Ich glaube, euch dreien wäre mit ein bisschen mehr "Abholen" geholfen.
Von außen klingt es so: Hund (abhängiges Wesen, unklar, was es kennt und was nicht, Kommunikation kann noch gar nicht richtig laufen) ist seit einer Woche da - und wird regelrecht bombardiert, soll perfekt funktionieren.
Vergleich dazu: Einem frisch eingeschulten Erstklässler werden direkt Aufgaben aus der Abi-Prüfung um die Ohren gehauen. Lesen, Schreiben, Rechnen - hat ihm keiner beigebracht - aber er soll die Aufgaben verstehen. Weil... muss er ja irgendwann können.
Wird nicht klappen.
Auch wenn euer Hund kein Welpe mehr ist, müsst ihr ganz am Anfang ansetzen. Ihn also da abholen, wo er gerade ist. Und auch wenn du das nicht hören möchtest - du bombardierst ihn gerade mit Anforderungen und der Hund weiß noch gar nicht, wo hinten und vorne und was überhaupt los ist. Bleibt er bei euch? Oder nicht? Muss er auf seinem Platz bleiben, wenn ihr ihn da hinschickt? Es gibt bei euch keinerlei richtige, verlässliche Vertrauensbasis. Kann es noch gar nicht geben. Woher sollte die auch kommen? Mütter und ihre Säuglinge, die neun Monate im Bauch verbracht, deren Stimme gehört, ihren Biorhythmus mitgemacht haben, brauchen dafür länger als eine Woche. Aber der Hund soll es können, weil "der hat bei euch das Paradies"?! Ja, und woher soll er wissen, dass er da bleiben darf? Hast du ihm das erklärt?
Konzentriert euch darauf, was er alles toll macht. Wie unkompliziert er ist. Lasst ihn ankommen. Leistet Bindungsarbeit. Und wenn dann mal wirkliches Vertrauen da ist, bau darauf auf - anstatt so wie jetzt einfach nur vom Hund zu fordern, was das Zeug hält (mein Haus, meine Regeln). Ganz ehrlich, wenn du so denkst - dann hast du abhängige Lebewesen nicht verstanden und wärst besser mit perfekt funktionierenden Maschinen beraten.