Beiträge von MoniqueG

    Fino wurde früh kastriert laut türkischen Impfpass war er da 10 Monate. Ich vermute allerdings das er deutlich jünger war. Er wurde von einem deutschen Tierheim vor der Vermittlung an uns kastriert.

    Bei Fino ist es gut gegangen , er hat sich normal entwickelt und ist zu einem soveränen erwachsenen Hund geworden einzig das Fell ist eine absolute Strafe. Körperlich hat er sich auch normal entwickelt.

    Ich kenne allerdings auch einen Hund der im Alter von 6 Monaten kastriert wurde, weil die Besitzer sich erhofften er würde ruhiger werden und die Besitzer einen Tierarzt finden konnten der in diesem Alter kastriert. Dieser Hund ist jetzt 4 und im wahrsten Sinne des Wortes eine Katastrophe. Die Familie hat drei weitere wirklich gut erzogene Hunde nur diesem einen kriegen sie absolut nicht in den Griff. Er ist ein 40 Kg schweres Riesenbaby und wird regelmäßig selbst von netten Hunden verdroschen, weil er sich einfach nicht altergemäß benimmt.

    Ich persönlich würde das Risko nicht eingehen und stattdessen die Hündin kastrieren.

    Das wichtigste bei einem körperlich überlegenden Hund ist die Auslöser vor dem Hund zu bemerken.

    Wenn ich einen solchen Kandidaten ausführe ist der Hund grundsätzlich wie ein Päckchen verschnürrt. Aufgrund von mangelnden Eigengewicht muss ich mir einen anderen Vorteil verschaffen. Erstens sichere ich mit der Leine am Halsband und Geschirr doppelt und zweitens habe ich an solchen Hunden immer einen Kurzführer baumeln.

    Überall wo Auslöser wahrscheinlich sind nutze ich den Kurzführer.

    Auf Übersichtlichen Flächen wo ich nicht mit Auslösern rechnen muss führe ich den Hund an der längeren Leine passe aber wie ein Luchs auf das der Hund es nicht schafft mich in einen schnelleren Tritt zu bringen , weil wenn erstmal Geschwindigkeit drin ist, ist der Bremsweg viel zu lang. Die Leine schlabbert auch nie, wenn der Hund neben mir steht sondern ich nehme immer soweit auf wie es geht ohne das Zug entsteht um im Zweifel sofort ausbremsen zu können ohne den Ruck abzubekommen der nach 2 Metern Anlauf auf mich wartet.

    Legt der Hund an der längeren Leine unerwartet doch los werfe ich am Geschirr den Anker, ziehe den Hals mit dem Halsband in einen Bogen um den Hund aus den Tritt zu bringen, bei ganz Beratungsresistenten Kandidaten kann man zusätzlich noch das Hinterteil mit dem Bein rumschieben. Spätestens dann kommt der Hund aus dem Tritt und steht in die andere Blickrichtung meist gibt das einem die Chance an der Kurzführer zu kommen.

    Am Kurzführer haben die meisten Hunde verloren , weil sie einfach keine Geschwindigkeit und keine Wucht aufbauen können. Mit dem Kurzführer kann ich den Hund in eine gebogene Linie bringen so das ein mit dem ganzen Gewicht in die Leine springen erschwert wird.

    Zusätzlich könnte man noch einen stabilen Rückdämpfer zwischen Geschirr und Leine packen der dann die *Mist nicht 100 % aufgepasst* Momente abfedert.

    Ich habe aber auch schon bei einem Hund der trotz all dieser Maßnahmen immer noch nicht ordentlich gesichert war zusätzlich einen Endloswürger an einer separaten Leine als letzte Notbremse verwendet. Bevor jemand anderes zu Schaden kommt wird es für den Hund unbequem.

    Vorab ich bin kein Border Experte mal ein Laienhafter Erklärungsversuch über Naikey.

    Wenn Naikey in einem Tunnel ist , ist er auch nicht dadurch aus dem Tunnel zu holen das man ihm eine andere Zwangstörung anbietet.

    Beispielsweise Wellen hüten gegen Balljunkie.

    Wenn er bereits im Tunnel Wellen hüten ist könnte ich ihm 400 Bälle um die Ohren schmeißen ohne das er reagiert. Ist er hingegen im Tunnel Ball könnte ich den Ball auch in die Wellen werfen ohne das er auf die Wellen reagiert. Wenn er einer Obzession nachgeht dann ist er durch nichts außer dem räumlichen Trennen mit Zwang von dem Objekt seiner Begierde zu lösen.

    Um an das Objekt seiner Begierde zu gelangen kann Naikey durchaus innerhalb seines Tunnels denken. Beispielsweise beim Hüten von Wellen muss er ja auch ungefähr überblicken wo die Wellen Brechen. Es läuft halt in endlos Schleife der Vorgang: Bruchstelle berechnen, fixieren , anpirschen , hetzen und Welle packen ab.

    Bis zum umfallen rennen und Salzwasser schlucken halte ich nicht für normal egal bei welcher Rasse. Naikeys erster Strand Besuch hat uns in die örtliche Tierklinik gebracht. Naiv wie ich war hab ich ihn abgeleint und bis ich ihn wieder zwischen die Finger bekommen habe hatte er dermaßen viel Salzwasser geschluckt das er im Laufe der nächsten Stunden eine Gastritis entwickelt hatte. Mal ganz davon ab das ich wirklich Sorgen hatte das er vor Erschöpfung im Bauch tiefen Wasser ersäuft.

    Von allein hätte der nicht mehr aufgehört da bin ich mir sicher. Der Gute konnte sich nach der Aktion kaum noch auf den Beinen halten und war fix und fertig.

    Sehe ich genauso. Mein Border Mix ist aus zweiter Hand und bei ihm wurde in den ersten 1,5 Jahren vieles versäumt. Er hat diverse Verhaltensstörrungen eine davon ist Wellen hüten. Würde ich nicht beide Daumen drauf haben würde er Stunden lang kläffend den Strand entlang hetzen und in die Wellen beißen bis er umkippt. Fängt er erstmal einmal damit an ist es unglaublich schwer ihn da rauszuholen. In dieser Situation nimmt er nichts mehr wahr und ist Eregungstechnisch jenseits von Gut und Böse.

    Ich persönlich halte ihn in der Nähe des Meeres an der Leine und wenn ich ableine dann nur mit beiden Augen auf dem Hund um ihn abbrechen zu können bevor er sich in seinen Tunnel verliert. Das er nicht mehr direkt kippt und mit dem Frust zumindest kurzzeitig umgehen kann war viel und langes Training. Stress hat er immer noch. Stundenlang entspannt mit diesem Hund am Strand liegen wird wohl nie möglich.

    Mein TWH ist auch Wasser verrückt und spielt auch mal mit Wasser aber zwischen ihm und Naikey liegen Welten. Wegen Naikey musste ich das Hundeplanschbecken wieder abbauen weil er Stundenlang im Wasser gebuddelt hat und bei freier Verfügung absolut unfähig war von allein aufzuhören.

    Newton hat im Januar die Praxis zusammen gebrüllt und beim Abtasten des Ellenbogens geknurrt, als würde er Planen die Tierärztin am Stück zu schlucken.

    Aufgrund der heftigen Reaktion haben wir uns entschlossen direkt mit Sedierung zu röntgen um ihm Schmerzen und Stress zu ersparen und wirklich aussagekräftige Bilder zu bekommen.

    Er hatte schlicht eine Trauma bedingte Entzündung der Wachstumsfuge, die tut wohl auch höllisch weh.

    Heute morgen hatten wir mal wieder eine Tut-Nix Begegnung. Die Hündin war erst zu bemerken, als sie schon freudig am angeleinten Newton hochsprang (Kam ungebremst von der Karnickeljagd aus dem Gebüsch geschossen , keine Chance zu blocken). Gerade solche Begegnungen machen dem Zwerg ja eigentlich Angst.
    Heute hingegen nahm er freundlich Kontakt auf ,als ich schon Herzchen in den Augen hatte , weil er so nett vorsichtig und höflich mit der kleinen zierlichen Hündin war , befand die Hündin ihn für doof und biss einmal kräftig in Newtons Nase. Danach war das Thema für ihn durch und er hat sich jammernd hinter unsere Beine verzogen, damit wir Tut-ein-bisschen-was wieder loswerden können.

    Nachdem ich ihn Sonntag am liebsten ausgesetzt hätte, weil wirklich gar nichts klappen wollte und er sich wie eine Axt im Wald benommen hat, war die Woche sonst wirklich Prima.

    Meine Eltern sind aus dem Urlaub wiedergekommen, während die Großen völlig hohl drehten blieb der Zwerg artig und entspannt. Beim gemeinsamen Essen lag er unauffällig unter dem Tisch und hat sich auch sonst von seiner besten Seite gezeigt.

    Generell kommt es aktuell unglaublich stark drauf an mit welchem Bein er aufsteht.
    An Tagen wo absolut nichts funktionieren möchte kommen doch immer leise Zweifel auf ob wir bisher alles Richtig gemacht haben und das obwohl diese Tage selten sind.

    Diese Hochs und Tiefs zerren ein wenig an den Nerven gerade, weil ich durch die Erfahrung mit Naikey dazu neige Fehlverhalten überzubewerten.
    Wenn er mal einen anderen Hund ankläfft geht bei mir direkt das Kopfkino los wie ich demnächst hinter 40 Kg Hund herfliege und er alles frisst was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

    Auf der einen Seite hat diese Vorraussicht Vorteile, weil ich so vieles direkt im Keim ersticken konnte was uns langfristig ordentlich Probleme gemacht hätte auf der anderen Seite mache ich mir teilweise einfach zuviele Gedanken statt hinter einem dummen Ereignis einen Harken zu setzen.

    Newton ist deutlich anders als Naikey und Fino. Wann immer ich bei ihm eine Baustelle rieche und mir einen Schlachtplan überlege lässt er es einfach sein und ich merke jedesmal das ich die Situation völlig überbewertet habe und mir völlig umsonst Sorgen gemacht habe.

    Wieder einmal ein Hund der mir deutlich zeigt, wo ich noch an mir arbeiten muss.

    Eine Verschärfung der Regeln halte ich auch nicht für Zielführend.

    NRW schafft es nichtmal auch nur ein Teil der aktuellen Gesetze durchzusetzen.
    Der Leinenzwang ist beispielsweise ein zahnloser Tiger kontrolliert wird das hier nur auf Präsentationsflächen wie dem Stadtgarten alle paar Monate mal.
    99 % der Leute die ich kenne ignorieren die Verordnung völlig und wurden noch nie zur Kasse gebeten.

    Der 40/20 Sachkunde Nachweis wird umgangen indem der Hund schlicht nicht angemeldet oder Hunde kleiner angegeben werden als sie sind.

    SOKAs sind wahlweise Boxermischlinge oder werden einfach gar nicht angemeldet. Maulkorbzwang für Anlagehunde ohne Wesenstest wird von den meisten SOKA Haltern ebenfalls völlig Ignoriert und maximal in der Innenstadt kontrolliert.

    Direkt nach dem in Kraft treten der Verordnung sprangen hier auch mal Ordnungsamt Mitarbeiter mit Maßband aus dem Gebüsch mittlerweile kräht kein Hahn mehr danach.

    Eine Verschärfung der Gesetze würde wohl nur dazu führen das die ordentlichen, pflichtbewussten Hundehalter brav einen Haufen Geld für den Test hinlegen würden und problemlos bestehen während die Leute auf die dieser Test abzielt einen Weg finden ihn zu umgehen.

    Newton hält da durch aus mit er ist ja ähnlich groß und schwer. Die Hormone sorgen dafür das er mir die Haare vom Kopf frisst.

    Fett wird der Zwerg hier auch nicht. Kurzzeitig als er noch volles Winterfell hatte dachte ich der rollt aber je mehr Fell runter kommt umso mehr sieht man wieder das er ein Skelett mit Fell ist trotz der Futtermenge.