Noch einmal zur Zuchtfrage; die ist wirklich schwer zu beantworten. Meine Zweijährige ist aus einer Trakehnerstute, die damals mit vier als unreitbar verkauft wurde. Die Stute war nach einer Auktion für rein gar nichts mehr zu gebrauchen. Auch am Boden war sie nicht einzuschätzen und hat gerne einfach mal getreten. Gezogen haben wir mit der erst Jahre später als die Stute uns bewiesen hat, dass bei ihr einfach unendlich viel als Jungpferd schief gelaufen ist.
Erstmal ist sie mit der Trächtigkeit viel entspannter geworden und es sind wirklich tolle, arbeitswillige Pferde rausgekommen. Das erste Fohlen ist von Kostolany, ein damals alter Hengst aber für seinen lieben Charakter bekannt. Der Nachkommen: ein Traum! Mit vier war dieses Pferd übrigens auch etwas zum Kotzen wegen Zahnwechsel und co. Mit fünf ist sie sowas von einwandfrei auf dem Tunier gegangen und dies ist bis heute so geblieben.
Im übrigen finde ich fünf bis acht Stunden Weidegang für viele Pferde nicht genug. Der Tag hat da wirklich noch viele Stunden übrig, in denen das Pferd nicht ruht und sich in der Box nur die Beine in den Bauch steht. Auch klingt es charakterlich bei ihr so, dass ihr eine feste Herde, die ihr auch mal die Grenzen aufweist, gut tun würde.
Im Übrigen gibt es für mich keine gewissenhaften, guten Händler. Letztendlich müssen die so schnell wie möglich ein Pferd für viel Geld verkaufen. Immer - sonst wären sie keine Händler. Da bleibt immer was auf der Strecke.
Ich würde schon versuchen die Stute zu verkaufen. Man muss dabei halt wirklich gewissenhaft vorgehen und Zeit mitbringen.