Wow, vielen vielen Dank, dass ihr euch so viel Zeit genommen habt um mir so viele Tipps zu geben die muss ich im Lauf der Woche nochmal genau durchdenken und überlegen, was zu mir und der Kleinen passt.
Auf einige Dinge möchte ich noch kurz Antworten liefern, weil ihr euch ja auch so viele Gedanken gemacht habt.
Also ich habe auch den Eindruck, dass sie irgendwie gestresst ist. Ich kann aber einfach nicht erkennen, weshalb. Ich schildere kurz den Tagesablauf, vielleicht fällt euch was auf, was ich übersehe: Morgens zwischen 6 und 7 stehe ich auf und wir drehen unsere Runde (so um die 30 Minuten, an ruhigen Straßen und Wiesen vorbei). Dann frühstücke ich in Ruhe, mach mich fertig, präpariere die Wohnung (Leckerchen verstecken, Knabberkram, ein Spielzeug) und stelle ihr ihr Futter hin. Dann gehe ich, wenn sie frisst, zur Arbeit. Dann ist sie ungefähr 4 Stunden alleine (das haben wir von klein auf aufgebaut - ist kein Problem). Wenn ich nach Hause komme, schläft sie meist noch, ich ziehe mich dann um und dann gehts zur Mittagsrunde. Draußen gehen wir in normalem Tempo, manchmal rennen wir ein kleines Stück, manchmal mit und manchmal ohne Leine, beim Spaziergang machen wir kleine Übungen (Absitzen vor der Straße, Bleib, Rückruf, Bring, Schau wenn Menschen kommen). Zuhause angekommen machen wir ne Pause. Ich ruh mich dann aus, bereite noch Sachen für die Arbeit vor und sie muss sich selbst beschäftigen (meist schläft sie dann bei meinen Füßen). Je nach meiner Laune spielen wir dann noch Suchspiele in der Wohnung oder üben Kommandos. Abends um 6 gehts dann zur letzten Runde raus - danach ist komplett Ruhe angesagt. Da gibts noch Fressen und Kraulen und das wars. Zwischen 22 und 23 Uhr gehts nochmal zum Lösen vor die Tür. Über den Tag verteilt sind wir also so ungefähr 1,5 Stunden draußen - manchmal weniger. Wir üben auch mal auf dem Weihnachtsmarkt, gehen an Kindergruppen vorbei und stehen am Bahnhof rum. Das macht eigentlich keine Probleme.
Zu den Hundebegegnungen: Sie hatte seit gut 3 Monaten keinen Kontakt mehr zu Hunden an der Leine und ich gehe dann ganz strikt weiter (dabei habe ich ein Leckerchen in der Hand, das sie bekommt, wenn sie sich an mir orientiert). Aufgrund ihres Gewichts kann es aber schonmal sein, dass ich kurz stehen bleibe, wenn sie sich mit ganzer Kraft in die andere Richtung stemmt - da kann ich nix machen. Absitzen lassen oder "Schau" beherrscht sie normalerweise perfekt - nur nicht bei Hundebegegnungen. Und auch wenn alle immer sagen, Labbis bekommt man doch immer mit Fressen - bei uns absolutes Gegenteil. Selbst das verführerischte Stück Käse kommt gegen einen Artgenossen (auch wenn der nicht interessiert ist) nicht an. Auch kein Spielzeug oder Kommando. Deshalb bekommt sie in solchen Situationen auch keins - weil ich nicht möchte, dass die sich abnutzen.
Mir ist bewusst, dass der Hund nur so "gut" ist, wie ich es bin und nur ich solche Situationen ändern kann. Was mich einfach stresst, ist ihre Aufregung gerade bei mehreren Hunden und dass ich sie dann nicht entspannen kann. Unser Alltag ist eigentlich ziemlich ruhig - vielleicht übertrag ich meine leichte Angespanntheit (wegen beruflicher Neuorientierung) gerade auch etwas auf sie... Aber trotzdem muss ich ja einen Weg finden, das besser zu machen. DA helfen eure Erfahrungen mir sicher weiter. Es ist halt nur irgendwie sehr viel und sehr anstrengend, wenn man den Hund nicht beruhigt bekommt...
Ich habe mich nun nach einer neuen Hundeschule (wir sind mit der jetzigen nicht sehr glücklich) umgesehen und ich habe den Eindruck, eine ganz souveräne Trainerin gefunden zu haben. Mal sehen, wie das erste Treffen läuft.
Das einzige, was mir noch nicht ganz klar ist, ist ob ich jetzt zu weich bin oder nicht... Weil das ja nun schon häufiger genannt wurde... Aber ich habe den Eindruck, dass "Bestrafungen" oder ein scharfer Ton sie nur noch weiter anspannt und aufregt, deshalb möchte ich das vermeiden.
Vielleicht könnt ihr mir aber noch einen Tipp geben: Wie baue ich das "Auf den Platz Schicken" auf? Sie hat eine Box, in die sie auch gerne zum Schlafen geht (auch die komplette Nacht) und mit einem Leckerchen in der Hand läuft sie auf Kommando auch rein. Aber wenn wir jetzt auf dem Sofa sitzen und sie soll dort hinein, bewegt sie sich kein Stück. Nur, wenn wir quasi davor stehen oder mit ihr in die Richtung gehen. Da scheint beim Üben also etwas schief gelaufen zu sein. Könnt ihr mir da noch etwas raten?