Beiträge von straalster

    Wenn der Hund gar nicht so nahe kommt, worüber regst du dich dann auf?

    Darüber, dass wir hier bei einer einfachen Löserunde einen Hindernislauf hinlegen und die Beine in die Hand nehmen müssen, wenn der Halter uns mit dem Hund verfolgt. Darüber, dass ich Angst haben muss, dass er mal wieder die Kontrolle verliert - weil ich es schon erlebt habe. Darüber, dass meine Hunde mit 8,5 und 5,5 kg mal ganz schnell dahingerafft wären, wenn der 40kg+ Hund sich drauf stürzt und seine Leine fallen gelassen wird. Bei einem provozierten Abstand von 2 bis 3 Metern geht das schnell. Un zu guter Letzt darüber, dass die auferlegte Maulkorbpflicht nicht eingehalten wird, sondern ein gefährlicher Hund dazu eingesetzt wird, uns förmlich zu verjagen.

    Würde dich das nicht aufregen, wenn du schon Umwege gehst und jemand wechselt mit bellend und knurrendem Hund extra noch die Richtung, um dich zu verfolgen?

    Nachtrag: Es ist auch nicht so, dass ich was gegen große Hunde oder Schäferhunde im Allgemeinen hätte - das war nur zum Größenverständnis. Der Vierbeiner ist auch mit dem Besitzer nicht gut dran. Keine Auslastung, keine Führung, scheinbar keine Bindung (zumindest hab ich noch keine Aktion gesehen, die über Mensch wird an Leine hinterhergeschliffen, hinausging)

    Aber wenn es meinen ans Leder geht, versteh ich da keinen Spaß mehr.

    Das ist auch meine Zwickmühle. Hier gibt es eine Polizeistation, die aber nicht die ganze Woche besetzt ist. Bis die aus der Stadt da sind.... das dauert ewig. Ein Anruf würde aber vielleicht dafür sorgen, dass mal seine Beschimpfungen aufgenommen werden.

    Zudem will ich den Hund auch gar nicht so nah an mir und meinen Fellnasen dran haben, dass ich notfalls treten oder schlagen müsste, wenn Blocken nichts mehr bringt.

    Seit 19 Jahren wohne ich im gleichen Wohngebiet. Anfangs kamen hier auf etwa 300 Menschen um die 9 Hunde (unsere zwei schon eingerechnet). Das Gebiet liegt direkt an einem Feld, umgeben von Gartenvereinen und mehr Feld. In den letzten Jahren ist die Zahl der Hundehalter unter anderem durch die günstige Gassi-geh-Lage explodiert. Mittlerweile kenne ich 35 Hunde namentlich und ein paar von unangenehmen Begegnungen aber ohne Namen.

    Meine Hunde wurde schon getackert - meine an der Leine, weil hier Leinenpflicht herrscht, die anderen ohne Leine - ich wurde schon gebissen usw. Vieles ließ sich durch Gespräche und manchmal auch durch Drohungen oder Anrufe beim Vermieter klären.

    Seit 4-5 Jahren habe ich jetzt aber ein beständiges Problem mit einem (zum Glück nicht mehr direkten) Nachbarn. Wir wohnten lange im gleichen Haus. Erst hatte er einen aggressiven kleinen Mischling (den er einschläfern ließ, weil der so viele Probleme machte). Dann einen total lieben Dobermann. Dieser ist leider mit knappen sechs Jahren ebenfalls eingeschläfert wurden, weil er immer Steine fraß (?!). Keine Ahnung, welcher Tierarzt die Tötung wegen solcher Probleme übernimmt....
    Drei Tage später hatte er einen Schäferhund-Mischling - und da gingen die Probleme los. Angeblich hat er den Hund aus einem Tierheim. Das stimmt nicht. Als Pflegestelle hab ich Kontakte zu allen Tierheimen in der Umgebung und zu vielen Vereinen - keiner davon hat ihm einen Hund gegeben.
    Der Halter ist über 60, hat eine sehr kleine Wohnung und arge Probleme beim normalen Gehen, der 40kg+ Hund kannte keine Leine und reagierte auf alle kleineren Tiere (Katzen, andere Hunde, Vögel) entweder mit Jagdtrieb oder einfach sofort extrem aggressiv. Der Halter kann den Hund an der Leine kaum beherrschen. Wurde und wird immer noch teilweise von ihm mitgeschliffen. Der Hund ist über die Balkonbrüstung gesprungen, hat über den Gartenzaun hinweg andere angegriffen, hat morgens um 4 das ganze Haus zusammengebellt - und wurde doch immer wieder alleine im Treppenhaus stehen gelassen, im Garten alleine gelassen usw. Meine Hunde wurden durch ihn auch schon verletzt, weil der Halter einfach keinen Abstand hält. Ich laufe Umwege, sobald ich ihn sehe - der Typ läuft hinterher. Andere laufen extra Umwege, er läuft denen extra hinterher. Der Typ drangsaliert einfach gerne und hat den Hund auch schön an einer 5 Meter langen Leine.
    Der Halter hat Probleme in seinem Gartenverein, mehrere Beschwerden am Hals.

    Ich hatte mich damals mit der Vermietung in Verbindung gesetzt, weil ich nicht mal mehr einigermaßen sicher ins Treppenhaus kam oder ne Nacht durchschlafen konnte. Der Hund des Nachbarn bellte auch so nachts immer wieder - deswegen wurde er auch ins Treppenhaus gestellt (da war das Bellen für den Halter nach eigener Aussage wohl erträglicher :fear: ).

    Als auch die Vermietung keine Lösung erzielen konnte - der Halter hielt sich einfach nicht dran - und sich immer mehr Nachbarn beschwerten, flog der Typ aus der Wohnung. Dummerweise hat er direkt ein paar Häuser weiter eine Wohnung gefunden (andere Vermietung). Da hat er zwar auch schon wieder Probleme, weil der Hund genau wie hier ins Treppenhaus und an die Wände pinkelt, nachts wie blöde bellt, tagsüber wie blöde bellt und auch Menschen und andere Hunde im Treppenhaus angeht - aber bisher wohnt er da nun mal. Sobald der
    Halter mich sieht, verfolgt er mich regelrecht. Er lauert mir teilweise auf, beschimpft mich, wenn ich sage er soll Abstand halten und versucht anscheinend, mich zu vertreiben.

    Ich habe hier Wurzeln geschlagen. Mir einen großen Garten eingerichtet, ich habe hier Anhang. Umziehen kommt von daher nicht in Frage.

    Ordnungsamt, Veterinäramt, Tierschutz, Polizei - "wir können nix machen, bis was "Richtiges" passiert."
    Der Hund hat bisher vom Amt auferlegten Maulkorbzwang - ich habe ihn noch nicht einmal mit Maulkorb gesehen. Rufe ich deswegen das Ordnungsamt an, erwischen die ihn natürlich nicht. Filmen darf ich ihn auch nicht, um mal zu zeigen, wie er sich verhält.


    Habt ihr vielleicht noch Ideen? Ich fahre schon an andere Stellen, wenn die Hunde länger laufen sollen. Versuche die Zeiten zu vermeiden, wenn der Typ unterwegs ist. Aber ich kann arbeitsbedingt auch nicht für jede Löserunde woanders hinfahren und Umwege laufen ist auch nur begrenzt möglich, wenn er mir hinterherläuft.

    Danke schon mal, für die Antworten!

    @Dackelbenny
    Meine Post-OP-Box ist wie geschrieben ein Welpenauslauf - also deutlich mehr Grundfläche und außerdem mit Netz an den Seiten und auf dem Dach. Und darin gab es Platz für ein Hundebett und eine kühlere Liegefläche. Ist also weder richtig mit Karton noch mit Box zu vergleichen. Das Einsperren war hier nach einer experimentellen OP an einer Hundeschulter absolut notwendig - damit ich wenigstens mal aufs Klo kann und Madame die Schulter bloß nicht durch Sprungversuche oder sonstwie belastet. Ansonsten hing sie auf der Couch, sofern ich sie da ständig in Reichweite hatte.

    Für mich ist das bei wenigen Tagen nach einer OP auch was anderes, weil es - gerade wenn viele Tiere zum Rudel gehören - das Risiko von Verletzungen reduzieren kann.

    Ich würde das völligst vom Hund abhängig machen. Es gibt meiner Erfahrung nach Vierbeiner, die fühlen sich in "Höhlen" wohl, andere werden in Boxen/Kartons einfach nur unruhig.

    Allerdings bin noch nie auf die Idee gekommen, meine Tiere außer nach Operationen in Box/Karton zu sperren oder ihnen bei Würfen (Pflegekatzen, die schon trächtig ankommen) sowas zur Verfügung zu stellen. Für die Zeit nach OPs hab ich einen faltbaren, textilen Welpenauslauf. Der stand zuletzt noch ewig rum, weil er überdacht war und gerne zum Schlafen tagsüber genutzt wurde. Allerdings konnten da halt alle selbst entscheiden, wann sie raus und rein wollen. (ausgenommen die ersten paar Tage nach der OP)

    Eine so stark begrenzte Fläche find ich auch zum Schlafen problematisch. Es nimmt dem Hund ja nunmal die Entscheidungsfreiheit, ob er z.B. vielleicht etwas kühler liegen will. Aus nem Hundebett kann sich ein Hund auch einfach auf den Boden hängen lassen, wenn es zu warm ist.
    Und wenn der Karton so hoch ist, dass Ausbruchsversuche verhindert werden, nimmt er auch die Sicht zu den Bezugspersonen. Außerdem hätte ich keine Lust auf den gelegentlichen Unfall im Karton. Selbst mit entsprechenden Unterlagen kann der Urin schnell auf die Pappe gehen.

    Wie war es denn bei der Züchterin?

    Meine letzten beiden Hündinnen kannten Geschäfte im Freien gar nicht, als sie zu mir kamen.
    Die wurden von den Vorbesitzern an Toilette und Unterlage gewöhnt und damit war Stubenreinheit lernen dezent schwierig. Eine ging sechs Monate lang draußen gar nicht, dafür aber sehr verlässlich auf Teppichböden.

    Ich hab dann jeweils etwas Bepisseltes (ein Stück Unterlage oder auch ein Stück Zellstoff vom Wegwischen) mit nach draußen genommen, immer an die gleiche Stelle gelegt und damit ging es dann. Bei der jetzigen Chefin hab ich dazu ein Kommando trainiert. Sobald es in die Hocke ging oder lief "mach hin" und dann direkt belohnt.