Beiträge von JarJarBinks

    Hallo Zusammen,

    ich habe ein Arbeitspunkt mit meiner Hündin, bei dem ich nicht so ganz weiterkomme...vielleicht hat ja hier noch jemand ein paar Ideen.

    An sich kennt sie die Grundstellung und auch die Fußarbeit. Sie läuft sehr freudig bei Fuß, klebt gut am Bein, prellt nicht vor...sieht alles super aus...

    Nun aber zum kleinen Problem: Sie versucht mir bei der Grundstellung in die Augen zu sehen..je länger sie in der Grundstellung verharrt, desto mehr dreht sich ihr Hals und somit ihr Oberkörper schief von meinem Bein weg..sie sitzt also mit ihrem Oberkörper schief(als wenn sie gleich umkippt) und macht einen Giraffenhals, nur um auch ja meine Augen zu sehen! Ihre Pfoten und ihr Hintern sind weiter direkt an meinem Bein/Fuß.

    Ich würde also im Herbst/ Winter die Grundstellung gerne nochmal neu aufbauen, möglichst so, dass sie mir senkrecht unter die Achsel guckt und somit nicht mehr schief wird! Ich habe es über eine Beißrolle/Ball unterm Arm probiert...allerdings zeigt sie in der Unterordung überhaupt keinen Beutetrieb! Zergeln oder so ist super, aber die pure Rolle unterm Arm ist einfach uninteressant...Auch Trieb durch Zergeln und dann Rolle untern Arm bringt eher wenig...sie guckt hin, aber nicht angespannt, aktiv und freudig sondern eher gelangweilt...sobald sie die Möglichkeit hat, tauscht sie Beute gegen Futter!

    Hat also jemand von euch eine Idee, wie ich ihr eine freudige, angespannte Grundstellung beibringen kann, die komplett gerade ist?

    Meine Mutter hat bis vor kurzem meine Mops-Hündin aus dem Tierschutz mit zur Arbeit genommen (Beratungsstelle für Sucht- und Drogenprobleme).

    Die meiste Zeit hat sie dort in ihrem Körbchen im Büro gelegen oder bei den Kollegen vorbei geschaut und Essen abgestaubt. 3x pro Woche war sie auch bei den Gruppenstunden dabei und hat dort eigentlich nur durch ihre Anwesenheit für Ruhe gesorgt...die meiste Zeit lag sie schnarchend auf dem Teppich ;)

    Sie hat keine spezielle Ausbildung, hat aber auch nie aktiv mit den Menschen gearbeitet! Abends war sie immer platt und müde, aber glücklich! Das schwerste war es, sie nach der Arbeit wieder ins Auto zu bekommen...sie war bekannt für ihre Ehrenrunden Abends und hat immer jedem Tschüss gesagt, bevor sie endlich ins Auto gesprungen ist .

    Als ich sie bekam, hatte sie Angst vor allem und jedem..hat sich nicht anfassen lassen, hat ständig unter sich gepinkelt und kannte keinerlei Reize...Zu dem Zeitpunkt wäre es nichtmal denkbar gewesen sie zu fremden Menschen mitzunehmen, oder Besuch zu empfangen. Es hat ca. 3-4 Jahre gedauert bis sie eigentlich jegliche Ängste abgelegt hatte und da sie vom Grundwesen her ein extrem ruhiger Hund ist, der nun fremden Menschen weder euphorisch noch ängstlich gegenüber begegnet, ist sie ideal als Begleithund geeignet. Wenn ihr eine Situation zu viel wird, verzieht sie sich einfach in ihr Körbchen (sie würde halt niemals nach vorne gehen). Sie hat an sich einfach gelernt, dass alles für sie geregelt wird, solange ich oder meine Mutter dabei sind!

    Wir hätten bei ihr Anfangs niemals gedacht, dass sie irgendwie dafür geeignet wäre. Aber da sie körperlich (Rassebedingt stark überzüchtet) zu anderer Auslastung nur schwer fähig war, hat sie in der Arbeit ihre Aufgabe gefunden... Mitterlweile ist sie 9 und nun seit 4 Monaten in Rente (zusammen mit meiner Mutter)... Sie schaut nun nur noch alle 2 Wochen mal bei der Arbeit vorbei und freut sich einen Keks endlich wieder da zu sein!

    Willst du damit vielleicht andeuten, dass solche Trainer solche Hunde nicht trainieren können? Dass man aggressive Hunde damit nicht trainieren kann?


    In Kurzform zu deinen Fragen:

    1. Ich behaupte dass Trainer die bisher nur persönliche Erfahrungen mit sozialverträglichen, Will-to-Please Hunden mit moderatem Jagdtrieb und moderatem Eigengewicht und Temperament gemacht haben, mit Situationen außerhalb dieses Normbereichs oft selber überfordert sind und den Haltern somit die notwendige Sicherheit, Souveränität und Konsequent nicht/ oder nur schwer vermitteln können.

    2. Für mich sind bei solchen Hunden (und bei allen anderen auch) Ruhe, Konsequenz und Souveränität die absoluten Schlüsselkompetenzen. Mittel wie Klicker, Belohnung durch Leckerlies etc. sollten nur Zusatzmittel und Werkzeuge sein.

    Es gab hier neulich erst einen Thread zum Thema Aggressionsverhalten bei Welpen (und explizit um sogenannte Arschl***-Welpen), dort hatte die TE auch mitgeschrieben und war sehr bestürzt darüber, dass sie bereits manche Welpen gerne mal an die Gurgel gehen und Aggressionsverhalten zeigen!

    Heutzutage gibt es einfach viele Menschen, die sich Hunde mit Schutztrieb(oder anderen höher gelegten Trieben) ins Haus in die Familie holen und genau diese Menschen suchen doch häufig nach Trainern, um die Hunde "alltagstauglich" zu bekommen...und da sollte ein Hundetrainer von Anfang an die Kompetenzen haben, um nicht den Grundstein für spätere Probleme zu legen, weil Hundi seine Besitzer einfach nicht ernst nimmt(und den Trainer ja auch nicht)!

    Warum sind wir da blauäugig ran gegangen?!

    Der Typ war in der Nähe und wenn man sich nichts ansieht, kann man sich auch kein Bild davon machen.

    Und warum Bedrängnis?!
    Ich bin ganz froh das wir da waren, sonst könnte ich den Fall nicht melden!

    Und wir haben es auch nicht unterstützt, ganz im Gegenteil!


    Sehr viele Menschen kommen eben durch diese Besuche in die Bedrängnis einen Hund von dort aus Mitleid zu nehmen..es war ja absolut richtig vone euch dort keinen Hund zu kaufen, aber es gibt nunmal genug Leute die dann schnell so einem armen WÜrmchen helfen wollen!

    Und blauäugig für mich weil scheinbar das einzige Kriterium war "kleiner Hund, Welpe, irgendwie in der Nähe"...daher meine Mutmaßung (!!) das ihr relativ schnell bei Eb** Kleinanzeigen oder ähnlichen Seiten gesucht habt und einfach vorrbeigefahren seid...
    Und das finde ich beim Welpenkauf extrem blauäugig! Selbst wenn die Hunde da besser ausgesehen hätten, hättet ihr gewusst ob der Vater nicht der Bruder der Mutter ist, oder die Elterntiere keine Erbkrankheiten weiterreichen? Welche häufigen Krankheiten beim Chihuahua überhaupt auftauchen? Welche Gesundheitstests besser vorhanden sein sollten?

    All solche Dinge klärt man mMn bevor man überhaupt zu einem Züchter fährt!

    Und warum sollte ein verantwortungsvoller Züchter ohne Verein und Verband züchten? Woher bekommt er dann den passenden Deckrüden etc.?

    @Chatterbox ich kenne dich und deine Erfahrungen im Umgang mit Hunden (auch diverser Rassen nicht), daher bitte nicht auf dich persönlich beziehen...

    Ich hab auch nur den Thread hier überflogen und dabei einfach sehr viele Gemeinsamkeiten entdeckt, zu Hundetrainern aus meiner Umgebung.

    Ich kenne selber bei mir im Umkreis mittlerweile so ziemlich jeden Hundetrainer/ Hundeschule etc. sei es durch Bekannte, dadurch das ich Anfangs selber sehr lange nach einer passenden Hundetrainer/in gesucht habe und auch drei sehr gute Bekannte mit Trainerscheinen/Ausbildungen habe..

    Extrem auffallend derzeit sind eben diese Gemeinsamkeiten:
    - Hundetrainer sind selber Retrieverhalter
    - Haben noch ihren 1. Hund (meist zwischen 3-10 Jahren) und manche ihren 2. Retriever dazu
    - Haben theoretische Ausbildungsscheine von Akademien (bis hin zu D.O.G.S etc.)
    - Arbeiten sehr konfliktfrei, mit Klicker, Leckerlies, ausschließlich positiv (ist ja an sich eine sehr gute Sache)

    Wir haben bereits im Welpenalter mit unserer Dobermannhündin ein extremes Problem gehabt, eine Hundeschule/einen Trainer zu finden, der uns nur bei den Basics begleitet, weil fast alle dieser Trainer mit einem Gebrauchshund gar nicht klar kamen, oder sogar vorher abgelehnt haben... Das Energielevel, der Beutetrieb und auch das Aggressionsverhalten waren nunmal rassetypisch ausgeprägter als bei nem Standard-Begleithund oder Showlinien Retriever und keiner dieser Hundetrainer kam damit zurecht (dabei hat unser Welpe/Junghund in keiner Art und Weise extremes Verhalten gezeigt)!

    Auch andere Bekannte und Freunde sind irgendwann von all diesen Trainern weggekommen, weil die bei Verhaltensweisen die vom Standard abweichten (Schutzverhalten gegenüber Menschen, Futteragressionen, Leinenaggressionen) mit ihren Trainingsmethoden keine wirklich Erfolge erzielen konnten...

    Was mMn diesen Trainern einfach fehlte, war und ist Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichsten Hunderassen und Charaktern!

    Klar bin ich gerade sehr Verallgemeinerd, aber eben nur weil man seinem Golden Retriever oder Labrador gut erzogen hat und mit ihm toll apportiert etc. hat man doch noch lange nicht das nötige Wissen und vor allem die praktische Erfahrung um als kompetenter Hundetrainer zu arbeiten..

    Da finde ich die Vorschläge hier, wie Gassigehen, im Tierheim ehrenamtlich helfen und Hunde dort trainieren, als Unterstützung und irgendwann Ausbilungswart im Verein arbeiten viel hilfreicher um erst einmal eine Bandbreite an praktischem Wissen zu bekommen.

    Nur zusätzlich macht doch ein theoretisches Studium + Seminar über Arbeitsmethoden irgendwie Sinn, bevor ich wirklich Menschen bei ihren Problemen helfe...oder nciht?

    Chihuahua war vollkommener Zufall, das einzige Kriterium was meine Eltern hatten war "kleiner Hund".Also das hätte jetzt auch jeder Mix sein können!


    Ok, ich formuliere es noch etwas allgemeiner:

    Wenn ihr einen Welpen wollt, dann geht zum Züchter und holt euch einen gesunden Hund! Keinen angeblichen "Ups-Wurf" Welpen, bei dem zufällig kleine süße Rassen gemixt wurden und kein "meine Hündin sollte doch einmal Welpen kriegen" Vermehrer!

    Ich mag nicht ausschließen, dass es mit Sicherheit ab und zu auch mal wirklich Ups-Würfe sind, aber in vielen Fällen sind dies eben auch nur Vermehrer, die mit ihrem "Hobby" ordentlich Geld verdienen, ohne auf Gesundheit und Co zu achten!

    Also recht einfach
    A: geht zum Züchter mit Zuchtverband, Gesundheitszeugnissen und durchdachtem züchten (Natürlich haben diese Hunde auch ihren Preis und werden nicht für 400 Euro und weniger verscherbelt)
    B: Geht zum Tierschutz und sucht euch da nen kleinen Hund (gibt doch genug davon in Tierheimen und auf Pflegestellen)


    Klar kann ich dich verstehen, dass die Umstände dort bestimmt nicht schön waren, aber wenn ihr euch vorher etwas mehr informiert und nicht so blauäugig an die Sache rangeht, kommt ihr gar nicht erst in die Bedrängnis euch solche Zustände anzusehen und im Endeffekt vielleicht sogar das Elend dieser Hunde zu unterstützen (die Leute vermehren ihre Hunde nur, weil es eine Nachfrage gibt)!

    @PÜPPYundHEIDI Ich guck zu Hause mal wie die heißt!

    @RafiLe1985 Naja mit der Flexi kommt es halt echt drauf an, wie du und dein Hund so drauf sind bei Spaziergängen... ich hab die Flexi immer fest in der Hand und laufe ohnehin "aktiv" mit dem Hund (heißt, ich hab immer ein Auge auf sie und schlender nicht so vor mich hin). Zusätzlich brettert mein Hund nicht einfach so in die Flexi oder in die Schlepp rein...hab daher in der gesamten Zeit noch nie die Flexi oder die Schlepp losgelassen (würde ich auch absichtlich niemals tun! Lieber flieg ich hin, als das mein Hund in Richtung Straße brettert oder im Wald verschwindet).

    Kenne allerdings auch genug Hundehalter, die normalerweise eben kein so genaues Auge auf ihren Hund haben müssen (weil die Hunde an sich ruhiger und entspannter sind) und gerade denen fliegt doch ganz gerne mal die Leine aus der Hand, wenn der Hund dann mal losspurtet

    Ich nutze im Winter auch eine Stirnlampe! Hab angefangen mit einer günstigen von Lidl und hab mittlerweile ein Modell welches wirklich ordentlich Leistung und einen breiten Lichtkegel hat (war ein Weihnachtsgeschenk)... damit hab ich die Hände frei und ich kann ca. 10-15m gut sehen und über die ganze Breite der Feldwege!

    Die hat zwar sicher etwas mehr gekostet, aber da ich ab November nur noch im dunkeln unterwegs bin, bin ich über die Lampe sehr dankbar!

    Zusätzlich hat mein Hund ein Leuchthalsband mit Reflektoren und die Schleppleine, so wie die kurze Leine haben auch Reflektoren.. Ich selber habe noch einen Bauchgurt mit Reflektor und Blinker auf der Rückenseite, damit mich Fahrräder und Co. sehen können!

    Richtig im dunkeln laufe ich dennoch ungerne mit Schlepp, sondern steige dann lieber auf die Flexi um! Liegt daran, dass der Hund im dunkeln noch wachsamer ist und so die Wahrscheinlichkeit einfach zu groß ist, dass sie Wild oder anderes weit vor mit mitbekommt und ich daher nicht schnell genug ordentlich nachfasse und 32kg Dobermann mit ordentlich Speed in der 10m Schlepp hängen zu haben bei Nässe muss nicht sein! An der 8m Flexi bekomm ich das gut hin und drück reflexartig schon auf den Stopper in Notsituationen..

    Ich würded das auch einfach mal beim Vet-Amt melden!

    Zusätzlich aber noch eine Sache: Worüber habt ihr denn von den Welpen erfahren?

    Wenn ihr tatsächlich auf der Suche nach eine Rasse-Welpen seid, dann sucht doch bitte bitte über einen zuständigen VDH-anerkannten Zuchtverband! Selbst wenn es bei den Leuten nett ausgesehen hätte und die Hunde munter gewesen wären, ihr wüsstest immer noch nichts über den Gesundheitsstand der Tiere und ob dort tatsächlich verantwortungsvoll gezüchtet wird...gerade bei einem Modehund wie dem Chihuahua würde ich da wirklich auf breite Ahnenvielfalt und Vermeidung von Erbkrankheiten achten!

    Und Fragestellungen wie Impfung, Entwurmung und Co. braucht ihr euch bei einem vernünftigen Welpen mit Papieren gar nicht machen....


    Es ist immer schwierig seinem Hund ein antrainiertes und belohnendes Verhalten wieder auszutreiben!

    Aber gerade wenn ein Hund bereits körperlich reagiert, ist es doch höchste Eisenbahn endlich mehr Ruhe und weniger Stress in den Hund zu bringen...


    Nicht umsonst wird hier im Forum eigentlich jedem Halter von arbeitsfreudigen Hunden geraten, im ersten Lebensjahr quasi nichts anderes zu tun, als den Hund alltagstauglich und Stressresistenter zu machen! Solche Hunde kann man wunderbar hochdrehen, die Kunst ist es zu arbeiten ohne die ganzen Stresssignale.


    Einfache Sache erstmal: Keine Kurse, kein Hundeplatz und so lange zu Hause und auf Spaziergängen langsam mit ihr "Arbeiten", so dass du üben kannst ohne das sie hochdreht und Stressymptome zeigt (kein jammern, kein fiepen, kein bellen, kein Reizmagen..)! Im Anschluss nach einigen Wochen oder auch 1-2 Monaten langsam mit einer Tätigkeit wieder anfangen und dort weiter Ruhe aufbauen! Erst wenn das klappt mit der nächsten Sache starten...

    Zum Thema Erwartungshaltung: Hier hat BieBoss doch gut beschrieben, wie du diese abbauen kannst, durch eine Verwirrungstaktik. Jammert dein Hund beim tasche packen, dann pack halt die Tasche und geh nicht zum trailen, sondern pack sie und lass sie einfach stehen!


    Es wird deinen Hund nicht umbringen, wenn sie mal ein paar Wochen ohne Programm lebt! Gib ihr doch einfach mal eine Auszeit und Ruhe...(Auch dies heißt nicht nichts tun! Nur eben mal Alltag und kleine Dosen Stress..)


    Edit:


    Hach, ich würde es Euch so gerne zeigen, mit wieviel Lust sie bei der Sache ist.....


    Nochmal: Ein Hund der kläfft, schreit und quietscht und dabei mit der Rute wedelt hat noch lange keinen Spaß! Das denken die Halter der kläffenden Agility-Hunde auch sehr gerne - dabei befinden sich die Hunde eben wie scheinbar deiner auf einem ungesunden Stresslevel! Ähnlich wie kleine Kinder, die man vollkommen übermüdet weiter über den Kinderspielplatz rennen lässt...