Nachdem ich ja Die schwedischen Gummistiefel gelesen hatte, habe ich mir Die italienischen Schuhe ausgeliehen - und es hat mir sehr gut gefallen!
Tatsächlich sind sich die Bücher von der Stimmung her und dem Grundthema ja sehr ähnlich. Mir haben Die italienischen Schuhe dabei einen Tick besser gefallen, weil mir die Geschichte weniger konstruiert und "gewollt" vorkam. Teilweise ist das auch hier so und einfach Stilmittel, aber es bleibt dabei für mich näher am Thema.
Der Spoiler betrifft beide Bücher
Das Älterwerden und die Auseinandersetzung mit dem Tod sind genauso allgegenwärtig wie im zweiten Teil. Hier habe ich aber weniger das Gefühl, dass drumherum noch andere Themen angeschnitten werden, damit die Spannung erhöht wird. Im zweiten Teil mit den Feuern, der Reise, den Todesfällen, der Verliebtheit und dem Brandstifter - das war schon echt ein bisschen dick für meinen Geschmack. Im ersten finden sich alle Elemente auch, aber subtiler und damit für mich schöner und glaubhafter. Auch hier hat er eine Verliebtheit, die sich für mich aber natürlicher entfaltet als im zweiten Teil, wo es mir ein wenig zu plakativ war.
Alles in allem sind sich die Bücher vom Aufbau, dem Thema und der Stimmung wirklich sehr ähnlich. Sie können auch für sich stehen - wer aber beide lesen will, tut gut daran den ersten Teil auch als erstes zu lesen
ich habe es ja andersherum getan und mir war daher schon einiges von der Geschichte vorweggenommen.
Ich finde beide Bücher mit Einschränkungen empfehlenswert. Die Italienischen Schuhe dabei mehr als Die schwedischen Gummistiefel. Wer sich an langsamem Erzähltempo stört oder sich nicht auf die einfach gehaltene Sprache einlassen möchte, für den ist es vermutlich nichts. Für alle, die die letzten Werke von Mankell gelesen haben wollen, die die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit und dem Alter interessiert und die etwas angenehm zu lesendes haben möchten, die sind hier richtig.
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Ich hatte mir als Hörbuch übrigens Rubinrot ausgeliehen - das wird wieder zurückgehen, ohne dass ich es zu Ende höre. Ich habe mich durch vier Stunden gehört und kann mich gar nicht anfreunden. Es ist für mich so repetitiv, durchschaubar und die Charaktere sind so kindisch, dass es mich auch beim Kochen nicht bei Laune halten kann. Ich mag ja auch hin und wieder mal Jugendbücher, das ist mir aber zu hardcore
Ich bin einfach nicht die Zielgruppe.
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Jetzt lese ich Das Restaurant am Ende des Universums und bin dabei bestens unterhalten
Auf die Ohren gibt es ab morgen dann Die englische Freundin von Tracy Chevalier. Nachdem ich von meinem letzten historischen Buch (Die Fürstin von Iny Lorentz) nur mittelprächtig begeistert war, bin ich gespannt, ob ich hier mehr reinfinden kann 