Beiträge von gorgeous2000

    Möglicherweise ist das Verhalten der Schilddrüsenproblemtik zuzuordnen.


    Von daher würde ich da erst mal schauen, dass der Hund auf Medika gut eingestellt ist und ob sich im Laufe von Wochen/Monaten da nicht alleine was tut.


    Das Verhalten spricht schon sehr dafür, ich wüsste jetzt nicht, was man da trainerisch machen könnte.

    Vielleicht ist das Alleinebleiben nicht gut genug geübt werden.
    Wenn die Basis nicht sicher ist, kann es sein, dass der Hund in der Pubertät quasi einen Rückfall erleidet, weil das Gehirn bereits Elerntes wieder aussortiert. Zumindest das, was nicht ganz sicher verankert ist.


    Nicht sauber genug aufgebaut könnte vielleicht ja sein. Zum einen, weil es vielleicht nicht häufig vor kam und dann vielleicht auch nicht grundlegend eine gute Basis geübt wurde und zum anderen, war es möglicherweise Zufall, dass es schon in dem Alter bis zu 6 Stunden geklappt hat.


    Schauen würde ich noch mal in den Bereichen, wo Frust ertragen/aushalten eine Rolle spielt. Vielleicht gibt es bei der Thematik noch grundlegende Probleme.


    Wie gut kann er mit Langeweile umgehen? Was macht er, wenn wirklich mal nichts passiert?


    Futterball ist ja wieder was Aktives, unter Umständen pusht man ihn da zu sehr während der Alleinebleibphase. Kong ist da auf jeden Fall besser und richtig wäre auch, vorher nicht extra mehr an Aktivität zu machen, sondern zusehen, dass der Hund wirklich runter fährt.


    Hat der Hund eine Komfortzone? Schickst du ihn da auch mal hin, wenn du zuhause bist und kann er da entspannt bleiben, auch unter Ablenkung. Kannst du ihn zeitweise auf Distanz zu dir schicken? Entspannt er zuhause, auch wenn jemand da ist, auch von alleine oder behält er immer alles im Blick und erwartet, dass der Mensch für ihn ansprechbar ist?
    Wie und mit welchen Ritualen hast du das Alleinebleiben aufgebaut?


    Wie reagiert der Hund, wenn auf einem Spaziergang mal kein Programm ist? Kann er auch mal nur ganz langweilig spazieren gehen oder muss da auch immer action stattfinden?


    Was ist, wenn man die action wie Beutespiele mal ganz weg lässt über einen gewissen Zeitraum? Kann der Hund das aushalten oder hat er eine gewisse Erwartungshaltung etabliert?

    Das es eine Gradwanderung ist und wichtiger den Hund ruhig zu halten statt Dauerstress zu machen ist mir klar, aber ich liste vor allem die Aktivitäten auf, um zu zeigen dass ich gewillt bin den Hund arbeiten zu lassen - Entsprechend seiner Rasse eben so gut es mir möglich ist abseits des Hütens.

    Was verstehst du denn unter "arbeiten lassen"?


    Aus meiner Sicht gehören so extreme Spezialisten nur an die Arbeit, für die sie jahrhundertelang züchterisch selektiert wurden.


    Alles andere ist in den meisten Fällen keine adäquate Ersatzbeschäftigung.


    Verschiedene Dinge zum Spaß mal auszuprobieren, kann man mit einem BC eher knicken.


    Die Liste der Aktivitäten, die du im Eingangspost benennst, ist nicht nicht sehr lang. Das reicht für die meisten "Normalo-Hunde". Für einen Spezialisten eher nicht.

    Bei Auslandshunden, die gerade erst in ein neues Zuhause gezogen sind, ist es wichtig, ausreichend Ruhe/Schlaf zu bekommen.
    Ein erhöhter Cortisol(Stress)spiegel baut sich nur sehr langsam ab. Kaumaterial anzubieten hilft auch, das Kauen baut Stress ab.


    Viele neue Reize sind einfach auch zu viel und da überdrehen viele Hunde schnell, junge Hunde erst recht.


    Der Hund hat erst mal genug damit zu tun, sich im neuen Zuhause zurecht zu finden, seine neuen Menschen kennen zu lernen, den Alltagsablauf zu verinnerlichen usw.


    Am einfachsten geht das, wenn man den Tagesablauf für den Hund klar strukturiert, feste Rausgehzeiten (am besten erst mal nur in den Garten oder zu einem nah gelegenen Löseplatz), feste Futterzeiten, feste Aktivphasen und vor allem feste Ruhe/Schlafzeiten.


    Anhand von immer gleichen Strukturen und Ritualen können sich Hunde am besten orientieren und finden sich schneller zurecht und vor allem haben sie Stabilität im neuen Umfeld.


    Ich würde also gar nicht viel machen außer öfter raus zum Pipi machen und ansonsten viel Ruhe.


    Nach und nach kann man täglich einen kleinen, neuen Reiz setzen und vor allem dabei schauen, wie der Hund damit umgeht.


    Das Pipi machen ins Körbchen würde ich erst mal gar nicht so hoch bewerten. Es kann sein, dass der Hund in der Auffangstation gelernt hat, auf so einen Untergrund zu machen bzw. da zu machen, wo man wohnt/schläft. Stubenreinheit bringt man also genauso bei wie bei einem Welpen - durch ein häufiges Angebot an Möglichkeit, draußen zu machen. Am besten immer die gleiche Stelle dafür aufsuchen.
    Das Problem wird sich sehr wahrscheinlich von ganz alleine erledigen.


    Bezüglich deiner Rangordnung,- Alpha- und Rudelthematik empfehle ich dir, dich mit Hilfe von entsprechender Literatur auf den neuesten Stand zu bringen (Lanzerath, Bloch, Gansloßer, Strodtbeck usw.).


    Sieh dich eher als Elternteil, statt als Chef. Hunde brauchen ganz sicher Führungspersonen in ihrem Leben, aber die Führung gebe ich nur vor, wenn ich dem Hund vermittel, dass ich einen Plan vom Leben habe, es sich lohnt, sich mir anzuschließen, mir zu vertrauen, ich gebe Sicherheit und Schutz und übernehme Verantwortung und treffe alle wichtigen Entscheidungen.


    Formale Dinge wie "der Hund darf nicht aufs Sofa" hat damit nichts zu tun. Das kannst du entscheiden, wie du magst.


    Allerdings sollte man immer nur die Dinge erlauben, bei denen ich mir auch sicher bin, dass ich sie bei Bedarf genauso gut verbieten könnte. Das macht die Sache einfach deutlich einfacher.

    Die Vorbereitung auf solche Begegnungen wäre für mich da das A und O.


    Also erst mal eine ordentliche Bestandsanalyse des aggressiven Hundes und evtl. auch schon erstes Erarbeiten eines Abbruchs auf Distanz oder mittels Schleppleine.


    Und dann kontrollierte Begegnungen mit dem passenden Gegenüber, der entweder die Aggression eines anderen Hundes an sich abprallen lässt (aggressiver Hund läuft mit seinem Verhalten ins Leere - das wäre ein wichtiger Lerneffekt) oder gekonnt deutlich machen kann, dass er das Verhalten des anderen Hundes nicht duldet. Es muss also genau geschaut werden, wer da wen trifft und die Begegnung muss zumindest von der Seite eines Hundes aus vorausschaubar sein.


    In einer Raufergruppe dürften nie nur Raufer sein, sondern höchstens ein Raufer in einer Gruppe von soziopositven Hunden. Der Raufer soll sich ja an "netten" Verhaltensweisen anderer orientieren und eben nicht mit anderen raufen.


    Maulkorb wäre also nur ein Sicherheitstool und kein Freifahrtschein für los gelöste Aggressionen untereinander.


    Der Trainer, der so was anbietet, muss aus meiner Sicht richtig viel drauf haben, Hunde gut einschätzen können und ggf. auch die hundlichen Traininspartner selbst stellen können (eigene Hunde) als dass er riskiert, dass andere Hunde durch solche Konfrontationen einen Schaden nehmen.


    Da gehört schon viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl dazu, um solche Gruppen ordentlich anleiten zu können.


    Anschauen würde ich mir so ein Format immer vorher ohne Hund und würde mir die Vorgehensweise auch immer erklären lassen, bevor es an die Praxis geht.


    Ansonsten finde ich solche Gruppen schon sinnvoll, gerade weil die Halter solcher Hunde einfach auch wenig Möglichkeiten haben, an dem Verhalten ihres Hundes ohne entsprechende Anleitung etwas verändern zu können.

    Das Problem beim BC ist gar nicht mal, dass man den nicht ausgelastet bekommt, sondern wie man es schafft, Ruhe rein zu bringen, Impulskontrolle auf hohem Niveau zu beherrschen, Frust aushalten zu können usw.


    All das, was sich immer so toll anhört auf den ersten Blick wie "lernt schnell", "intelligent", "reaktionsschnell" usw. ist genau das, was vom Halter ein sehr gutes Fingerspitzengefühl und Timing und aus meiner Sicht auch ein gewisses Maß an Hundeerfahrung erfordert. Diese Rasse hat hohe Anforderungen an die Haltung.


    Im Prinzip ist es eher so, dass man so einen Hund im ersten Lebensjahr eher "liegen lässt" und ein gutes Augenmerk auf ein "Zuviel" an Reizen legt. Man arbeitet also erst mal in eine ganz andere Richtung, bevor man den Hund dann entsprechend bewegen, auslasten und beschäftigen kann.


    Wenn man bei so einer Rasse nämlich früh anfängt, hoch zu drehen und zu beschäftigen, dann hat man am Ende eher das Problem, dass man sich einen Beschäftigungsjunkie ran gezogen hat. Das ist das Hauptproblem bei so einer Arbeitsrasse. Da geht es also nicht um Bewegung (die braucht jeder Hund) oder geistige Arbeit (die brauchen die meisten Hunde und alle Arbeitsrassen), sondern darum, diesen Typ Hund, der auf kleinste Reize reagiert, genau an diesen Reizen kontrollieren zu können.


    Und genau DAS ist das Schwere daran, wo man als Anfänger meistens noch keinen guten Blick für hat. Was beim Welpen vielleicht noch niedlich ist, ist später auch schnell das Problem. BCs sind reizempfänglich und durch falsche Haltung entwickeln sie schnell neurotisches Verhalten.


    Das, was du mit einem Hund vor hast, ist das Programm für einen ganz normalen Hund, dazu braucht man aus meiner Sicht keine Arbeitsrasse. Vor allem, weil wir für so einen Typ Hund eh keine Arbeit haben.


    Und Hütearbeit ist ernsthaftes Arbeiten (mit einem geeigneten Hund), das kann man nicht überall machen, Hütesport ist sehr zeitraubend, viel Detailarbeit und da muss man erst mal jemanden finden, der einem das beibringen kann und man muss dann auch dran bleiben.


    Beim BC geht es nicht um das Laufen, sondern auch um das Konzentrieren und das Aushalten von Reizen. Und das ist sehr, sehr schwer und eine ständige Gratwanderung zwischen einem zu viel und einem zu wenig.


    Hier ist ein sehr schöner Artikel zur Rasse, der sehr ehrlich und offen die Problematiken anspricht.


    Border Collie – Ein Problemhund!? | Hundeerziehung | Planet Hund

    Ich würde trotz allem die Ernährung noch mal überprüfen. Vielleicht hat sich da ein Fehler eingeschlichen.


    Man könnte einen Testlauf mit Nierendiätfutter machen und dann die Nierenwerte im Abstand noch mal kontrollieren.


    Und bezüglich Barf könnte man dann ja noch mal von jemanden einen Ernährungsplan erstellen lassen, der da ausreichend Ahnung von hat. Sicherheitshalber einfach.

    Das liegt daran, dass die gleiche Optik das erste ist, was die Welpen sehen. Dazu kommen noch rassetypische Ähnlichkeiten im Verhalten, eigene "Spiel"kulturen.
    Der Welpe lernt also als erstes an einer ähnlichen Optik Verhalten anderen Hunden gegenüber - zunächst erst mal gegenüber Mutter (ggf. Vater), anderen verwandten Hunden im Züchterhaushalt und an seinen Geschwistern.


    Erst dann, wenn Fremdhundkontakte hinzu kommen, lernt ein Welpe auch andere Sprachvarianten dazu. Von daher finde ich es immer sinnvoll, dass ein Züchter sich auch schon vor Abgabe an die neuen Halter um Fremdhundkontakte bemüht, um es den Käufern einfacher zu machen. Gerade bei Zwerg- und Kleinhundrassen wäre das recht wichtig aus meiner Sicht.


    Mein letzer Welpe (Spinone) hatte praktischerweise im Züchterhaushalt auch noch andere Hunde leben und ich konnte beim ersten Züchterbesuch schon sehr genau sehen, dass alle Welpen sich gegenüber Mutter, Geschwistern und anderen Vertretern der eigenen Rasse deutlich anders verhalten haben als der alten, sehr strengen Briardhündin gegenüber. Noch heute hat mein Hund vor Briards deutlich Respekt.

    Hast du die Möglichkeit, ihn mal zu filmen, wenn er alleine ist?


    Die Frage ist, ob er wirklich so gut alleine bleiben kann oder ob er nicht doch Stress hat.Das kann sich ja unterschiedlich äußern. Nicht alle Hunde leiden laustark oder man sieht es ihnen an. Stress kann sich unterschiedlich äußern.


    Alle Dobermänner, die ich kenne, haben Probleme damit, Frust auszuhalten oder die Abwesenheit des Menschen gut zu ertragen und zeigen Stressverhalten durch Zerstören von Dingen.


    Da würde ich erst mal ansetzen und beim Filmen mal gucken, was er wirklich macht.