Ich würde zusätzlich zur Pfeife aber immer auch noch ein Wort als Rückrufkommando nehmen. Vergisst man mal die Pfeife zu Hause, kann man den Hund nicht zurückholen, oder man hat sie in der Tasche und muss den Hund aber binnen sekundenschnelle abrufen, kann man meist so schnell die Pfeife nicht rauskramen (es sei denn du kannst selbst mit den Fingern pfeifen, ich kann das nicht
). Mir scheint, du hast den Rückruf mit einem Wort nicht richtig aufgebaut und solltest noch mal von vorne anfangen.
Ich habe Rückruf mit Pfeife genauso aufgebaut wie mit Wort. Am Anfang Leckerli vor die Nase halten und ein paar Schritte rückwärts gehen, sodass der Hund dem Leckerli folgt und währenddessen dass Kommando sagen/pfeifen. Dann schön loben (ich habe immer dasselbe Lobwort genommen für alle Übungen) und dann gibt's Leckerli. Erstmal in möglichst ablenkungsfreier Umgebung (ich habe aber dirket auf dem Spaziergang geübt, aber in ruhiger Umgebung). Ich habe mich da an einem Buch orientiert, dass mir praktisch die Übungsschritte Woche für Woche vorgegeben hat. Dieses mit Leckerli rückwärtsgehen sollte man ca. eine Woche lang machen (wobei man das auch je nach Lerngeschwindigkeit von Hund zu Hund variieren kann), dabei die Ablenkung immer ein kleines Stück, also an unterschiedlichen Gassiwegen mit unterschiedlich hoher Abelnkung. Danach, wenn dass einige Male geübt wurde, mal antesten aus ca. 1-2 m Entfernung den Hund zu sich rufen/pfeifen und dann belohnen. Das auch anfänglich mit möglichst wenig Ablenkung und die Ablenkung langsam steigern. Ganz wichtig, immer nur rufen/pfeifen, wenn man 100%ig davon überzeugt ist, dass er reagieren wird. Wenn er in einer sehr ablenkenden Situation ist und der Rückruf noch nicht gut genug trainiert ist, dann ruf irgendwas, aber nicht das Rückrufkommando. Im Training ruftst du das nur, wenn du auch 100%ig sichger bist, dass er kommen wird.
Ich würde dann von Woche zu Woche Ablenkungsgrad und Entfernung steigern. Dann am besten mit Schleppleine arbeiten und falls der Hund aus weiterer Entfernung mal doch nicht kommen sollte nach dem Ruf, würde ich das Kommando mit Hilfe der Schleppleine durchsetzen. Also den Hund leicht zu dir ziehen und wenn er dann kommt, reichlich loben. Die ENtfernung auch immer mal variieren, also später nicht immer warten bis er möglichst weit weg ist, um zu rufen, sondern auch mal wieder aus 2 Meter Entfernung zu dir rufen, damit der Hund nicht lernt, dass er möglichst weit weg laufen muss, damit das Kommondo kommt, was ein Leckerli verspricht.
Zusätzlich würde ich auch immer noch Blickkontakte mit Lobwort oder Clicker bestätigen und belohnen. Beim Rückruf sollte auch mal irgendwas spannendes bei dir passieren, also spiel nach dem Rückruf auch mal mit ihm oder mach ein paar Übungen, die ihm Spaß machen, damit es für den Hund auch interessanter wird, zu dir zu kommen.
Für das Rückruftraining benutzen wir immer ganz besonders tolle Leckerlis. Flieschwurst oder Katzennassfutter aus der Futtertube. Ich glaube nicht, dass du in 6 Wochen einen 100% zuverlässigen Rückruf in jeder Situation hinbekommst. ABer meist kann man dann schon ganz gut einschätzen, in welchen Situationen es klappt und in welchen Bereichen man den Hund lieber angeleint lässt. Man muss dann eben auch immer ein bisschen vorausschauend sein.