Nur: Welche genaue Regelung schwebt denn denjenigen, die gegen eine Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit sind, vor? Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, damit unser Wild geschützt wird?
Bis jetzt höre ich eigentlich nur: Weg mit allen Regeln, die "bösen" halten sich ja eh nicht dran. Und dann? Ich sehe hier keine sinnvollen Lösungsansätze, nur den Versuch, es für sich selbst und die eigenen Hunde so bequem wie möglich zu machen.
Grundsätzlich finde ich die Idee, in der Zeit wo die Tiere am verwundbarsten und empfindlichsten sind, nämlich während der Aufzucht der Jungtiere und eben die Jungiere selbst, diese vor potenziellen Gefahren zu schützen.
In einer Gesellschaft, in der Hundehaltung aber nun einmal dazu gehört, sollten sich vielleicht auch in Niedersachsen und Bremen (die einzigen in D, die noch den Leinenzwang in der B+S haben) neue Lösungen finden lassen, die allen einigermaßen gerecht werden. Die Gesetze gibt es seit so langer Zeit, aber die Zeiten ändern sich und da muss sich einfach in angemessener Form auch mal was ändern lassen. In anderen Bundesländern hat man ja wol auch nicht mehr Probleme als bei uns, also scheint der Leinenzwang so viel wohl nicht zu ändern.
So gibt es zB in den Großstädten Bereiche, die vom, Leinenzwang auch während der B+S ausgenommen sind. Da ist man dann zwar die Monate über eingeschränkt, hat aber zumindest die Möglichkeit, den Hund mal laufen zu lassen und Beshcäftigungen durchzuführen, die an der Leine schwierig sind. Da lebt es sich dann auch mit der Leine in den anderen Gebieten gleich viel einfacher.
Bei und in der Kleinstadt gibt es das nicht. Mein DD kann an ner 10m Schleppleine nichtmal angenehm traben, die 20 m "Freiheit" reichen einfach nicht und Fahrradfahren oder Joggen sind einfach nicht das gleiche, wie frei rumrennen, mal hier anhalten, mal da hin flitzen, mal wieder schnuffeln und Spiely suchen am Wegsrand. Und im Umkreis von 30km habe ich keine Möglichkeit, den Hund laufen zu lassen....
Mir persönlich würde es völlig reichen, wenn es überall auch Bereiche gäbe, die vom Leinenzwang ausgenommen sind, dann kann er gerne in der Zeitspanne wie jetzt zB im Wald und in wildreichen Gebieten bleiben. Bei uns zB gibt es einen Feldweg, wo nur eingezäunte Pferdeweiden rechts und links sind und zudem noch mittendrin eine Biogasanlage mit dementsprechendem Fahrzeugverkehr steht. Ja, auch hier leben Feldhasen und ab und an verirrt sich auch mal ein Reh, aber das hat man überall und auch das ganze Jahr. Warum man nicht sagt, da gibts nen Freilaufweg, dann vieleicht noch ne ähnliche Stelle findet und sonst müssen die HUnde eben an die Leine, verstehe ich nicht. Das wäre doch ein Kompromiss. Im Wald sehe ich grad so viele Jungtiere, die gegen Alf einfach keine Chance hätten, da bleibt er gerne an dr Leine, auch wenn er EIGENTLICH NICHT ohne Erlaubnis jagt. Aber wer weiß das schon zu 100%... da gehe ich lieber auf Nummer sicher.
Möglicherweise würden diese ausgenommenen Freilaufgebiete dann stärker frequentiert, evtl würde sich das Wild dort dann weiter zurückziehen. Vielleicht hätte es dafür aber auch an den anderen Stellen mehr Ruhe, weil viele Hundehalter wohl doch lieber "legal" frei laufen lassen, wenns um die Ecke möglich ist. Und ein Spaziergang im Wald an der Flexi auch entspannter ist, wenn der HUnd sonst auch mal wie gewohntfrei laufen darf. Da leint der ein oder andere dann vielleicht doch eher an.... Nur eine Vermutung, kann ich mir aber schon vorstellen.
Dieses generelle, an vielen Stellen einfach unverständliche Verbot führt eben auch oft zu Trotzreaktionen, eine besser durchdachte Regelung mit Ausnahmen wäre evtl. verständlicher und man würde allen gerecht werden. Allen mit Einschränkungen, aber so ist das im Leben nunmal. Die Querulanten werden bleiben, aber dem Otto-Normal-HH würde das vermutlich schon ein ganzes Stück entgegen kommen.
Z.Z. laufen da in Hannover wohl auch Verhandlungen mit dem Zuständigen Ministerium und u.a. der TiHo, dass vielleicht schon nächstes Jahr tatsächlich einiger Bereiche vom Leinenzwang ausgenommen werden könnten, da es tatsächlich dort unsinnig zu sein scheint, da die starke Frequentierung durch Fußgänger, Jogger, Sportler, fahrzeuge u.a. ohnehin dazu führt, dass wenig Wild sich dort aufhält. So die Argumentation in einem Artikel, ich suche ich mal und verlinke ihn, wenn ich ihn finde.... Es scheint sich also was zu bewegen.