Da seit März 05 eine sehr jagdambitionierter, aber nicht jagdlich geführter, Cockerspaniel im Alter von 2 Jahren zu unserer Familie gehört, habe ich mich natürlich sofort auf dieses Buch gestürzt. Und ich muß sagen, es hat mir sehr gut gefallen.
Was ich in aller erster Linie beeindruckend fand ist, daß hier nicht der Jagdinstinkt in Grund und Boden verdammt wird, sondern als das behandelt wird, was er ist, ein angeborener Instinkt, den man nicht wegerziehen und nicht unterdrücken kann, sondern nur in andere Bahnen lenken kann.
Die vorgestellten Übungen lassen sich leicht in den Tagesablauf integrieren und ich muß sagen, besonders der Würstchenbaum hat unseren Hund schwer beeindruckt.
Das Einzige was ich als negativ empfunden habe, war die vollkommene Ablehung des Ballspiels. Als Begründung wird angeführt, daß der Hund dadurch ja das Jagen lernt. Auf der anderen Seite gibt es eine Anleitung, wie man mit den Hund an die Nasenarbeit heran führt, mit der Begründung, das sei zwar auch eine Art des Jagens, werde aber kontrolliert durchgeführt und der Hund könne dadurch seinen Instinkt ausleben.
Nun ja, das empfinde ich als ziemlichen Wiederspruch, denn ich denke, entweder ist beides ein Jagen lernen und man sollte es nicht zulassen oder beides ist eine Art und Weise für den Hund, seinen Jagdtrieb auszuleben, allerdings in kontrollierter Form und auf andere Dinge als Wild ausgerichtet. Wobei man natürlich logischerweise darauf achten muß, daß man seinen Hund nicht zum Balljunkie erzieht.
Von dieser kleinen Ungereihmtheit abgesehen, fand ich das Buch wirklich gut geschrieben, die Tipps gut anwendbar und sehr hilfreich. Vielleicht verpaßt der Verlag ihm irgendwann noch eine etwas handlichere Form, dann wäre es für dieses Thema fast unschlagbar.