Bei mir war es auch der klassische Kindheitstraum. Seit ich denken kann wollte ich einen Hund. Es war immer der einzige Wunsch, der zum Geburtstag und zu Weihnachten auf der Liste stand, ich wollte nie wieder ein Geschenk bekommen, wenn ich doch nur einen Hund bekommen würde. Ich arbeitete ganze Referate aus um meine Eltern zu überzeugen. Es ging sogar soweit, dass meine kleine Schwester meinen Hund spielen "musste". Ich ging mit ihr durch die Wohnung spazieren und gab ihr Wasser aus der Schüssel zu trinken. Doch auch als alle ihre Hosen vom krabbeln Löcher an den Knien hatten, knickten meine Eltern nicht ein.
Hunde stinken, haaren, bedeuten zu viel Arbeit, sind zu teuer und wir haben zu wenig Platz.
Irgendwann wurde aus dem strikten "Nein!" ein "wenn wir mal in ein Haus ziehen, bekommst du deinen Hund."
So kam es dann, dass ich mit 16 meinen ersten Hund bekommen durfte. Genauso lange wie ich einen Hund wollte, stand fest, dass es ein Golden Retriever werden soll. Wir waren uns aber recht schnell einig, dass wir uns keinen Welpen zutrauen würden und irgendwie gefielen mir die Zuchthunde auch überhaupt nicht, die ich mir so angeschaut habe (damals wusste ich noch nichts von den unterschiedlichen Linien).
Also schauten wir nach einem Erwachsenen Goldie, aber so richtig fündig wurden wir nicht. Dann haben wir uns einen Labbi angeschaut, zu dem Zeitpunkt war mir alles egal, ich wollte endlich einen Hund, völlig egal welche Rasse oder welches Temperament.
Nur dadurch, dass meine Eltern ein Wörtchen mitzureden hatten, wurde es nicht dieser kranke, aggressive, extrem übergewichtige Labbi, den ich kaum halten konnte.
Es war ein ewiges auf und ab und ich hatte die Hoffnung schließlich schon komplett aufgegeben, bis meine Mutter eines Morgens meinte "mach dich fertig, wir fahren gleich zu einem entfernteren Tierheim." Ich hatte keine Lust auf weitere Enttäuschungen und stieg nur widerwillig in's Auto.
Dort angekommen wurden uns verschiedene Hunde vorgestellt, ich hatte aber nur Augen für eine total unauffällige ruhige Hündin, die als einzige nicht zum Zaun gelaufen kam um uns zu begrüßen. Während meine Eltern sich andere Hunde anschauten, meinte ich schon "entweder die oder keine". Nach einem kurzen gemeinsamen Spaziergang waren auch meine Eltern einverstanden.
Molly hieß sie, wurde auf 6-8 Jahre geschätzt (sie war aber definitiv schon älter eher so 8-10), kam ursprünglich aus Griechenland und hatte sämtliche MMK, die es so gibt. Nach kurzem Überlegen haben wir uns trotzdem für sie entschieden, es hat bei mir einfach sofort klick gemacht.
Wir haben sie dann Mila getauft und sie war das beste was uns als Anfänger hätte passieren können. Der unkomplizierteste, gutmütigste, liebste Hund, den ich je kennengelernt habe. Ein Traum für jeden Ersthundehalter.
Aufgrund der Krankheiten blieben uns leider nur noch 20 Monate, aber diese 20 Monate haben unser Leben komplett verändert und die Basis geschaffen, für alles was die letzten Jahre die Hunde betreffend gefolgt ist.
Sie hat meine ganze Familie zu Hundemenschen gemacht. Meine Eltern waren es, die die Leere nach ihrem Tod nicht aushielten und meinten, sie könnten nicht mehr ohne Hund leben.
Sie hat uns so vieles gelehrt und ich bin dankbar für jede Sekunde, die wir zusammen hatten.
❦ Meine Mila Maus ❦