Beiträge von Danskypack

    Meiner darf Kontakt an der Schlepp haben.
    Nicht nur, weil er (noch jung) Kontakt braucht und dringend will, sondern auch, weil das eine prima Möglichkeit ist, das Rückrufkommando zu üben.
    Vor der Begegnung, lasse ich ihn kommen oder zumindest seine Aufmerksamkeit zu mir wenden, bis ich die Entscheidung für Kontakt/Nichtkontakt treffe (nach Verständigung mit dem/der anderen HH). Solange gibt es ein Sitz und ein Bleib und dann erst die Erlaubnis. Das klappt natürlich hervorragend, wenn die Belohnung so immens superriesengeil ist. ;) Wenn er nicht vor Aufregung zu hibbelig ist (was immer besser und beherrschter wird), dann sind die Kommandos in dieser Situation nicht nur erfolgreich, sondern auch megaeinprägsam für ihn.
    Nach der Begegnung, oder zumindest dann, wenn die erste Begeisterung etwas abflaut, ist ein wunderbarer Moment, ihn durch Rückruf aus dem Kontakt wieder heraus zu rufen. Freilich muss ich da immer abwarten, bis ich mal seine Aufmerksamkeit bekomme und mir das "Verbrennen" von Kommandos verkneifen, wenn ich nicht halbwegs sicher bin, dass es durchdringen kann.
    In beiden Situationen wäre es blöd, keine Schlepp zu haben. Sogar fatal, wenn er lernen könnte "ICH entscheide über den Kontakt." older "ICH entscheide über das Ende des Kontakts.". Im Moment ist es sehr wichtig, dass ich am längeren Hebel sitze und im Zweifelsfall keine Alternative ertrickst werden kann.


    Genauso ist mir die Schlepp ganz lieb, wenn ich den Kontakt nicht richtig eingeschätzt habe und meine, dass er schnell unterbrochen gehört (z.B. weil der andere aggressiv oder genervt reagiert). Einen quirlig-aufgedrehten Junghund zu stoppen, ist eher schwer. *g* Das kommt so gut wie nie vor - aber im Notfall kann die Möglichkeit des schnellen Eingreifens sehr wichtig sein.


    Das einzige, was supersaublöd ist, ist die herumhängende Schlepp. Ich muss dauernd "sorry" sagen und Verwicklungen aufwickeln (aber viele andere HH kennen das und haben kein Problem mit dem Aufpassen und Ent-Wickeln). Da meiner inzwischen sehr gut auf Rückruf reagiert und ich mich zunehmend sicher fühle, mache ich die Schlepp auch mal ab, wenn ein Spielkontakt entsteht, der -beiderseits gewollt - länger dauert, egal, ob es heißt, die Schlepp dürfe während des Trainings NIE abgemacht werden. :hust:


    Langer Text, einfache Antwort: Ja! Schleppkontakte sind bei uns nicht nur OK, sondern sehr erwünscht.
    Leinenaggression oder besser Schleppleinenaggression, sind bei uns freilich kein Thema, es geht um Training und Junghundetemperament.

    Als mein erster Hund (unerwartet) starb, kam der zweite recht schnell, nach nur 3 Monaten.
    Als dieser letztes Jahr starb, erlaubten meine Lebensumstände nicht, einen anderen Hund zu mir zu nehmen. Nach Umzug und Einrichtung im glücklichen neuen Rahmen, haben mein Mann und ich beschlossen, gemeinsam einen Hund zu wollen und der ist dann diesen Juni zu uns gekommen.
    Ich hab also einmal nur ein paar Wochen ohne Hund gelebt und einmal, notgedrungen, fast ein Jahr.
    Und das Jahr war grauenhaft!
    Ich trauerte um meinen Tristan. Darüber hinaus fehlte mir "ein Hund".
    Ganz unabhängig von der einen Hundeperson, die ich vermisste, vermisste ich auch ganz viele Muster und Funktionen, Rhythmen und Regeln, die Teil meines Lebens sind - aber ohne einen lebendigen Anlass nicht mehr stattfanden.
    Morgens aufstehen wurde schwerer, den Tag takten und meinen Kram gebacken kriegen, mal an die Luft kommen, die Jahreszeiten bewusst mitkriegen, die "Mitte" finden, sie verlassen und dann wieder finden... alles wurde schwieriger und machte etwas weniger Spaß.
    Ich hatte genug zu tun und bin nicht depressiv anfällig veranlagt, deshalb führte diese Zeit "nur" zu Zunehmen (*räusper*) und einem permanenten, aber kompensierbaren Mangelgefühl.
    Seit der kleine Prinz unser Minirudel verstärkt, fühlt es sich wieder komplett und vollständig an.


    Trauer um den einen individuellen Hund hat m. E. nichts mit dem Fehlen der "Funktion Hund" zu tun.
    Wenn Menschen einen Partner nach langem gemeinsamen Leben verlieren oder, weniger dramatisch, wenn ihre flügge gewordenen Kinder ausziehen, haben sie psychisch mit diesem "Loch" zu tun, mit dem Verlust eines Faktors, der Teil ihres Lebens ist, unabhängig von der Trauer.


    Das Loch, das durch den Tod eines individuellen Hundes entsteht, ist nochmal etwas anderes, als das Loch das im Lebensmuster durch das Wegfallen des Faktors Hund entsteht. Beide Löcher haben eine (mitunter gewaltige) Schnittmenge... aber es sind zwei, denke ich.

    aljon: Das klingt von Dir jetzt nicht mehr ganz so erfüllt mit revolutionärem Spririt, sondern abwägend und relativierend, eher vorsichtig fragend, als dramatisches [Musik an] IN-FRAGE-STELLEN!!!![Musik aus]
    Klingt für mich gesünder. :smile:


    Aber warum braucht es die Theoretisierung?
    Warum muss das eine Methode sein, eine Philosophie, eine grundlegende Erkenntnis?
    Du kannst doch einfach sagen "Dressur ist nicht mein Ding." und eben mit Deinem Hund andere Schwerpunkte setzen (Konditionierung ist was anderes, aber "Dressur" kommt hin, oder?).
    Das geht doch ganz einfach, ohne eine allgemeine Wahrheit dafür zu brauchen.
    Andere müssen es ja nicht "falsch" machen, damit Du es "richtig" machst.


    Was die nötigen Kommandos angeht: Das wirst Du in der Praxis feststellen und die Kommandos einüben, die Du willst (bzw. weglassen, was Du nicht willst). So wie jede/r.
    Was den Kontakt mit anderen Hunden und Menschen angeht: Da werdet Ihr Euch an Realität und Konvention anpassen oder bewusste Sonderwege gehen müssen ("Sonderwege" passt hier metaphorisch wie wortwörtlich, hihi). So wie jede/r.


    Wenn Du Dich nicht zum freien Experimentieren ohne Hintergrundwissen entschließt, sondern einfach Deinen Hund erziehst und dabei wenig Wert auf ein planmäßiges Kommandolernen legst, dabei aber schauen willst, wie erfolgreich das in jedem Einzelfall funktioniert.... ... na und?


    Ob jetzt noch irgendwo ein Trainer durch den Wald läuft und eine passende Theorie dazu hat.... *shrug*...ist Deinem Hund garantiert Wumpe.

    Zitat

    (...) Das war einfach nur notdürftig daher gedacht!!! Ich hab das alles nochmal durchdacht. (...)


    Ich denke auch viel Quatsch, wenn ich so vor mich hindenke. Manchmal kommen so die besten Einfälle zustande, manchmal ist unter dem ganzen Quatsch auch nur Quatsch. :smile:
    Um von Gedanken zu Ideen und von Ideen zu Plänen und von diesen zum Handeln zu kommen, brauche ich notwendig den Austausch. Nur mit einem Gegenüber und mit Diskurs kann ich was aus dem Quatsch und Nichtquatsch machen, den ich so denke.
    Ich schließe mal von mir auf andere und denke, dass das recht allgemein so funktioniert.
    Und deshalb ist es goldrichtig, dass Du Austausch suchst!
    Ganz egal, ob Du einen Hund haben wirst oder nicht, wann und wie genau das sein wird... erstmal benötigst Du Austausch mit einem Gegenüber.
    Nur: Das DF ist meiner Meinung nach nicht das Gegenüber, das Dir gerade was nutzt.


    Sprich mit Menschen, die Du 3D und live vor Dir hast (mit Deinen Eltern, Freunden, den Tierheimleuten, Lehrer/in, Hundehaltern aus der Nachbarschaft,... am besten mit all denen rundum und wieder rundum zurück).
    Hier passt es (zumindest derzeit) nicht, finde ich.
    Das ist kein Gespräch, das Dir was bringen kann.

    Wenn Du ihm die Möglichkeit oft genug bietest und er im Prinzip den Unterschied zwischen drinnen und draußen verstanden hat... dann ist es doch OK. Vielleicht ist er beim Thema Pinkelkontrolle einfach ein Spätzünder und braucht ein paar Wochen länger als der Durchschnittshund. *shrug*


    Bei meinem ersten Hund (Bloodhound) wusste ich, dass die Rasse notorisch spätzündend beim Thema Stubenreinheit ist und hab mir keine Gedanken gemacht, als mit 7 Monaten noch dein paar Pfützchen passiert sind. Er hat auch Schritte nach vorn und dann wieder Rückschritte gemacht - Entwicklung halt. Irgendwann war das dann vorbei und ich habe mich nur noch kichernd zurück erinnert, dass das damals so lange gedauert hatte.
    Mach ihm und Dir keinen Stress. Er ist noch jung, sehr jung!

    Grundsätzlich ist es völlig richtig, immer wieder mal vermeintlich Wahres zu hinterfragen und den allgemeinen Konsens nur als eine mögliche Theorie anzusehen, nicht als göttliches Gebot.


    Und grundsätzlich ist es richtig, dass jede/r HH sein/ihr Ding macht, den Weg findet, der individuell mit dem einen Hund am besten klappt und sich nicht danach richtet, was bei der Mehrheit funktioniert. So lange das halbwegs im Rahmen von Gesetzen, Menschenverstand, Einfühlung für den Hund und Umgangsformen mit der Umwelt passt, dürfte das pi mal Daumen hinhauen.


    Die Theoretisierung der eigenen Methode, der Diskurs mit der gültigen Meinung und das Konfliktpotenzial bei Auseinandersetzung mit ihr, ist auch eine Frage von individuellem Wohlfühlen und Gusto.


    Aber (und hier kommt mein "Aber"):
    aljon: Wenn Dein Hund noch sehr jung und Dein erster ist, findest Du es da nicht riskant, diese alternative Methode anzunehmen und gleich auf ihn anzuwenden?
    Mag ja sein, dass das alles revolutionär umwälzend und richtig ist... aber es gibt auch die Chance, dass es totaler Crap sein könnte. Und dann?
    Ich selbst wäre viel zu besorgt, dass ich meinen Hund auf falsche Gleise stelle, weil ich nicht unterscheiden kann, was ich mit Erfahrung von der konservativ erscheinenden Meinung anwenden würde. Ich hätte Angst, Dinge auszublenden, weil ich keine praktische Übung und keinen theoretischen Überblick hätte, um diese Entscheidungen wirklich bewusst treffen zu können.
    Da ich meinem Hund das Allerbeste wünsche und geben will, bin ich bei Methodenfragen durchaus angewiesen auf Mehrheitsmeinung und Mehrheitserfahrung, denn ich könnte nicht beurteilen, was zu wie vielen Prozenten jetzt Experiment ist und wie gewagt es wäre. Will heißen: Ich wüsste gar nicht, wie sehr ich experimentiere.
    Huh! *schauder*
    Wär mir zu riskant.


    Wenn ich richtig enorm viel Erfahrung hätte, ungemein theorieversiert und in Sachen Forschung up to date wäre, wenn ich eine Gruppe zum Austausch hätte (nicht nur einen), wenn ich eine Kontrollmeinung (andere/r Trainer/in) zum regelmäßigen Abgleich hätte und wenn ich mir zutrauen würde, alle eventuellen Irrwege mit viel, viel Arbeit und Zeit wieder nachträglich so gut es geht zu korrigieren... ja dann würde ich mich wagen, zu experimentieren. Weil ich das Experimentelle daran einschätzen könnte.


    Aber nur, weil ich ein ganz gutes Gefühl bei einer Theorie habe und es beim Erzählen stimmig finde....?
    Mir wäre das viel zu riskant und vielleicht magst Du (ohne den theoretischen Hintergrund und die Frage "Was ist wahr?") über Deine Position und Fitness in diesem Belang nachdenken, im Interesse Deines Hundes? Da Du nicht unverantwortlich klingst :smile: , bin ich sicher, dass Du Raum für diesen Zweifel findest, neben dem Anzweifeln von gängiger Meinung.

    Sind Basenjis gerade im Kommen, ist das ein Lokaltrend (FfM) oder Zufall?
    Vorher kannte ich die nur aus dem Hundebuch und war ganz begeistert, als ich mal einen live zu sehen bekam. Ganz wenige Exemplare, strenge Kontrolle vor Abgabe, sehr wenige, sehr wählerische Züchter, war meine Information.
    Jetzt habe ich aber in den letzten Wochen immerhin 3 hintereinander getroffen.

    Zitat

    Ich vermute, die Rasse neigt ein wenig zu Übergewicht.


    Unsere dänische Züchterin sagt, dass man einen DSG nur mit viel Geduld und Mitteln richtig fett füttern kann. *g* Das eine oder andere individuelle Exemplar mag besser Polster anlegen, aber allgemein ist Ü-Gewicht wohl nicht so rassetypisch.
    Unserer ist freilich noch im Wachstum, das ist, glaube ich, langfristig nicht aussagekräftig, aber zumindest derzeit müssen wir eher aufpassen, dass er nicht zu schlank wird *neid*.