Beiträge von straalster

    Ein Bekannter von mir hat einen Labrador, Bürohund. Der frisst im Büro nur, wenn im das Okay gegeben wird. Ansonsten harrt er auch mal stundenlang vorm Futter aus. (wurde ihm nie bewusst beigebracht, macht er einfach so)

    Hund meiner Mutter geht abends nicht trinken, bevor ihr nicht die Erlaubnis erteilt wurde.

    Wenn ich Futter hinstelle und die Wohnung verlasse, steht das Futter noch exakt so da, wenn ich wieder komme - und ich hab 9 Tiere. Selbst der Kater, der immer alles klaut, geht da nicht ran. Ist hier irgendwie ungeschriebenes Gesetz, dass essen nur zusammen von einem Teller geht und nur mit gesellschaftlicher Komponente. Es zählt auch nicht, wenn nur Männe da ist. Sobald ich weg bin wird mit dem Futtern gewartet. :ka:

    Studien kann ich leider auch nicht direkt zu diesem Thema liefern.
    Ich hab allerdings mal interessante Studien zur Bindung zwischen Hund und Halter und deren Auswirkung auf das Verhalten gelesen. Bei unvorhersehbaren Aktionen und ständigen Stimmungswechseln des Halters waren die Hunde extrem unsicher, tendentiell eher anhänglich - haben sich in Notsituationen aber nicht am Halter orientiert. Ist wohl auch mit unsicher gebundenen Menschen zu vergleichen.
    Leider hab ich die Studie jetzt nicht so schnell gefunden.

    Aus persönlichen Erfahrungen - ja, es hat Auswirkungen. Inwiefern diese sich äußern, ist abhängig vom Charakter des Hundes.

    Ist ja nett hier.
    Krieg direkt Lust mich wieder auszuloggen und dabei hatte ich grad erst angefangen mich einzulesen.
    Hoffe es ist nicht immer so

    Auf bald!

    Radagast bezog sich vermutlich darauf, dass der obige Beitrag mit dem Folgenden kommentiert wurde:

    Ist ja nun einmal ein Forum, mit verschiedenen Meinungen und Ansichten. Hier wird diskutiert und eben auch hitzige Diskussionen geführt. Wer das nicht kann, sollte sich Fragen, ob er in einem Forum wirklich richtig ist. ;) Und bisher ist doch Niemand ausfallend geworden oder gar beleidigend.

    Die Frage stellt sich nicht, wenn für dich eh alles egoistisch ist.

    Wie ist es denn für dich und für diejenigen, die meinen, dem Hund eine Lebensweise aufzuzwingen wäre egoistisch?

    Die Frage meine ich ganz ernst und ohne Provokation.

    Ich hab mal "The Happiness Project" gelesen, weil ich das Vorhaben interessant fand. Danach war ich in manchen Situationen echt entspannter, weil ich mir halt nicht mehr dachte "Jetzt hab ich das und das für den und den gemacht" (so ganz aufopferungsvoll und oft musste mich noch nicht mal jemand bitten) und es kommt kein Danke/ewige Dankbarkeit/weiß der Geier". Sondern, weil ich erkannte, dass ich es immer aus irgendnem Grund für mich mitmache. Weil es mir ein gutes Gefühl gibt, weil es das kleinere Übel ist, weil ich nicht von anderen verurteilt werden will etc.

    Und seitdem kann ich nicht mehr anders denken. Für mich ist "egoistisch" halt nix Böses oder Negatives. Sondern Allgemein-Zustand, der mal mehr und mal weniger gesellschaftlich akzeptiert ist.

    @Megaira: Und warum sollte man das, wenn es jetzt auch anders möglich wäre, die Nährstoffversorgung sicherzustellen und zugleich insgesamt weniger Tierleid zu erzeugen und umweltschonender zu agieren?

    Damit werden doch einfach nur Möglichkeiten verneint, die es jetzt gibt - auch wenn die bei der evolutionären Entwicklung nicht berücksichtigt werden konnten.


    Zu der gesundheitlichen bzw. medizinischen Seite: Danke für die Beispiele, @Selkie. Sehr eingeschränkte med. Diäten oder auch eine Fructoseunverträglichkeit sind aber in vielen Fällen etwas anderes, als tierische Produkte durch andere Quellen zu ersetzen. Und selbst bei der Fructoseunverträglichkeit wird ausdrücklich nicht empfohlen, vollkommen auf Obst und Gemüse zu verzichten. Sondern, das individuell verträgliche Maß zu finden. Unter anderem, weil Fleisch, tierische Produkte und Getreide den Wegfall von Obst und Gemüse nicht ersetzen können.

    Im Gegensatz dazu enthalten viele Pflanzen alle essentiellen Aminosäuren, wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Sie müssen zur Aufnahme eventuell verarbeitet oder mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden (auch für den Menschen) - aber sie bieten die notwendigen Mikro- und Makronährstoffe. Es ist insofern also kein Verzicht oder aus Not erzeugter Mangel. Es ist nur eine veränderte Zufuhr.

    @Mona X: Meine Hunde passen bei den Katzen auf sehr vieles auf. Die dürfen nicht mit Plastik spielen, an den Möbeln kratzen oder ohne meine Erlaubnis raus. Hab ich nie gezielt trainiert - haben sie übernommen. Ich hab also gar keine Probleme damit, mir das bei deiner Freundin vorzustellen.
    Ob der Hund das jetzt macht, weil sie sonst traurig ist, sich aufregt oder ansonsten selbst eingreifen würde - der Punkt war ja (wenn ich dich da richtig verstanden habe), er schaut es sich ab oder reagiert entsprechend regulierend.

    Ob das auch auf Essen / Geschmack bezogen gilt? Hm... nur von meinen ausgehend glaub ich nicht. Die haben schon ihren eigenen Geschmack und mögen auch Sachen vom Menschentisch nicht mehr als andere, nur weil die vom Menschentisch kommen. Kann ich mir bei meinen auch nur deswegen schwer vorstellen, weil es im Rudel extreme Unterschiede gibt. Der eine Kater würde für trockenen Toast töten, der andere für Käse und einer kennt bei Möhrensuppe erst Sattsein, wenn er aussieht wie ein Ballon. Bei meinem Rüden ist es Pizza, bei meiner Senioren waren es Wiener und Garnelen.


    Nochmal zum Egoismus: Für mich ist alles egoistisch. Durchweg alles.

    Hund oder ein anderes Tier anschaffen - egoistisch. Fleisch essen, weil es schmeckt oder man meint damit gesünder zu leben - egoistisch. Keine tierische Produkte verzehren, weil man es nicht mit dem Gewissen vereinbaren kann - egoistisch.
    Eigene Organe behalten ist genauso egoistisch wie eins zu spenden, weil man ohne den Empfänger nicht leben möchte oder man meint sich besser ohne die zweite Niere zu fühlen als wenn jemand stirbt, weil man sie nicht hergegeben hat. Trockenfutter füttern, weil das so schön einfach ist, ist ebenso egoistisch wie Barfen, weil einem das Wohlergehen und die geschmackliche Befriedigung des Hundes wichtig sind.

    Wenn ich ne Party für jemanden anderes plane, Geschenke besorge, jemanden in einer Krise zur Seite stehe - alles egoistisch. Weil es mir ein gutes Gefühl gibt, derjenige mir wichtig ist und ich ihn lieber glücklich als traurig sehe usw.


    Das heißt nicht, dass es nicht auch altruistischen Egoismus und Gratwanderungen gibt. Es ist egoistisch, dass ich Ressourcen verbrauche. Könnte ich durch mein Ableben grundlegend ändern (anscheinend altruistisch). Allerdings wären von dieser Entscheidung auch viele Lebewesen betroffen, die von mir abhängig sind. Die würde ich dann egoistischer Weise verlassen. Was ich auch mache, es ist egoistisch und nur in manchen Fällen altruistisch.
    Ich hoffe, ihr versteht was ich meine.

    Vor diesem, meinem Hintergrund, alles ist irgendwo egoistisch (und ich kann nur versuchen, das Bestmögliche für alle Beteiligten daraus zu machen) verstehe ich eben nicht, warum es egoistischer sein sollte einen Hund (DURCHDACHT!!!) vegan zu ernähren, als eben mit Fleisch - wenn es für die Gesundheit nicht absolut notwendig ist. Für mich ist es genauso egoistisch zu sagen - "ICH bin der Meinung der brauch Fleisch, also füttere ich das" - wie - "ICH bin dagegen (und der Hund ist schon da) alles füttere ich kein Fleisch"

    Was genau hat das jetzt mit Vegan und Hund zu tun? Eine Diskussion bzgl menschlichen Veganern ist hier meiner Meinung nicht angebracht, da ein anderes Thema...

    Das Thema wurde von mir nicht aufgebracht, ich habe darauf nur geantwortet.
    Und es sind zum großen Teil sehr ähnliche oder sogar die gleichen Argumente wie beim Menschen, daher bin ich näher darauf eingegangen.

    Einige haben hier ja jetzt angeführt "Wenn es medizinisch notwendig ist, ist es okay". Also wisst ihr doch, dass es auch beim Hund vegan gehen kann - warum dann dieser Aufruhr? Das geht doch nicht erst ganz plötzlich, wenn Fleisch zum Gesundheitsproblem wird. :ka:
    Aber ansonsten wird es als "Leid" des armen Hundes hingestellt. Die Logik erschließt sich mir nicht.

    1. heißt vegan leben nicht, dass man automatisch auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achtet! Das ist wieder so eine typische Behauptung von veganern, um erzählen zu können, dass es ja sooooo gesund sei...

    Heißt es nicht, das stimmt. Aber auch, wer so darauf pocht, das Fleisch einfach sein muss, hat sich nicht automatisch mit Ernährung auseinander gesetzt und achtet darauf, dass die ausreichende Nährstoffversorgung sichergestellt wird.

    Genauso war und ist es eine typische Behauptung von vielen Menschen, dass "fleischfrei/rein pflanzlich=immer ungesund ist, gar nicht gesund sein kann usw." Wissenschaftlich belegen konnte es mir gegenüber bisher keiner, der diese Aussagen von sich gibt. Geschweige denn mir verraten, warum es ungesund sei. Im Gegenteil, das sind meist Leute, die sich in keinster Weise mit Ernährung beschäftigen und einfach nur meinen, Fleisch auf dem Teller ist gesund weil... ähm, öh...ist halt so!

    Mir ist es ganz ehrlich tausend Mal lieber, wenn jemand sagt "Ich hab mich damit nicht beschäftigt, mir schmeckt es, ich will nicht drauf verzichten." als zum Verurteilen anderer aufzubrechen.

    Es gibt mit Sicherheit viele Bekehrer unter den Veganern und Vegetariern. Meiner Erfahrung nach sind das meist Menschen, die es gerade erst für sich entdeckt haben. Ebenfalls meiner Erfahrung nach sind es aber dennoch meist Fleischesser, die einem ihre Meinung aufdrücken wollen (sobald sie erfahren, dass man es selbst nicht isst).
    Und das oft mit so lustigen Argumenten wie: Jetzt ist das Tier ja schon tot. Wenn du es nicht isst, vergammelt es und das Tier ist umsonst gestorben.
    Als Mensch BRAUCHST du Fleisch.
    Nur weil du damit aufgehört hast, ändert sich ja doch nichts.
    Das ist ja eh nur eine Phase.
    Achso, das machst du weil es gerade hipp ist. Das macht ja jetzt jeder.

    Ich bin mit 11 Jahren Vegetarier geworden. Das war da nicht hipp. Es war schwierig. Es gab immens viele Gegenstimmen und Bekehrungsversuche und wenig Fertigersatz im Supermarkt.
    Einiges hat sich geändert, einiges ist einfacher. Undurchdachte "Ist halt so, weil es so ist"-Argumente sind leider geblieben.

    Ich könnte jetzt auch noch einige Beispiele anführen, wo die Betreffenden durch/trotz tierischer Ernährung genau dieselben Probleme haben, wie von dir angeführt BadeMazda. Kränklich, schwach und blass, allergisch (halt so Sachen, die gerne den Fleischfreien unterstellt werden) - beweist aber nunmal nix.