Hallo Jessica,
mein Linchen hat sich als junger Hund (bis ca. 2 Jahre) auch über jeden anderen Hund "gefreut", ist übers Feld gedüst, um den Hund am Horizont zu "begrüßen" und hat mit wirklich jedem getobt und "gespielt". Wir waren zu der Zeit sehr beliebt, da die anderen Hunde immer jemand zum Spielen getroffen haben.
Ich bin ebenfalls Hundeanfänger und habe keine Sekunde an meinem superverträglichen Hund, der andere Hunde liebt, gezweifelt.
Umso erschrockener war ich, als mit ca. 2 Jahren die ersten Begegnungen nicht mehr so harmonisch verlaufen sind. Anstatt den anderen Hund anzuspielen und zu "flirten" gab es auf einmal Gekeife, Geknurre und auch Angriffe! Sogar mit manchen Hunden, mit denen sie vorher "gespielt" hat, hat es auf einmal nicht mehr so gut geklappt.
Auch ihr Verhalten Menschen gegenüber war und ist schon immer ambivalent. Sie übertreibt immer, in jede Richtung. Entweder "freut" sie sich wie irre oder sie reagiert mit offener Ablehnung. Eine Reaktion gibt es aber immer.
Das alles zeigt einfach einen unsicheren Hund mit viel Temperament, der die Strategien "Flirt" und "Fight" anwendet und testet, mit was er aktuell besser durchkommt.
Ich habe das, vor allem in der Beziehung zu anderen Hunden, auch relativ spät bemerkt.
Ganz wichtig war und ist für Linchen meine Führung. Ich sage ihr, wann, wie und ob sie Kontakt aufnehmen darf und breche das auch ab, wenn ich merke, dass es nicht wirklich funktioniert. Gleichzeitig ermuntere ich sie immer, einfach KEINEN Kontakt zu haben und merke oft, wie froh sie darüber ist.
Natürlich kenne ich Deinen Hund nicht, aber vielleicht kannst Du mit meinen Erfahrungen ein bisschen was anfangen.
Liebe Grüße