Ich habe einen BC, auch ohne Schafe.
Inzwischen 6 Jahre alt.
Zum Aufpassen kann ich den jedem einfühlsamen Menschen geben und sage meistens „red ganz normal mit ihm“. Meine Verwandtschaft denkt, es ist der einfachste Hund der Welt.
Das wäre er aber nach längerer Zeit nicht mehr, denn Hunde lernen und verlernen ständig.
Ich lebe auf dem Land, und würde keinen BC halten, wenn ich in der Stadt leben müsste. Die Reizoffenheit ist tief in der Rasse verankert.
Mulder wurde von Welpe an trainiert und „kann“ Stadt. Als Arbeit, quasi. Ein paar Stunden lang.
Dann will er sich erholen und würde vor sich hinleiden, wenn er den Verkehrslärm nicht loswerden würde.
Nicht alle BC werden bei zu viel Stress hyperaktiv oder aggressiv. Manche werden introvertierter, kriechen nur noch vor sich hin oder lecken/beißen sich die Pfoten wund.
Die Auslastung ist machbar. Aber für ein Stadtleben keine Rasse.
Es ist ein hartnäckiger Aberglaube, dass man mit genug Beharrlichkeit alles in jedes Tier hinein-trainieren kann.
Dass man jeden Hund so verbiegen kann, wie es praktisch ist:
Der Herdenschutzhund soll Besucher lieb begrüßen, der Malinois fröhlich auf der Hundewiese spielen — und der BC entspannt inmitten von starken Gerüchen, lauten Geräuschen, wuseligen Menschen und engen Platzverhältnissen leben.
Das funktioniert nicht.
Ich finde, es ist eine sehr wertvolle Erkenntnis von dir, dass du Nein sagen darfst.
Du brauchst dafür auch keinen Hund als Entschuldigung.
Such dir eine Rasse, die in der Stadt tatsächlich typischerweise entspannt und glücklich ist.
du kannst aufdringlichen Bekannten gegenüber trotzdem behaupten, dass der Hund eine Pause braucht.
Eine gemeinsame Schwäche verbindet in der Not. Aber du willst mehr als „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“