Puh.. in der Vorstellung habe ich gelesen, dass du einen Dobermann-Deutsch Drahthaar Mix hast, der noch dazu gerade so 6 Monate alt ist... Die Rassen und das Alter sind ja ohnehin dafür prädestiniert das Wort "Ruhe" nicht unbedingt on sich sich zu kennen!
Das sie sich drinnen bei dir anscheinend gut entspannen kann, ist ja schonmal ein sehr gutes Zeichen!
Was machst du denn so im normalen Tagesablauf draussen mit ihr?
Bei dem was du schreibst, scheint sie draußen viel zu gestresst zu sein...Und ein Hund der gestresst ist, kann auch nicht wirklich lernen! Ich würde daher versuchen die Stressauslöser stark runterzufahren, um dann mit ihr an der Ruhe zu arbeiten!
Für mich wären hierbei wichtig:
Schritt 1: Tägliche Spielrunden mit anderen Hunden sind für einen so jungen Hund mMn viel zu viel! Sie wird dort tierisch hochgepusht und fällt danach nur noch in einen Erschöpfungsmodus..warum gehst du mit ihr denn jeden Abend spielen? Ich würde diese Spielrunden auf 1-2mal pro Woche beschränken und sie später auch mal dafür nutzen, um unter ablenkung mit ihr zu trainieren (also nicht nur hin, die Hunde spielen lassen und dann wieder gehen, sondern dich trotz der anderen Hunde mit ihr zu beschäftigen)
Schritt 2: Du sagst, du kannst die Tipps aus dem Ratgeber gar ncith anwenden, weil sie viel zu schnell abgelenkt ist.. dann arbeite daran! Anfangs auch in Minischritten... Habt ihr einen Garten? Wenn ja, dann fang dort an mit ihr zu üben..wenn das noch zu viel Ablenkung bringt, dann fang im Haus an!
Wir waren zwischenzeitlich für unsere Dobermannhündin auch draußen wie Luft... oder nur interessant, so lange wie die höchste Reizqzuelle hatten (bspw. ein sich bwegender Ball)! Wir haben dies durch konsequente Klickerarbeit angefangen zu ändern und haben darüber sehr lange nur am Blickkontakt geübt! Ohne Blickkontakt geht es bei uns keinen Meter nach vorne!
In den ersten Tagen standen wir mit ihr wirklich an der Leine eine halbe Stunde im Garten und haben nur darauf gewartet, dass sie uns mal ansieht..stattdessen hat sie an der Leine gezogen, sich im Gras gewälzt, Käfer gejagt, Bätter abgeleckt, angefangen zu buddeln, sich wieder im Gras gewälzt, nach einem Vogel gebellt... Und dann nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie sich hingesetzt und uns angesehen! Dafür wurde sie sofort gelobt (ruhig, nicht mit einem Spielzeug welches sie hochfährt) und wir haben uns einen Schritt Richtung Gartentür bewegt!
Anfangs konnten wir nach jedem Schritt stehenbleiben und wieder warten...Bereits nach einer Woche hatte sie raus "ich komme nur dahin wo ich hinmöchte, wenn ich ruhig bin und mit meinen Menschen kommuniziere".. Nach dem Garten haben wir dieses Training im Wald fortgesetzt, dann auf Feldern und irgendwann dann mit anderen Menschen!
Heißt: Wir haben Freunde auf dem Spaziergang getroffen (zunächst ohne Kinder und ohne Hunde) und haben uns ihnen solange langsam angenähert, bis unsere Hündin brav neben uns saß und haben uns dann erst begrüßt! Anfangs haben hier die 10m bis zur Begrüßung auch gerne mal 20 Minuten gedauert, weil vorab in die Leine gesprungen wurde, gejault wurde, gebellt wurde, etc.! Deswegen sollte man solche Situation wohl auch gezielt mit Freunden üben, da man sie Zeit im Alltag einfach nicht aufbringt! Wenn sie ruhig sitzt, dürfen Freunde sie auch mal knuddeln zur Begrüßung..solange sie dabei ruhig bleibt und ihre 4 Pfoten auf dem Boden lässt!
Aktuell trainieren wir dass man sich auch langsam begegnen kann, wenn da ein anderer Hund wartet..aber bis wir soweit sind, dauert es wohl noch ein paar Monate!