Beiträge von straalster

    Mal ne Frage, die provokant wirken könnte es aber nicht sein soll.

    Ich füttere ja so, dass die Tiere von alleine vom Fressen weggehen / satt sind. Bin noch nie auf die Idee gekommen, Futtermengen abzumessen (außer, einer isst krankheitlich bedingt sehr schlecht und ich dokumentiere Input/Output und Gewicht). War auch bei den großen Hund so, dass es eben immer mehr als genug gab. Das kann anfangs mal etwas dauern, wenn ein Tier das noch nicht kennt. Da wird dann auch erstmal zugenommen. Aber es reguliert sich dann wieder von selbst und dick ist hier keiner. Im Winter sind eigentlich alle etwas fülliger aber auch dann eben immer noch schlank. (gut fühlbare Rippen, sichtbare Taille)

    Damit schlag ich ja aber etwas aus der Art. Die meisten Hunde-/Tierhalter regulieren die Futtermenge im Gegensatz dazu sehr extrem. Sättigung spielt eine untergeordnete Rolle. Es werden Kalorien gezählt und Leckerlies von Hauptmahlzeiten abgezogen usw.

    Warum macht man das so? Klar, damit der Hund nicht verfettet. Aber eigentlich wird mit dem Tierkörper damit doch jedwede Form der Selbstregulierung genommen, mMn.

    Ich frage mich seit einer Ewigkeit, warum das so verbreitet ist. Kein gesundes (Säuge-)Tier mit gesundem Nahrungsangebot überfrisst sich ständig. (jetzt mal davon ausgehend, dass es auf dem Speiseplan keine Geschmacksverstärker und Trockenfutter gibt, die das Sättigungsgefühl austricksen)
    Wölfe hauen sich nicht den Magen voll und gehen direkt danach wieder jagen oder fressen alle erreichbaren Beerensträucher leer. Mäuse, Käfer, Fische, Reptilien fressen auch nicht bis zum Platzen.
    Tiere, die in Winterruhe gehen, zeigen davor ein gesteigertes Fressverhalten - aber eben auch nicht das ganze Jahr über. Aber wenn Hunde IMMER fressen könnten oder würden, dann gilt das als normal?!

    Gerade das Kalorienzählen - das kenne ich sonst nur von Magersüchtigen, bei Menschen auf Diät oder mit Essstörungen. Und bei denen ist der Körper ja sehr schnell so weit, dass jedes Bisschen als Fett gespeichert und nur sehr schlecht wieder abgebaut wird, der Körper also regelrecht in den Hungersnot-Modus getrieben und dazu veranlasst wird, viele Reserven anzulegen. Beim Menschen ist es ja zum Beispiel auch so, dass während einer Reduktionsdiät vom Körper eher Muskeln als Fettgewebe abgebaut wird.

    Bei Hunden scheint dieser Fütterungszustand aber generell als deutlich normaler zu gelten, als "mein Hund isst sich selbstbestimmt satt" und mich wundert das seit Jahren. Selbst Vögeln werden ja keine Körneranzahlen zugeteilt, sondern darauf vertraut, dass sie nicht bis zum Magenplatzen fressen.

    Gerade jetzt auch durch deine Frage @BlueDreams: Ich find das ganz normal, dass Tiere im Winter mehr futtern und auch etwas zunehmen. Fettisolierung macht Sinn bei kaltem Wetter, das zeigt auch ein Blick zu Tieren aus kalten Klimazonen.
    Sofern es tierärztlich abgeklärt ist, dass dahinter wirklich nichts Krankhaftes steckt, seh ich daher an Winterpolstern überhaupt nix schlimmes. Im Gegenteil. Aber für viele andere scheint das ja durchaus bedenklich.


    Kam für euch mal in Frage, den Hund mit der Einstellung, "der weiß selbst, wann er satt ist" zu füttern? War die Mengeneinteilung von Anfang an gegeben, weil man das halt so macht? Wir kamt ihr dazu, so zu füttern, wie ihr füttert?

    @Lorbas: Bei mir gibt es allgemein keine Mengenbegrenzung. Alle essen, bis sie satt sind. Immer. Mengenmäßig füttere ich dadurch sehr variabel. Teller voll - wird er leer gefuttert und jemand wartet noch, gibt's halt Nachschlag bis keiner mehr am Futterplatz ist. Trockenfutter steht als Not-Reserve immer da.

    Mein Selbstgekochtes ist im Winter etwas fettreicher, davon werden sie schneller satt oder auch zufrieden. Im Winter kommt es auch nur sehr selten vor, dass ein Vierbeiner von sich aus eine Mahlzeit ausfallen lässt, im Sommer ist das schon mal öfter der Fall.

    Übergewichtig ist nicht einer von den 9. Auch im Winter nicht. Da werden sie aber teils grenzwertig, das Extra-Gewicht verliert sich aber wie gesagt von alleine wieder im Frühjahr.

    Bei meinen ist gesteigerter Hunger im Winter normal. Auch bei den Katzen, die ausschließlich drinnen sind. Je härter der Winter noch wird, desto größer der Appetit. Die fressen schon mehr und legen sich auch ne Extra-Schicht zu, bevor es wirklich kalt wird. Der Appetit tritt also präventiv auf.
    Im Frühjahr geht das Extra-Gewicht von alleine wieder weg. Find ich aber auch natürlich. Fett isoliert ja doch etwas und dient damit dem Körper als Schutz und um möglichst wenig Energie zu vergeuden. Vorher zuzulegen ist also sinnvoll.

    @Lagurus: Was du beschreibst, kenne ich. Manchmal frag ich mich im Nachhinein, wie ich das früher gebacken bekommen habe - aber es kam mir weder früher noch jetzt andauernd stressig vor. Für gewöhnlich wird man ja auch nicht von allem auf einmal überrollt, sondern es kommt halt schrittweise irgendwas dazu.
    Und dann wird man eben effizienter. In der Kanzlei meiner Ex-Schwiegermutter hab ich immer die Urlaubsvertretung gemacht. Eigentlich Aufgaben für 8 Stunden. Ich war nach allerallerpätestens zwei Stunden komplett fertig, weil ich da schon lange Zeit nach Leistung gearbeitet hatte (je schneller, desto höher der Verdienst und desto mehr Freizeit.) Ich hab mich in der Kanzlei zu Tode gelangweilt und empfand das als deutlich belastender, als meine eigentliche Arbeit.


    Hinzu kam früher manchmal noch ein Phänomen. Vielleicht kennt das hier jemand auch:

    Meistens hab ich meine Arbeitsgeschwindigkeit unbewusst der vorhandenen Zeit recht genau angepasst. Sagen wir mal, ich hatte für den Haushalt vier Stunden Zeit. Also dauerte es auch vier Stunden. Dann hatte ich mal nur zwei Stunden, hab die gleichen Aufgaben problemlos in der Hälfte der Zeit geschafft und war deswegen nicht weniger gründlich.

    Als ich für einzelne Sachen nicht mehr so viel Zeit hatte, war es dadurch auch nicht so der Beinbruch.

    Ich habe mich schon öfters gefragt wo all die Problemhunde bleiben. Sicher bekommen einige lebenslang Tierheimknast, aber viele verschwinden einfach von der Bildfläche. Das Hunde nach Beissvorfällen schwer erkranken ist nicht selten. Die meisten Menschen sind halt nicht gewillt sich damit auseinander zu setzten oder die Hunde entsprechend zu führen.

    Das gibt es glaube ich sehr, sehr oft. Vor einigen Jahren hat ein Dobermann hier einen kleinen Hunde förmlich zerfleddert und die Halterin ebenfalls so verletzt, dass sie und ihr Hund mehrfach operiert werden mussten (Hund war bei der Attacke auf ihrem Arm). Eigentlich hätte der Hund Maulkorb tragen müssen und nicht mehr von der Leine gedurft. Dennoch hat er drei weitere Hunde angegriffen. Immer "erfolgreich". Der Dobermann hatte dann als sich das zuspitzte, angeblich eine Magendrehung und weg war er.

    Sozusagen Bekannte haben ihren Hund einschläfern lassen, weil er bei der Verteidigung ihres Kindes einen angreifenden Hund getackert hat. Der hat also wirklich nur das Kind beschützt und der ungesicherte angreifende Hund musste nicht einmal medizinisch versorgt werden. Die Halter haben dennoch einen Wesenstest und Ärger befürchtet und den "geliebten" Hund schon mal präventiv beseitigt.

    Nachbar von mir wohnte vorher in einem Einfamilienhaus. Den Umzug in eine Wohnung wollte er dem Hund nicht antun. Tierheim oder neue Halter auch nicht, als hat er ihn einschläfern lassen. Der Hund war gesund und nicht alt. Hat er mir stolz berichtet, weil er Wohnungshaltung von Hunden ganz furchtbar findet.

    60-70kg Hund direkt hier aus dem Haus, Frau gebissen, einfach so im Vorbeigehen. Andere Menschen und Hunde gejagt und natürlich immer ohne Leine unterwegs, weil "der tut nix". Als dann unschöne Post kam, war der putzmuntere Hund plötzlich dolle krank und eine Stunde nach dem Auftreten der mysteriösen Erkrankung "erlöst".

    Einer meiner Stamm-TAs hat mir auch schon diverse Geschichten erzählt... der hat all seine Tiere von Haltern, die sie bei ihm einschläfern lassen wollten. Teils schon mit Auflagen behaftet/als gefährlich eingestuft. Teils, weil das Tier oft Durchfall hatte und so ne Ausschlussdiät machen oder Untersuchungen - also, nee, das war den Haltern zu viel Aufwand.