Beiträge von straalster

    Wenn sich mal wieder ein gewisser jemand darüber lustig macht, dass ich für das Rudel koche, werde ich mal auf diesen Thread und vor allem auf deine Bilde verweisen, @Audrey II! Auch noch so hübsch angerichtet... :dafuer:

    Ich hab gleich mal noch eine Frage an alle - wie haltet ihr es mit der Sättigung? Wiegt ihr Portionen ab oder setzt ihr auf das Sättigungsgefühl des Hundes?

    Darum spreche ich ja von Artgerechter Haltung

    Vielleicht muss man das erstmal (für sich) definieren. Für dich heißt es u.a., der Hund muss ohne Klamotte soweit mit dem Klima klar kommen, dass es zu keinen schädigenden Einflüssen kommt. Für mich ist das vollkommen in Ordnung, solange es keine (durchgängige) Einschränkung bedeutet.

    Für mich gibt es wirklich "artgerecht" aber auch einfach nicht. Wie gesagt: Wohnung, Tierarzt, Straßenverkehr, Fertigfutter., hohe Hundedichte.. Dazu noch rassetypische und individuelle Faktoren. Ich kann nur versuchen, das Beste daraus zu machen und die Einschränkungen gering zu halten - so, dass wir uns alle so wohl wie möglich fühlen können. Sei es durch die bereits erwähnte Schutzkleidung/Klimaanlage. Sei es durch passende Auslastung oder dadurch, dass sie ne Unterbodenwäsche bekommen, damit sie auch nach Schlammschlachten mit ins Bett können.
    Die Balance zu finden ist schwierig. Klar.

    Aber ausgerechnet das Anziehen hat für mich wenig mit artgerecht zu tun. Das ist was anderes als fehlende Auslastung. Ob das jetzt der Hund in der Handtasche ist oder der BC, der nur um den Block läuft. Denn auch das ist dann - für gewöhnlich - wieder ein Dauerzustand.

    die Frage ist eben wo zieht man da die Grenzen, ab wann ist es ein richtiges Problem? Eine Jahreszeit, die mal kürzer oder mal länger gehen kann, finde ich persönlich schon problematisch.

    Erstmal vorweg: Ich hoffe, du siehst nichts von meinen Beiträgen als Angriff - ich finde diese Diskussion gerade spannend, man denkt bei anderen Perspektiven und Einstellungen ja auch nochmal anders über das eigene Leben nach.

    Für mich liegt die Grenze u.a. in der Dauerhaftigkeit. Mal an meinem Rudel und mir als Beispiel:

    Wir verbringen im Durchschnitt etwa 3 Stunden draußen. Bei gemäßigten, kühleren Temperaturen oder Schnee möchten die beiden (und auch ich) länger, als bei prasselnder Sonne und 30°C. Dass ich sie bei Schnee/Frost anziehe, liegt zum Teil an meiner Faulheit. Mit Mantel muss ich halt nur die Beine abduschen und nicht den kompletten Hund - einfach, um die Eiskugeln aus dem Fell zu bekommen, damit die nicht überall Pfützen fabrizieren. Schuhe bekommen sie gegebenenfalls auch an, weil hier krass gestreut wird. Schutz für die Hunde, Erleichterung für mich. Und auch nur in der Zeit nötig, in der gestreut wird oder Schnee liegt. Selbst bei einem sehr langen Winter sind das nur ein paar Wochen und in diesen Wochen halt nur die Zeit draußen. Dazu sind die Hunde drinnen "nackig" und auch durch die Klamotten weder drinnen noch draußen eingeschränkt. Wären Mützen in dieser Zeit nötig, bekämen sie sie auf. Wenn sie dann mal kurz etwas davon eingeschränkt sind oder das doof finden, ist es genau das: Eine kurze Einschränkung. Genauso wie Leine, Gang zum Tierarzt, Lärm an Straßen...
    Ist für mich nichts anderes, als wenn ein Hund vielleicht mal einen Regenmantel trägt (auch wenn hund drauf verzichten könnte), damit er nicht aufwendig getrocknet werden muss. Oder ins Fuß gerufen wird, obwohl er gerade lieber ne Runde hetzen möchte.

    Sommer bei Höchsttemperaturen ist nervig. Aber auch da kann ich drinnen durch Kühlung und mit anderen Gassizeiten dafür sorgen, dass die Hunde in ihrem Wohlbefinden nicht eingeschränkt sind. Muss ich auch - ist meine Verantwortung. Draußen würden sie sich in den Schatten verziehen, wären ebenfalls nicht in der Mittagssonne aktiv, könnten Erdlöcher buddeln oder sich ins Wasser knallen. Diese Möglichkeiten sind jedem Hund genommen, der im Zwinger wohnt, in der Wohnung gehalten wird, kein Wasser in der Nähe hat oder nicht buddeln kann.

    Jetzt zu Hunden mit eingeschränkter Atmung: Die haben das immer. Da kann ich keine Abhilfe mit nem Pulli schaffen. Da reicht keine Klimaanlage. Bei kühleren Temperaturen mag das geringer ausfallen aber auch dann sind viele nicht so ausdauernd in der Bewegung, wie sie es gerne wären.
    Mit ein paar Handgriffen und einer "Garderobe" oder nem Pool und Ventilator kann ich meine schützen und gesund erhalten. Kann ich bei einem Hund, der sich aufgrund der Atmung oder Gelenke und Knochen (weil so gezüchtet) nicht richtig bewegen kann, nicht. Der ist halt immer eingeschränkt.

    Für mich ist es daher ein ganz deutlich Unterschied und eine ganz deutliche Grenze. Ein Hund mit Pulli (der das vielleicht einfach nur entspannend findet, den zu tragen) oder meinetwegen mit Schuhen, kann die ausziehen. Auch wenn der Winter mal 6 Monate dauern sollte. Es ist halt nur eine Kleidung für bestimmte und meist sehr begrenzte Phasen. Luftröhre austauschen geht hingegen nicht.

    damit das z. B. nicht nötig ist und Hunde nicht in Zukunft sein ganzes Leben unnötig an der kurzen Leine verbringen muss

    Genau das ist doch der Punkt: Es gibt für mich einen Unterschied zwischen "ab und an mal/in einer Jahreszeit" und "das ganze Leben/immer"

    Ich bin kein Hund. Ich mach viele Dinge die Hunde nicht machen, nur so nebenbei.
    Und Hunde Schuhe oder Mütze anzuziehen ist mehr als nur ein Schichtstoff mit dem alle Probleme gelöst sind und behindern Hunde auch, kann man ja auch gern anderer Meinung sein, darum ist eine Diskussion ja da.

    @Dackelbenny: Nö genau richtig.

    Für mich sind auch Schuhe und Mütze jeweils eine Schicht Textil, die halt entsprechend der Umstände nötig sein kann. Genauso wie ein schützender Verband.
    Das sich manche Hunde davon eingeschränkt (behindert) fühlen, mag auch sein. Werden sie aber auch durch Leinen, Verkehr, abgegrenzte Flächen.... Insofern finde ich das "nicht artgerecht" Argument einfach nicht logisch.

    Genauso könnte man jetzt darüber diskutieren, dass Wohnungshaltung nicht artgerecht ist. Alleine halten nicht, Futter aus der Dose oder dem Beutel nicht, Hundeschule schon gar nicht, Stadt keinesfalls, Waschen mit Shampoo usw usf.

    Ich glaube @Kai92 meint nicht nur eine Schicht Stoff, sondern diverse zusätzliche Kleidung wie Mütze und Schuhe - oder versteh ich das auch irgendwie falsch?

    Aber auch dann: Das ist doch nur für ne kurze Zeit im Jahr und nicht Dauerzustand, der jede Bewegung einschränkt und ein gutes Leben verhindert.

    daran ist gar nichts Schlimm. Finde nur das ein Hund nicht artgerecht gehalten wird wenn er bei Deutschlandtemperaturen Schäden davon trägt. Schaden davon tragen ist übrigens nicht wenn der Hund mal zittert oder mehr hechelt sondern eben Schäden. Z.b. eben sowas wie AHT

    Steht doch vor dir, in von dir zitterten Zitat, ist jetzt nicht sooo schwer zu lesen :pfeif:
    Nochmal: Ich finde wenn Hunde bei dem Wetter in Deutschland sich Schäden holen wenn sie rausgehen müssen, sei es wegen Kälte oder Hitze, und das nur können mit entsprechender Kleidung oder ähnliches, finde ich das nicht artgerecht.

    Ich versteh deine Argumentation auch nicht ganz. Gehst du denn ohne entsprechende Kleidung raus?

    Klar ist es Fakt, dass viele Hunde nicht angepasst an dieses Klima /für dieses Klima gezüchtet wurden. Aber solange man das mit einer Schicht Stoff lösen kann, das es nicht zu Schäden kommt, wo genau ist da das Problem?

    Das ist doch die große Frage.

    Ist es wirklich etwas anderes oder sind es nur die Besitzer von zwei Rassegruppen, die die jeweilige Beeinträchtigung des eigenen Hundes runter reden?

    Ich seh die Frage da nicht. Wenn ein Hund egal wann bei wenig Belastung kaum mehr Luft bekommt, ist das doch ganz klar was anderes, als ein Hund, der halt in einer Jahreszeit besonders geschützt werden muss aber auch dann drinnen und draußen toben oder halt auch einfach laufen kann. :ka:

    Meine Hunde und ich gehören zur Fraktion: Sommer gehört abgeschafft ;)
    Bei 25°C und praller Sonne ist Schicht im Schacht. Wirklich spazieren gehen wir dann nur noch nachts aber auch das langsamer als sonst. Ansonsten nur so kurz wie möglich eine Löserunde im Schatten oder ein Ausflug in den Pool im Garten.

    Hab eine Klimaanlage angeschafft, weil ich die bratenden Tiere nicht mehr ansehen wollte und selbst auch zunehmend Probleme mit der Wärme habe. Mein Kreislauf schmiert da echt schnell ab.

    Die Nasen bekommen im Winter (bei Schnee) Mäntel an, nicht, weil sie schnell frieren, sondern damit sie sich nicht in fünf Minuten Rumtoben komplett in Schneebälle verwandeln. Schuhe gibt's gegen das Streusalz. Damit hab ich keine Schmerzen und wenn sie anfangs komisch laufen, dann ist das eben so. Ich hab meiner Seniorin auch drinnen bei (mir eigentlich zu warmen) Raumtemperaturen Pullover angezogen, weil sie schnell fror und teils im Pulli einfach entspannter war. Warum auch nicht?! Ich kann schwitzen, zieh mich wärmer oder wasserdicht an oder geh 5 Mal am Tag duschen, wenn mir das beim Umgang mit der Temperatur hilft. Warum sollten meine Hunde "härter im Nehmen" sein müssen als ich? Die hängen den Großteil des Tages in derselben Bude rum wie ich.

    Jetzt könnte man auch argumentieren, dass ich dann eben nicht artgerecht in diesem Klima leben kann, wenn ich mich anziehen muss oder im Winter trockene, rissige Haut bekomme (bekomme ich wirklich, trotz Creme und Handschuhen) oder im Sommer kaum raus kann. Aber solange ich dem ein wenig entgegenwirken kann - warum nicht?