Ich muss ehrlich sagen, so sinnlos ich die Rasselisten finde, so sehe ich das auch mit dem Hundeführerschein...
In Berlin soll er ja dieses Jahr eigentlich kommen, mit etwas Glück brauchen die da oben noch bis November, dann gelte ich offiziell als sachkundig.
Noch nie wurde ich in den mittlerweile 5 Jahren, in denen ich mit Hund unterwegs bin, vom Ordnungsamt kontrolliert und so oft, wie ich hier auf die Sokas ohne Leine und ohne Maulkorb treffe, bin ich sicher kein Einzelfall.
Es fehlt dem Behörden an Personal, um die bestehenden Gesetze zu überprüfen und da ändert auch ein Hundeführerschein nichts dran. Genau so fehlt das Personal, um den Anzeigen nachzugehen, wenn Menschen oder Hunde durch andere Hunde zu schaden kamen.
Zwei Straßen weiter laufen der Doggen - RR Mix und die RR - Staff - Hündin unbehelligt offline durch die Straßen, trotz mehrfacher Anzeigen gegen den Halter, da beide Hunde schon ordentlich gebissen haben. Der hat seine beiden dann auch schon lange genug, um offiziell als sachkundig zu gelten und nicht zur Prüfung antreten zu müssen.
Da habe ich als besorgte HH also gar nichts von. Ich frage mich auch ehrlich, warum so viele Hundehalter danach verlangen, noch mehr kontrolliert und beschränkt zu werden?
Ich würde es viel lieber sehen, dass sich die Mitarbeiter des OA statt mit Rasselisten und Sachkunde - Prüfungen beschäftigen zu müssen, die Zeit darin investieren können, Anzeigen nachzugehen und entsprechend aufgefallene HH zu kontrollieren.
Stelle ich mir weitaus effektiver und für die Halter nerviger vor, wenn regelmäßig unangekündigt das OA vor einem steht und kontrolliert.
Es passiert doch sowohl mit Listen, als auch mit Sachkundenachweis (wird sich ja auch oft genug gestritten, wer ein sachkundige Prüfer ist) immer noch genug, als dass man da von einer sichernden Maßnahme sprechen könnte. Schneller und härter durchgreifen bei Beisvorfällen würde MICH mehr beruhigen.
Jetzt kommt der Dackel offensichtlich wieder in Mode - eher kleiner Hund, der nicht mal unter die 20/40 Regel fallen würde. Wenn Fremde sehen, was für Zähne mein Dackel hat, entgleist denen oft das Gesicht und wenn der was in der Gusche hat, und es nicht hergeben will, dann braucht man da doch ordentlich Kraft, um sich da durchzusetzen. Und einschüchtern lassen die sich auch nicht so einfach... Den Dackel im Zweifelsfall auf die Liste setzen wird bei der großen Lobby sicher nicht so einfach klappen, Leute mit 3 Jahren Hundeerfahrung müssen den Hundeführerschein nicht machen und dann?
Für mich sind beide Varianten aktuell einfach nicht ausgereift genug, um das gewünschte Ziel zu erfüllen und bevor da nicht was mit Hand und Fuß auf die Beine gestellt wird, kann ich auch nicht laut Juhuuu schreien, wenn die Regierung die Sachkundeprüfung einführt.