Beiträge von straalster

    Hier liegt ein Missverständnis vor, ich hab Reißzähne.

    Falls du damit spitz zulaufende Eckzähne meinst - die hat der Gorilla auch. Mal abgesehen vom gelegentlichen Insekt sind Gorillas dennoch Pflanzenfresser. Moschushirsche gehen auch eher selten ins Steakhaus, obwohl die Hauer das vermuten lassen könnten.

    Ein Raubtiergebiss (Scherengebiss) hat der Mensch einfach nicht. Davon abgesehen ist es immer ein schmaler Grat, evolutionär bedingte Anlagen als Rechtfertigung anzuführen - wenn es auch anders auf gesundem Wege gehen könnte.

    Allerdings ist für mich nicht klar oder logisch, warum man sich einen Allesfresser als Begleiter aussucht, wenn man ihn nicht artgerecht ernähren kann aufgrund seiner Einstellung.

    Sorry, das hat sich gerade überschnitten.

    Manchmal ist er schon da, manchmal verändern sich Umstände (bisher hatte man vielleicht eine Fleischbezugsquelle, die man der Sicherheit und des Gewissens wegen vertreten konnte, jetzt nicht mehr), manchmal hinterfragt man vielleicht auch einfach nur, ob das gebotene "artgerecht" nicht auch anders gehen kann...

    Es gibt - da glaube ich - recht viele Gründe.

    Für mich ist Tierhaltung an sich egoistisch - auch bei mir. Ja klar, ich rette einige vorm Tierheim oder vorm Sterben auf der Straße. Aber doch auch nur, weil es mir damit besser geht als mit der Sorge um die Vierbeiner, die ich nicht mitgenommen habe oder die nicht mehr hier sind. Und ich tolle Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen mit den Fellnasen verbinde und nicht weil ich ach so aufopferungsvoll und Gutmensch bin. Und für mich ist alles okay, solange es durchdacht und zum Wohle der Lebewesen erfolgt und nicht "weil man das eben so macht/es eben so ist". Wenn das bei manchen heißt, vegane Fütterung und dem Tier geht's damit gut - so what? Hauptsache, denen geht es so gut wie möglich. Für mich muss das nicht immer fleischig ernährt heißen. Da gibt es viel zu viele Aspekte, als das ich mich daran aufziehen würde.

    Es geht doch gar nicht darum wissenschaftlich zu beweisen, dass Hunde Raubtiere sind oder bei freier Nahrungswahl auch Fleisch beziehungsweise tierische Produkte fressen würden - sondern darum, ob das unbedingt, absolut, immer sein muss, damit die Gesundheit gesichert ist. Zumindest mir ging es darum.

    Wenn das jemand so aufbauen kann, dass die gesunde Versorgung gesichert ist, zählt für mich "der Hund will aber was anderes" als Argument eben nicht. Das ist eben meine Meinung.

    Aber es ist nun mal nicht automatisch FAKT, nur weil jemand FAKT schreibt. Domestiziertes Raubtier - ja, das ist ein Fakt. Kann ich wissenschaftlich belegen. Hunden fehlt in jedem Fall was, wenn sie keine tierischen Produkte bekommen (rein von wissenschaftlicher, ernährungsphysiologischer Sicht) - ist für mich kein Fakt. Fehlt mir das wissenschaftliche Wissen zu.

    Und mal etwas zu überdenken, nachzuforschen - obwohl der Bio-Grundkurs doch schon das und das gelehrt hat - so kommt es zu Fortschritt, neuen Entdeckungen und dem Verwerfen scheinbar unumstößlichen Wissens. Wenn wir uns alle immer nur auf "das weiß man doch" verlassen, würde die Menschheit noch mehr auf der Stelle treten.
    War ja auch lange Fakt, dass vegetarisch für Menschen ganz furchtbar ist und überhaupt nicht geht. Ist noch gar nicht so lange her. Heute weiß man mehr.

    @Elbenwald: Ich hab mich damit noch nie so eingehend auseinandergesetzt, dass ich reinen Gewissens komplett vegetarisch oder vegan füttern würde.

    Allerdings kenn ich "unnatürlich", "nicht artgerecht", "der Körper will das aber" - Bekehrungsversuche zur Genüge. Solange das nicht wissenschaftlich begründet werden kann, sondern auf einer "ist halt so. Punkt."-Haltung beruht, ist das für mich genauso krampfhaft, wie meine Argumente für dich zu sein scheinen.

    @Rimarshi: Mir ging es dabei um das Argument "Hund will aber was anderes" - viele Hunde würden bestimmt lieber ohne Leine rumlaufen, lieber n Ründchen stiften gehen als in die Hundeschule oder eben mal kurz ne Familie gründen. Den Sicherheitsaspekt hab ich da jetzt absichtlich außen vor gelassen.

    Wenn ich jetzt aber sagen könnte, ich kann meine Hunde vegetarisch oder vegan sicherer ernähren (weil Gemüse aus dem eigenen oder dem Bio-Anbau günstiger ist als Fleisch z.B.) als mit Antibiotika-reichem Huhn oder anderem Futter und Fleisch, bei dem ich keine sichere Ahnung habe. Oder auch, ich kann meinen Hund genauso sicher ernähren und kein anderes Säugetier muss dafür sterben- dann erfülle ich doch auch als Vegan-Fütterer genau den Anspruch, den du ansprichst: Ich mach es, weil ich das Beste will.

    Und ich denke (meine Hunde sind weder vegetarisch noch vegan ernährt) für Menschen, die sich dazu entscheiden, ist es eben nicht "grundlos". Sondern das Bestreben, Leid generell zu minimieren.

    Und ebenso ist es Fakt das man Hunden etwas vorenthält was sie brauchen wenn man ihnen diese tierischen Proteine verwehrt.

    Wo nimmst du denn diesen "Fakt" her? Denn diese Proteine - ob jetzt tierischen oder pflanzlichen Ursprungs - lassen sich ja durchaus in der Zusammensetzung bieten, damit eben nichts fehlt, was die Hunde brauchen.


    Und wenn man einen Hund hat und sich dann entscheidet eine andere Ernährungsweise zu praktizieren ist das noch lange kein Freifahrtschein einem Raubtier (und genau das ist der Hund egal ob manche das nicht sehen wollen) seine natürliche Nahrung zu nehmen bzw ihm die Bestandteile davon zu verwehren.

    Das machen aber alle Hundehalter, die dem domestizierten Raubtier verbieten zu jagen und die Beute zu fressen. Auch bei Fleisch vom Fleischer/Bio-Bauern oder Barf bleiben einige Bestandteile verwehrt.

    Und selbst wenn alles drin ist ist da immer noch die Geschichte mit der aufgezwungenen Lebensweise. Ich wiederhole mich aber es ist halt einfach hip.

    Diese Begründung verstehe ich nicht.
    Es gibt so viele HH, die ernähren ihre Hunde ausschließlich von Trockenfutter. Weil einfacher, leichter, weniger Geruch - und nicht, weil der Hund das soooo viel lieber will als Nassfutter oder frische Nahrung. Und auch nicht immer, weil er nur das verträgt. Es gibt Leinen, Hundeschulen, Gassi nur wenn es dem Menschen passt, das Verbot sich zu vermehren.... Das ist doch alles aufgezwungene Lebensweise, bei dem das, was der Hund vllt lieber wollen würde, nicht berücksichtigt wird / werden kann. (Ich nehme mich davon nicht aus)

    Als Argument finde ich "Hunde wollen aber" daher ein wenig schräg.

    Ebenso wie, dass sich mit vegetarischer/veganer Ernährung kein Tierleid vermeiden und die Produktion an tierischen Produkten nicht zurückfahren ließe. Sind ja nicht immer nur Schlachtabfälle, die im Napf landen. Genauso gut kann ich die Wurst kaufen weil das Tier ja eh schon tot ist und die Wurst ansonsten im Supermarkt vergammelt. Oder die Kleidung aus ausbeuterischer Kinderarbeit, weil jetzt ist die ja sowieso schon hergestellt.
    Auch nicht das beste Argument, wenn man langfristiger denkt.

    Und zu den "Dann sollten man sich keinen Hund anschaffen" - wie hier auch schon gesagt wurde: Manchmal ist der eben schon da. Und manchmal gibt es augenöffnende Erlebnisse, nach denen man Fleisch eben nicht mehr als abgepackte Ware im Supermarkt oder als "ist eben so" sieht und nach Alternativen sucht. Sofern das durchdacht geschieht und es dem abhängigen Lebewesen dabei gut geht - wo ist das Problem? Weil es dann etwas nicht haben kann, was es angeblich "will"? Das ist oft so im Leben von uns allen.

    Darf man hier auch mitbekloppt sein, wenn man nur zwei Hund aber dafür sieben Katzen hat, von denen sich wenigstens vier ebenfalls für Hunde halten? =)

    Single bin ich nicht aber die Tiere sind trotzdem meine. Ein paar hat Männe zwar aufgelesen und angeschleppt aber mit dem praktischen Kümmern hapert es. Mit ihnen zu kuscheln klappt dafür gut. Ich muss aber zugeben, dass es früher als Single mit drei bis vier Hunden plus Katzen manchmal einfacher war.

    Betreuung, die sehr selten wirklich nötig ist, ist durch die Familie abgesichert. Oma und Mutter sind auch tierbekloppt und wir teilen uns im Urlaub, Krankheitsfall oder bei längeren Terminen zu dritt rein. Dazu gibt es Spieltreffen mit allen Familienhunden. Alleine diese Sicherheit zu haben, ist verdammt viel wert.

    Ich hab mich damals schon im Studium darauf ausgerichtet, dass ich fast komplett von Zuhause aus arbeiten kann - weil sich abzeichnete, dass eine meiner Hündinnen durchgängig betreut werden muss. Ansonsten hätte das Rudel auch nicht in dieser Größe entstehen können.