Ich würde dir auch empfehlen, in dem Bereich zu arbeiten, der bei dem Hund gerade Thema ist.
So was wie auch mal Frust aushalten können, mal etwas nicht dürfen, sicherer Rückruf mit steigender Ablenkung, Leinenführigkeit, Abbruchsignal usw. In dem Alter ist der Erziehungsauftrag erst mal, die Dinge, die der Hund im Ansatz von klein auf gelernt hat, durchs Weiterüben untern steigender Ablenkung und in verschiedenen Umgebungen zu festigen.
Dressurgeschichten a la "Sitz-Platz-Fuß" gehören auf den Hundeplatz und das kannst du da ja auch nebenbei üben. Und dort könnte der Hund auch lernen, unter Ablenkung trotzdem zu arbeiten. Ist sicherlich deutlich einfacher, den Hundesport auch auf den Hundeplatz zu verlagern.
Aber im Alltag wird dir das sehr wahrscheinlich nicht sonderlich helfen. Vor allem nicht, wenn der Hund unter Ablenkung diese Kommandos (noch) gar nicht ausführen kann.
Hier geht es gerade um Führung, um auch mal etwas Verbieten, Entscheidungen zu treffen usw.
Das hat alles mit Spielzeug eigentlich nichts zu tun. Belohnen kannst du auch anders.
Guck dir an, was bei dem Hund gerade lerntechnisch dran ist und nicht, was du im Kopf hast. Reine Dressur ist jetzt gerade einfach gar nicht wichtig.
Arbeite an der Erwartungshaltung des Hundes an den Spaziergang, kontrolliere Hundekontakte. Ein Hund muss auch lernen, nicht immer zu anderen Hunden zu dürfen. Wer verbieten kann, kann auch besser erlauben. Sicherlich braucht er Kontakte zu Artgenossen, aber diese im kontrollierten Rahmen, mit den Hunden, mit denen du Kontakt für sinnvoll hälst und die Entscheidung, wann und wo diese stattfinden, sollten bei dir liegen.
Apportierspiele würde ich weiterhin erst mal im Garten machen, wenn es da gut klappt. Das ist ja einfach eine Beschäftigungsform, auf einem Spaziergang braucht man so was eigentlich ja nicht.
Und beim Apportieren kannst du auch viele Dinge üben wie das zuverlässige Ausführen von Kommandos, Standruhe (also erst abwarten und nicht sofort hinter her, wenn etwas geworfen wird), Kontrollierbarkeit am bewegten Reiz, das Einsetzen der Nase, das richtige Apportieren.
Eventuell ist da nach oben auch noch was offen. Einfach nur werfen und bringen lassen hat mit Apportieren ja nicht viel zu tun.
Kannst du z.B. deinen Hund neben dich ins Sitz schicken, das Spielzeug irgendwo versteckenm zurück zum Hund gehen und ihn dann bewusst zum Suchen schicken?
Gerade im Apportierbereich kann man ganz viel erarbeiten, was man im Alltag auch nutzen kann.