehr selbstbewusst und generell von der Sorte 'du zeigst mir Grenzen auf? Ich schau mal, wie oft ich die überschreiten kann`.
Maja hat sich 24/7 auf alle erhöhten Plätze geflüchtet, beide Hunde waren mit dem Maßregeln sichtlich überfordert und sind eher die gestresst hilflosen, die auf Anleitung von uns warten.
Nicki hat sich zwar Mühe gegeben, aber ihre Ansagen waren nicht annähernd deutlich genug für das wirklich freche Welpenkind.
Sie hing ihr in der Rute, an den Lefzen, an den Beinen. Hat ihr Bett belagert, sie angesprungen. Immer.
Wurde Nicki deutlicher, ist die Kleine schier durchgedreht vor Frust. Nicki hat es oft mit Ignoranz versucht, aber das hat zu gar nichts geführt.
Maja hat schon einen Anfall bekommen, wenn Emmi überhaupt in ihrem Dunstkreis erschienen ist und ja, wenn man zusammen wohnt, passiert das halt mehr als oft.
Meine Mama war zwischen Schichtarbeit, Kinder und Haushalt permanent dabei, die Hunde auseinader zu pflücken und Emmi zwischendurch zu separieren.
Der Stress wurde größer, bei Hunden wie uns Menschen auch und die Möglichkeiten waren beschränkt.
Emmi kam nicht zur Ruhe, wurde dadurch nicht richtig stubenrein.
Meine alte Hündin wollte gegen Ende morgens nicht mehr aus dem Kofferraum (und sie hasst Auto fahren für normal!), wenn wir bei meinen Eltern in den Hof gefahren sind.
Zuhause ist Krieg ausgebrochen, weil eine Hälfte für Abgabe war und die andere nicht. Es wurde Wochen nicht miteinander gesprochen.
Und letztendlich ist Emmi wieder ausgezogen, nach knapp 3 Monaten.
Sie lebt nun bei einem 13-jährigen Mädchen und ihrer Familie, in einem Haus mit Garten am Feldrand und einem gleichaltrigen Hund in der Nachbarschaft, der ihr bester Freund geworden ist.
Es geht ihr wunderbar, so viel besser als bei uns.
Das kleine schlechte Gewissen wird wahrscheinlich immer bleiben, aber die Entscheidung für die Abgabe war die einzig richtige. Vor allem für die Hunde.
Als Maja, mein Yorki damals mit 12 Wochen eingezogen ist, war Nicki 3 Jahre alt.
Ich hab das Kleinteil im Garten aus der Box gelassen und sie ist zu Nicki gekrochen, die sich flach auf den Boden gedrückt hat und ganz vorsichtig näher gekommen ist.
Dann haben sich die Nasen beührt, beschnuffelt und ab diesem Moment waren die beiden unzertrennlich.
Sie teilen sich heute noch alles. Futter, Bett, Leckerli, den Platz auf dem Sofa. Ernsthafteren Streit hatten sie genau 2x in 7 Jahren, aber ohne, dass jemand eingreifen hätte müssen.
Nicki war eben jünger, noch verspielt und neugierig anderen Hunden gegenüber und Maja war vorsichtiger, als Emmi es jemals geworden wäre.
So kann es laufen.. und bei mir wird ohne großes Nachdenken, durchkauen, Notfallpläne erstellen sicher nie wieder mehr als 1 Hund wohnen.