Beiträge von pauline31

    Die Mutter einer guten Freundin hat auch zwei Tibet Terrier und ja, die sind nicht besonders toll erzogen, aber vom Wesen her auch gar nicht meins. Ziemlich laut, recht eigensinnig und wie hier schon erwähnt - ohne Führung sehr dreist, distanzlos und nervig.

    O. K. das passt dann absolut. Die Führung der Frau empfinde ich als :hust: nicht vorhanden. Mir zuckte es schon einige Male in den Fingern dem mal die Leviten zu lesen. Bzw. der Halterin.

    Tibet Terrier
    Unsere Hündin läuft super gerne, lernt schnell und kann auch mal die zweite Geige spielen.
    Viel WTP, aber kein Arbeitsjunkie.
    Sozial auch mit Fremdhunden, nicht unterwürfig, aber freundlich und verspielt.

    Sind die Tibet Terrier denn so?

    Ich kenne nur einen einzigen aus unserer HuSchu. Der ist komplett anders, aber ja vielleicht wirklich ein absoluter Einzelfall.

    Sehr laut, überhaupt kein WTP, nicht sozial. Die Halterin hat viele Probleme mit ihm. Also *den* möchte ich nicht geschenkt.

    Mich würde es mal interessieren was sich bei euch alles, bedingt durch den Einzug eines Zweithundes verändert hat. In welcher Hinsicht auch immer, ob für euch persönlich, für euren Hund oder ob ihr ein anderes Verhältnis gegenüber eurem Ersthund bekommen hat. Hat sich euer Alttag geändert, war es eine große Umstellung, sind eure Gassi Runden anstrengender oder entspannter geworden... etc. Je ausführlicher, desto besser.

    Also ich fand die ersten - hmm - ca. 2-3 Wochen sehr sportlich.

    Nicht weil Welpi Gino so anstrengend gewesen wäre.... Das war er nicht. Er hatte als er mit 11,5 Wochen hier einzog so viel von der Züchterin mitgebracht, dass das sehr problemlos war. Er war so gut wie stubenrein (3x hat er reingemacht, das wars), leinenführig, kannte "aus" und "pfui" und "nein" und wusste, dass man sich nicht auf seinen Napf stürzt sondern auf Freigabe wartet. Und hat nach wenigen Nächten durchgeschlafen.

    Aber die Umstellung auf Mehrhundehalter fand ich zumindest in der ersten Zeit doch enorm. Gino ist zwar schon mein 4. Hund. Alle anderen Hunde waren aber immer Einzelhunde.

    Und ich musste erstmal lernen das und was ich alles managen muss und wie.

    Gino zog hier mit einem Selbstbewusstsein ein für drei. Kein schüchternes oder auch nur ansatzweise unsicheres oder zurückhaltendes Welpi. Der ist von Anfang an wie heute. Schwer beeindruckbar. Er ist dann einfach, wenn man selber ganz genau weiß was man eigentlich will und das sehr korrekt und konsequent mit klaren Vorgaben und Angaben umsetzt. Das versteht er, das akzeptiert er und dann ist es eine Freude mit ihm zu arbeiten. Wenn man sich selber unsicher ist, das nutzt er schamlos aus.

    Und so ging hier am Anfang die Post ab. :lepra:

    Tim war angesichts des neuen Spielpartners begeistert. Und verlor jegliches Gehör. Die Zwei rasten in den Garten wie die Irren. An der Terassentür nicht stopbar. Im Garten nicht stopbar. Jeder biss jeden in die Ohren bis zum Quietschen. Tim, der dann zur Furie wurde weil er es überhaupt nicht lustig fand so in die Ohren gebissen zu werden. Gino unbeeindruckbar wie er halt so ist.

    Also Chaos. :ugly:

    Ich mittendrin und verunsichert wo ich jetzt wie und bei welchem Hund eingreifen muss.

    Die ersten Spaziergänge waren genauso chaotisch. Gino der Tim umrempelte, überlief und in die Ohren biss. Tim, der an plötzlicher Taubheit auch draußen litt.

    Und dann habe ich mich besonnen auf meine Grundsätze, Luft geholt, Ärmel aufgekrempelt und mir gesagt, dass ich jetzt genau das umsetze wie ich mir persönlich den Umgang der beiden mit mir und untereinander vorstelle.

    Wurde es zu wüst gab es ein Abbruchsignal. Wurde das nicht beachtet kam Welpi an die Leine, Tim wurde bei Nichtbeachten reingeschickt. Nach wenigen Malen kam es bei Tim zu einer Spontanheilung des Gehörs. :ugly:

    Auch die Spaziergänge wurden strukturiert und so kam auch da schnell Ruhe rein.

    Tim habe ich soweit Ansagen erteilen lassen solang er fair war und es nicht übertrieb. Der hatte nämlich zwischendurch auch mal so Allüren wie "das ist *meine* Luft".

    Und so lief das dann schnell sehr entspannt.

    Was ich aus diesen ersten Wochen mitnehme ist, dass ich bei derselben Situation sofort ab Tag 1 klar managen würde.

    Ich möchte meinen Zweithund nicht mehr missen. Und ich möchte auch keine andere Rasse. Ich habe meine Rasse gefunden.

    Was ich persönlich sehr schön finde ist die Unterschiedlichkeit der Beiden. Sie haben beide dieselben Grundlagen, sind halt beides Pudel und verstehen sich gut. Sind aber vom Charakter her sehr unterschiedlich. Ich liebe Tims Fröhlichkeit, seine Lebenslust und seine enorme Begeisterungsfähigkeit. Er hat immer gute Laune (und wenn nicht, ist er krank).

    Genauso liebe ich aber Ginos enorme Selbstsicherheit, seine Eigenständigkeit, seine Ernsthaftigkeit und seine enorme Arbeitsfreude.

    An beiden liebe ich ihre Anhänglichkeit, Verschmustheit und dass sie so sehr an ihren beiden Menschen hängen.

    Zwei Hunde sind deutlich mehr Arbeit. Mehr Fellpflege halt (grad bei dem Großen) und ich habe grad auch in der Anfangszeit viel getrennt gemacht damit sich Gino nicht nur an Tim sondern vor allem an mir orientiert. Das ist auch gut gelungen und ich würde es immer wieder so machen.

    Auch jetzt mache ich noch einiges getrennt. Mit beiden getrennt Dummytraining. Mit beiden auch teilweise alleine Spaziergänge oder Ausflüge.

    Tim beispielsweise hat überhaupt null Angst vor großen Hunden. Allerdings hatten wir eine top HuSchu und er hat schon ganz früh und sehr sorgsam den Umgang auch mit sehr großen Hunden gelernt.

    Aber wir finden es beide nicht witzig, wenn er überlaufen wird und ich habe keinen Bock permanent andere Hunde zu blocken (was bei mehreren Hunden dann auch echt schwierig wird). Wie oft war ich von Matsch voll weil ich mir andere Hunde gepackt habe. Die HH hats nicht die Bohne interessiert.

    Wobei ich mir den Yorki am Nacken gepackt hätte oder eine Jacke drüber geworfen hätte und ihn damit festgehalten hätte. Finde ich dann doch eine andere Hausnummer als die vielen RRs (die scheint es hier zuhauf zu geben) die schon in uns reingedonnert sind.

    Als wir nur Tim hatten haben wir uns nach einiger Zeit Gassistrecken gesucht auf denen wir kaum andere Hunde treffen, weil wir so die Schnauze voll hatten von reinbretternden großen Hunden. Wir sind dann lieber was weiter gefahren.

    Jetzt mit Gino kein Thema mehr. 62cm SH, schwarz. Bis auf einen Viszla wurden seither alle anderen Hunde angeleint. Schau da, die Leute haben doch Leinen.

    Bei mir würde auch nie wieder nur ein Kleinhund einziehen.

    Jetzt müssen wir uns endlich nicht mehr nur in der hinterletzten Pampa verkriechen.

    Ein bisschen gegenseitige! Rücksichtnahme und das Problem würde nicht existieren.

    Aber wir drehen uns echt im Kreis. Ich habe die Hoffnung auf respektvollen Umgang aufgegeben und meine eigenen Konsequenzen gezogen die meine Nerven schonen und meinen Hund schützen.