Die Vorstellung, das alles nicht mehr zu haben und einfach mal tun und lassen zu können, was man möchte - ein Traum...
Das kann ich so gut verstehen.
Ich war im gleichen Alter wie du, als ich meine komplette Truppe verschenkt habe.
Ich kann jetzt einfach so krank sein, einfach so in den Urlaub fahren, ich muss mir keine Gedanken um Heuernte, Heuqualität und Heumenge machen, keinen Stress mehr wegen ständig steigender Preise, keinen weiteren körperlichen Verfall durch zu viel "Buckelei" (Misten, Zäune ziehen, Stall in Schuss halten, viel zu schwere Sachen tragen) usw.
Ich habe danach erst gemerkt, wie viel gemeinsame Zeit ich meinem Mann durch den Stall "gestohlen" habe...
Das hat sich zu aktiven Pferdezeiten nie so angefühlt bzw. es war mir nicht bewusst.
Die Erkenntnis kam erst danach.
Genau wie das komplette Abhängigkeitsverhältnis von anderen...
Urlaubsbetreuung, Krankheitsvertretung, Futterkauf, Rauhfutterkauf, Strohkauf, Hufschmied, Tierarzt, Sattler, Stallbetreiber, Verpächter usw.
Im Prinzip kann man sich eigentlich nur Pferde halten, wenn man Geld wie Heu, die entsprechenden Anlagen und Weide- bzw. Ackerflächen und gutes vertrauenswürdiges Personal hat.
Alles andere frisst einen über kurz oder lang auf (physisch, psychisch, finanziell) und ist immer kompromissbehaftet.
Mich macht das traurig, denn ich liebe Pferde. Es war immer mein Traum, eins zu haben.
Ich habe diesen Traum gelebt, ich war glücklich, bis ich in der Realität aufgewacht bin...