Beiträge von Shiro


    Nein, so läuft es nicht.


    Das Verhalten IST noch da, es kann nicht einfach dadurch verschwinden. Es wird nur nicht mehr gezeigt. Wie und in welcher Form, das spielt dann keine Rolle.

    Dass ein Hund seine genetisch fixierten Verhalten vergesse, ist ein sehr frommer Wunsch. Natürlich kann man von Anfang an dagegen steuern und auch unterdrücken, wenn man konsequent genug ist, kann funktionieren, aber die Vorstellung, dass du den "Trieb" ausgerottet hast, die ist interessant, wenn auch nicht zutreffend.

    Hizu kommt beim JRT (und auch beim Schäferhund) durchaus noch die Kooperationsbereitschaft, die sie mit dem Menschen normalerweise haben - die fehlt beim Siberian Husky. Deine Methode mag da dann schon weniger funktionieren, denn mit Unterordnung und den Geschichten, etablierst du kein ansprechendes Ersatzverhalten bei einem nordischen Hund in der Regel.

    Übrigens schaffen es ganz viele Akita-Halter durch bloße Gewöhnung an Wildtiere gepaart mit Alternativen, ihre Schützlinge vom Jagen "abzuhalten". Das ist eine der Stärken des Akita. Nervenstärke und Gelassenheit. Gewöhnt man diese Hunde an etwas, bekommt man einen sehr zuverlässigen Partner. Alleine mit Unterdrückerei hingegen das Gegenteil.


    Jagdsequenzen kontrolliert zuzulassen und direkt als Ersatzverhalten zu etablieren (Dummy wie bei dir), ist doch ein guter Ansatz. Ich verstehe da deine Ablehnung nicht.

    Für einen Wolfhund, der immer noch ein Hund ist, soll menschliche Aufmerksamkeit eine Strafe sein (die falsche Art der Aufmerksamkeit ist für jeden Hund eine Strafe)? Wo bitte hast du das her? Gerade Wolfhunde können schlecht alleine bleiben, brauchen ihre menschliche Bezugsperson, vielleicht sogar mehr als der nette (Golden) Retriever...?

    Zitat

    Die Anführungszeichen waren ja nicht umsonst da. ;)


    Mal davon abegsehen, dass Honig es aus dem Zusammenhang gerissen hat und es eine Antwort auf Nightstalcer war...

    ja, Anführungszeichen und so.


    Sorry fürs Gespamme.

    Zitat

    Mir ist mein Labrador (vor ewiger Zeit) mal einen E-Zaun für Kühe reingerannt, als ich gerade geschimpft hab, weil er auf "Hier" nicht zurückgekommen ist. Dann hat es ihm eine gezunden und über Wochen hat der viel besser gehört. Also helfen würde ein E-Halsband schon, glaub ich.

    Hätte auch genau das Gegenteil passieren können. In der Handhabung mit solchen Gerätschaften - hier wäre es ein britzelbritzel auf sehr hoher Stufe - ist absolute Vorsicht geboten. Der Schuss/Schlag geht dann nämlöich nach hinten los und ist deutlich unterscheidbar mit dem hier anscheinend freigesprochenem, "richtigen" Verfahren.

    Zitat

    Ich hab jetzt mal ne andere Frage.

    Ist es überhaupt möglich, einen Husky (oder sonst eine Rasse), der schon Jagderfolg hatte, jemals soweit zu kriegen, nicht mehr jagen zu gehen? :???:

    Ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.


    Ähem, Jagderfolg fördert doch das Jagen nicht in diesem Sinne. Beim Jagen (Fährte aufnehmen, Sichten, Hetzen) wird Dopamin frei, das, wie wir wissen, einen belohnenden bis süchtigmachenden Effekt hat. Es ist also das Jagen selbst, ohne zwingend Beute zu schlagen, das Jagen überhaupt fördern würde - das hat die Natur so eingefädelt. Ansonsten wäre es ganz einfach, einem Hund das Jagen abzugewöhnen: Einfach kein Erfolg --> Frust -_> hört auf. So läuft es aber nicht.
    Das Konsumieren setzt Endorphine frei - so kommt der Hund wieder "runter". Deshalb ist in guten Antijagdtrainings das Konsumieren immer ein Teil der jagdlichen Sequenz, als Abschluss. Überhaupt verhindert es Frust.

    Ich glaube daher schon, dass es möglich ist.


    ***


    Zu dem Thema, dass ERG richtig benutzt, auch gar nicht doof sind: Eine negative Verstärkung kann es nur geben, wenn der aversive Reiz (wie auch immer geartet) zumindest unangenehm fürs Tier ist. Und nein, der GG gibt keine andauernden aversiven Reize ab, die Handhabung ist durchaus zu trennen.

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    Finde ich lustig. Leute, die wirklich absolut für die pos. Verstärkung beim Hund sind und pos. Strafe ablehnen finden es wirklich okay, dass man einem Welpen dauerhaft ein ERG umhängt, um dann beim richtigen Moment es abzustellen? Und das soll schlimmer sein als ein böser Leinenruck weil pos. Strafe?
    Da sieht man mal, dass Theorie eben Theorie bleibt.

    Keiner der hier wirklich für die absolute und "nur" pV ist, ist fürs ERG. KEINER.

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    Ich habe auch nix von "Antijagdtraining" geschrieben. Aber die Aussage, dass Hunde andere Hunde nicht vom Jagen abhalten, ist so einfach nicht richtig - und da ist das "warum" nebensächlich. Was du als harmonisch oder sozialkompetent ansiehst, ist ja nicht das Maß der Dinge. ;-)

    Ich glaube Bloch hat sowas auch in "Wölfisch für Hundehalter" beschrieben, müsste ich aber nochmal nachlesen.

    Und ja, das ist Schelte. Böse Hunde.

    Ich sagte doch, dass da Ressourcenansprüche anfallen. Habe ich doch noch im gleichen Posting als Ausnahme genannt. Das hat aber nichts mit Respekt zu tun - meine Güte.