Ich habe selbst einen Beagle.
Mag sein, daß Beagle von Natur aus eher freundliche, fröhliche, friedliche Hunde sind. Aber sie müssen genauso sozialisiert werden, wie andere Hunde auch. Den automatisch kinderlieben Hund gibt es nicht.
Was das Bellen angeht:
Mein Beagle ist ein sehr schweigsamer Hund. Er bellt nicht einmal, wenn jemand bei uns klingelt.
Er bellt mit, wenn draußen auf dem Feld andere Hunde etwas Ungewöhnliches anbellen.
Er bellt, wenn ein anderer Hund etwas hat, was er selbst haben möchte.
Er bellt manchmal beim Spielen.
Und er läßt seinen Spurlaut hören, wenn er auf der Jagd ist.
Außerdem hat mein Beagle eine schöne tiefe ganz und gar nicht schrille Stimme.
Ich kenne allerdings auch Beagle, die durch ihre Kläfferei ziemliche Nervensägen sind.
Thema Jagd:
Ich persönlich kenne keinen Beagle, der nicht jagt. Und ich kenne eine ganze Menge.
Mein Beagle darf in bestimmten Gebieten, z.B. auf der großen Wiese am Ortsrand, wo alle Hundebesitzer irgendwann im Lauf des Tages vorbeikommen und ihre Hunde laufen, spielen, toben lassen, auch ohne Leine laufen. Er hört eigentlich sehr gut. Sogar auf reine Handzeichen, also Kommando ohne Stimme. Damit habe ich schon so manchen Hundebesitzer an der Wiese verblüfft.
Ich habe ihn allerdings immer im Blick und sobald ich merke, er fängt an sich zu langweilen und das Schüffeln interessanter zu finden als seine Artgenossen, kommt er wieder an die Leine.
Im Wald läuft er grundsätzlich an der Leine. Es gibt einfach zu viel Wild hier. Und wenn er erst mal eine Spur hat oder ein flüchtendes Reh sieht, dann ist alles zu spät. Dann kann ich ihm mit seiner heißgeliebten Fleischwurst vor der Nase rumwedeln - er nimmt sie nicht einmal wahr. Hat nur noch Augen/Nase für das Reh oder die Spur.
Er zeigt auch nicht an, daß er eine Spur hat. Mitten aus dem Spiel heraus ist plötzlich die Nase auf dem Boden und der Hund ist auf und davon.
Und wenn ein Beagle auf Jagd ist, dann kann es Stunden dauern, bis er wieder zurück kommt! Wenn er kommt! Häufige Todesursache des Beagles ist "Überfahren-werden", weil er blind und taub für alles andere seine Spur/Beute verfolgt und dabei auf die Straße rennt.
Entspannt plaudernd mit anderen Hundefreunden und einem frei laufenden Hund durch den Wald zu gehen - das kann man meiner Meinung nach mit einem Beagle vergessen.
Als Reitbegleithund oder am Fahrrad müßte ein Beagle wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen ohne Leine laufen. Das könnte aus den oben genannten Gründen problematisch werden.
Wenn Du damit leben kannst, Deinen Hund lebenslang an der Leine zu führen, dann such dir einen guten Züchter!
Züchter findest Du im BCD (Beagle Club Deutschland, VDH), BGD (Beagle Gesellschaft Deutschland), BUD (Beagle Union Deutschland)
BGD und BUD sind zwar nicht im VDH, da sie aber letztlich aus dem BCD hervorgegangen sind verfügen sie über Datenbanken, die ein verantwortliches Züchten möglich machen.
Achte darauf, daß Zuchttiere und Nachkommen frei von Epilepsie sind. Es gibt schwarze Schafe auch im VDH.