Zitat
Tahly, wieso arbeitest du bei deinem Welpen mit Bodyblocks, bzw. wie sehen diese aus?
Das wird jetzt ein wenig ausschweifender, Entschuldigung:
Ehrlich gesagt arbeite ich mit diesen, weil ich es in einem, mMn sehr gutem, Buch (Das andere Ende der Leine- Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt) gelesen habe und es mir logisch erschien, dass man mit Körpersprache sehr guten Erfolg verzeichnen kann.
Ich habe es bei manchen Sachen dann einfach bei Zoe ausprobiert und z.B beim Anspringen riesige Fortschritte in ganz kurzer Zeit verzeichnet.
"Bodyblocks" mag auch falsch zu verstehen sein. Gemeint ist einfach nur für den Hund verständliche Körpersprache, die sich meist auf Individualdistanz bezieht. so kann ich z.B einen Hund aus meiner Individualdistanz halten, indem ich körpersprachlich signalisiere, dass ich momentan keine Lust auf direkte Nähe habe. Man kann mit leichter (also muss es nicht für andere Menschen offensichtlich sein) Schwerpunktverlagerung in Richtung Hund, verschränkten Armen und abgewandten Blick leicht Signalisieren dass gerade kein Interesse an "was auch immer" besteht.
Bei der Eingrenzung des Radius läuft es bei Tahlly dann so ab:
Ich bringe sie auf ihren Platz, da sie das Kommando ja noch nicht kann.
Danach gehe ich zurück zu dem was ich gerade gemacht habe, so z.B setze ich mich an den Laptop.
Sollte sie -während ich zurück gehe - aufspringen, gehe ich ohne Blickkontakt oder Ansprache zurück und blocke den Weg den sie nehmen will, indem ich mein Knie in den Weg schiebe. (Alles ganz ohne Berührung)
Dadurch stoppt sie und ich verlagere meinen Schwerpunkt in Ihre Richtung - weiterhin ohne Blickkontakt - und sobald sie sich zurückzieht, egal in welcher Form, nehme ich "den Druck" von ihr und verlagere umgehend schrittweise mein Gewicht/Schwerpunkt zurück, sodass ich - wenn sie wieder liegt - keinerlei "Druck" in ihre Richtung ausübe.
Danach ziehe ich mich wieder komplett zurück. Mittlerweile reicht eine leichte Verlagerung meines Gewichtes/Schwerpunktes in ihre Richtung z.B indem ich nur zum aufstehen ansetze und sie legt sich wieder genau an die selbe Stelle. Das ganze schüchtert den Hund weder ein, noch fühlt er sich mit Aufmerksamkeit bestätigt.
Das lernt ein Hund sehr sehr schnell und ich gebe ihr im Gegenzug natürlich Aufmerksamkeit, wenn sie das erwünschte Verhalten eine Weile beibehält, so lege ich mich nachher oft zu ihr um zu Kuscheln.
Wie gesagt, das setze ich ein wenn sie wirklich Ruhe halten muss, weil sie ihre Grenzen selbst nicht bemerkt hat
Ich kann das lange nicht so gut erklären wie die Autorin, leider. Aber ich versuche mal ein Bildhaftes Beispiel von Zoe zu geben, ich denke da sieht man wie effektiv es sein kann.
Zoe fordert gerne streicheleinheiten bei Besuch ein, indem sie mit Ihren Vorderpfoten oder nur mit dem Kopf auf den Schoß des Besuches geht.
Da dass nach einer Weile Nerven kann, habe ich meinem Vater gesagt, er solle das nächste mal wenn Zoe so auf ihn zu kommt, die Arme Verschränken und den Oberkörper nach vorne lehnen, dabei aber den Kopf seitlich abwenden und die Nase (leicht arrogant) nach oben. (So ist es auch im Buch beschrieben)
Als er es dann gemacht hat, hat Zoe auch sogleich in ihrem Vorhaben inne gehalten. Natürlich testete sie aus wie sie Aufmerksamkeit bekommen kann, aber mein Vater verweilte in dieser Position, bis sie sich schließlich abwendete. Danach nahm mein Vater sogleich "den Druck" vom Hund und lehnte sich zurück in eine lockere Position.
Jedes mal wenn Zoe es erneut versuchte, dasselbe Spiel und so verstand sie schnell, dass es nicht der richtige weg war. Als sie sich dann einfach entspannt neben meinen Vater legte und döste konnte er sie streicheln und sie blieb dabei auf den Boden, ohne gleich wieder, ob der Aufmerksamkeit, aufzuspringen.
Für einen Hund ist es einfach das erlernen der Individualdistanz. Er darf die Streicheleinheiten nicht einfach einfordern, bekommt aber gerne welche wenn er nicht aufdringlich ist. - Ab und zu streicheln wir natürlich auch wenn sie es möchte, aber dann ist unsere Körpersprache auch offen und wir zeigen ihr, dass es gewünscht ist.
@Ziggi: Nein, nein nicht falsch verstehen, du darfst dabei nicht bedrohlich wirken.
du guckst den Hund dabei ja auch nicht an, so fühlt er sich auch nicht bedroht. Du musst das ganze einfach teilnahmslos machen.