Beiträge von straalster

    Eventuell, vielleicht, wenn die Zeit für euch alle reif ist und nur meiner Erfahrung nach - ein neuer Hund kann da Wunder wirken.

    Wollte ich erst nicht, waren ja schon so viele Tiere. Aber das Rudel kam auch nach einem halben Jahr ohne eine Chefin einfach nicht zurecht. Nachdem dann die Junior-Herrscherin einzog, ging es wieder. Und vorher hab ich auch einen Welpen zur 11-jährigen Seniorin geholt, die dadurch ebenfalls aufgeblüht ist. (waren damals gesundheitlich nicht die besten Umstände, aber ohne anderen Hund im Haus war sie regelrecht depressiv und sie hatte draußen und in der Familie sehr sehr viele Freunde)

    Erstmal noch: Euer Verlust tut mir sehr leid. Auch im reifen Alter nach einem schönen Leben reißt es ein schmerzhaftes Loch.

    Sich erstmal an etwas Gewohntem festhalten und trauern ist da ganz normal. Auch für Vierbeiner.
    Es wird bestimmt auch noch dauern, bis es wieder Frohsinn gibt. Dazu kommt ja noch, dass auch mensch trauert und sich das auf den Hund übertragen kann.
    Hat deine Hazel denn noch Hundefreunde draußen oder gibt es etwas Aktives, was ihr besonders gerne gemeinsam macht? Aktivierung und Bewegung tun gerade in dieser Zeit Hund und Halter gut.

    Pinkeln nicht aber nachdem meine Seniorin eingeschlafen ist, hat das gesamte Rudel aufgehört zu essen. Erst nach drei Tagen fing das Fressverhalten an, sich wieder zu normalisieren. Allerdings dauerte es mehrere Monate, bis es wieder auf dem alten Stand war.
    Mein Rüde hatte Angst vor mir (sie ist in meinen Armen gestorben) und ist ständig auf größtmöglichen Abstand gegangen, solange wir in dem Raum waren, indem es passierte.
    Alles, was nach ihr roch (Spielzeuge, ihr Mantel, Pullover, ihre Decken) wurde von allen bewacht und betrauert, rumgeschleppt, unter sich gelegt.

    Ich würde an deiner Stelle entweder den Teppich entfernen oder sehr sehr gründlich (Enzymreiniger, Desinfektionsmittel, Polsterreiniger) säubern, um den Geruch zu beseitigen und eventuell eine Wegwerf-Wickelunterlage darauf legen. Außerdem vielleicht auch etwas mehr mit Hazel machen, um sie zu aktivieren und der Trauer entgegen zu wirken.

    Das mit dem Aquarium war jetzt auch nicht im Sinne von "Sohn bei anderen Tieren vor vollendete Tatsachen stellen" gemeint. Sondern als Idee, wie Tiere positiv belegt werden können. Natürlich macht auch das Arbeit und erfordert Wissen und Beschäftigung damit. Aber genau das ist ja die Idee dahinter und ein möglich Weg, um Tiere positiv zu belegen. Ebenso wie die Tochter lernt, warum striegeln und Hufe säubern, Sattelzeug reinigen und pflegen dazu gehören müssen, könnte der Sohn gemeinsam mit den Eltern lernen, warum Wasserqualität, pH-Wert, Pflanzenauswahl, Filterreinigung dazu gehören müssen. Und es ist eben ein eigenes Projekt, dass mit den Eltern zusammen gemacht wird und Tiere zugleich positiv belegt.

    Genauso könnte er sich aber für gemeinsamen Modellbau entscheiden. Lieber Fotos machen, malen oder einfach nur auf den Spielplatz wollen.

    Wichtig ist - finde ich - zum einen Ursachenforschung, eventuell professionelle Hilfe und zum anderen, wenn nun schon einmal gefragt wurde, die Meinungen auch ernst zu nehmen. Also genau das, was @Sheltie_Cali macht.

    Wozu ich jetzt teilweise unabhängig von diesem Thema nochmal meinen Senf geben möchte:

    Es gibt ja die weit verbreitete Meinung, dass Kinder und auch Tiere einiges machen, weil sie "nur" im Mittelpunkt stehen / Aufmerksamkeit haben oder auch trotzig sein wollen. Das finde ich sehr seltsam. Damit wird meiner Meinung nach unterstellt, dass sie sich freiwillig zum Feind machen, absichtlich ärgern - einfach so, Hauptsache anti.
    Davor passiert ja aber in der Regel was. Auch das "die wollen nur im Mittelpunkt stehen/Aufmerksamkeit haben" ist ja nicht einfach so da, um andere zu ärgern, sondern entspringt einem Bedürfnis und der Verzweiflung, das auf anderem Wege nicht befriedigt zu bekommen.

    Das Kindern / abhängigen Wesen immer wieder so eine Boshaftigkeit unterstellt wird, finde ich extrem befremdlich.

    Danke für deine Antwort @Sheltie_Cali - hab mich da leider ein bisschen missverständlich ausgedrückt, das war eher als Denkanstoß für dich gemeint. Es kann natürlich sein, dass dein Sohn jetzt Tiere allgemein mit Gefahr für dich/ausgeschlossen werden verbindet, weil Reitunfall durch Pferd, Krankenhaus/Welpe und deine Tochter eher mehr mit dir und den Tieren macht als er.

    Vielleicht - und das ist wiederum nur als Vorschlag bzw. Anstoß gemeint, kein Orakel - könntest du dir ein Hobby nur mit ihm zusammen zulegen. Also wirklich nur eure gemeinsame Zeit. Im Idealfall irgendwas draußen, wo ein Hund ne Bereicherung darstellt oder irgendwas mit Tieren.

    Jetzt mal so vor mich hingesponnen: Ein Aquarium einrichten, das ihr täglich zusammen pflegt, zusammen Fische im Laden aussucht. Mal in den Zoo geht und euch da andere Wasserbewohner anschaut. Oder ein Terrarium mit Stabheuschrecken (braucht beides wenig Pflege aber bei den Schrecken kann man beispielsweise das ganze Jahr über draußen zusammen Futter sammeln - auch während eines Gassigangs - und schon ist Sohnemann da auch mit eingebunden)
    Zusammen Fototouren machen / Spaziergänge (die sind mit Hunden auch lustiger).
    Sport und Spielen im Freien, wo ein Hund lustig mitmachen könnte und vielleicht auch mitmacht (wenn ihr euch einen ausleiht oder mal ein nettes Hund+Halter-Gespann mitkommt - als Kompromiss zwischen, er möchte keinen bei euch wohnen haben, die anderen drei in der Familie wollen einen).

    Ist zwar OT und eine dumme Frage, aber müssen Erwachsene die Kinder haben immer ihre Bedürfnisse und Wünsche hinten anstellen? Ist das der Kinder wichtiger als das der Erwachsenen?
    Es wird mir beim lesen nicht so ganz klar ob es ein gesundes Mittelmaß gibt oder ob Eltern sich wirklich "aufopfern" müssen.

    Ich find die Frage nicht dumm.

    Erstmal: Erwachsene können sich ihre Bedürfnisse in der Regel selbst erfüllen, Kinder nicht unbedingt. Als Erwachsener weiß ich vielleicht auch besser um Bedürfnisse und Wünsche, sollte diese artikulieren können und kann dann schauen, wie ich die erfüllt bekomme. Kinder müssen das erst noch lernen (viele Erwachsene aber auch). Das funktioniert nicht, wenn andere die Bedürfnisse dauerhaft zu 100 Prozent raten müssen und diese auch zu 100 Prozent erfüllen. Sondern nur, wenn entsprechende Lösungsmöglichkeiten und Alternativen angeboten werden.

    Z.B.: Meine möchten gerne/ wollen unbedingt eine Geschichte zum Einschlafen. Ich muss aber noch dringend arbeiten, weil ich auch irgendwann mal schlafen will. Alternative ist ein Hörspiel. Wollen sie nicht, ich soll dabei bleiben. (Geht also gar nicht um die Geschichte, sondern darum, dass sie gerade Nähe wollen). Angebot von mir und Kompromiss: Hörspiel an, ich arbeite währenddessen und bleibe bei den Kindern sitzen, bis sie schlafen. Läuft. Kein Kampf, kein Streit, jeder fühlt sich soweit möglich respektiert und wahrgenommen.

    Zudem kommt es darauf an, wie man das "hinten anstellen" empfindet. Es gibt natürlich Eltern, die machen sich regelrecht kaputt dabei, weil eigene Bedürfnisse andauernd auf der Strecke bleiben und sie meinen, dem Kiddo alles von den Augen ablesen zu müssen, aber überhaupt nicht auf sich achten. Es gibt Eltern, die respektieren Bedürfnisse der Kinder über Essen und Toilette hinaus gar nicht und nur die eigenen Wünsche zählen. Gesunde Mitte gibt es aber natürlich durchaus.


    Ich finde, das ist ein gutes Beispiel zu meiner Argumentation, dass Kinder eben nicht in alle Entscheidungen einbezogen werden. Auf ein zweites, drittes oder wie auch immer Kind verzichtet auch keiner, bloß weil das bereits vorhandene Kind sagt, es möchte kein Geschwisterchen.


    Da bin ich bei dir. Auto, Arbeit, ob ich noch weitere Tiere haben darf oder wir noch weitere Kinder haben dürfen - das sind meine/unsere Entscheidungen und ich geh da mit meinem Partner und seiner Meinung dazu natürlich anders um als mit dem Nachwuchs. Da wird auch niemand anders zu befragt aber es wird schon mit allen besprochen, die davon betroffen sind.

    In diesem konkreten Fall wurde Sohnemann aber nun einmal dazu befragt und möchte es nicht. Sei es, weil er Hunde nicht sonderlich mag, Angst vor Veränderung oder Zurücksetzung hat, den Welpen damit verbindet, dass Mutti ins Krankenhaus kam - können wir alle nicht beurteilen. Ich sehe, wie hier auch schon erwähnt aber die Gefahr, dass das Kind seinen Unmut dann am Hund auslässt, die Eltern-Kind-Bindung gestört wird und die Situation eskaliert, was dann alle belastet.

    Eben das möchte @Sheltie_Cali ja nicht. Und jetzt noch zu sagen: "Machen wir trotzdem und deine Meinung/Ängste/Bedenken sind egal" ist halt denkbar ungünstig. Gelinde gesagt. Da würde ich jetzt auch nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen nur weil ich Kuchen und er Krümel, sondern weiterhin Ursachenforschung betreiben und das Gespräch suchen. Gegebenenfalls mit einem Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, wenn da noch was anderes dahinter zu stecken scheint oder man selbst nicht weiter weiß.

    Es gibt wie gesagt auch reichlich Kinder, die wollen kein Geschwisterchen, schlagen den Bauch der Mutter, zwicken, schlagen, bewerfen den Säugling, sobald er da ist. Da ist es eben auch für alle besser, das Problem soweit wie möglich zu lösen, bevor der neue Erdenbürger da ist. Daher finde ich es super, dass du nachgefragt hast, Sheltie_Cali.

    P.S.: Ist das Pferd deins oder eures? Machst du da viel mit deiner Tochter, war das schon vor deinem Sohn da oder war das auch ein Einschnitt? Vielleicht verbindet er ja generell Tiere mit "ich werde ausgeschlossen/kann noch nicht so viel mitmachen".