Beiträge von WauzBauz

    Ich habe mich zwei Kliniken zur Geburt angemeldet und an der Kreißsaalführung teilgenommen. Habe mich für das nähere und kleinere Krankenhaus mit sehr guten Geburtsberichten entschieden. Das andere hätte eine Kinderklinik anbei gehabt, falls Blutung oder ähnliches gewesen wäre. Da war das Gespräch aber auch top. Die Klinik wäre 20Minuten entfernt gewesen.

    50 Minuten Fahrt unter Wehen wären für mich der Horror gewesen. Vor allem weil ich nach einer Nacht Kreißsaal nochmal nach Hause bin (wollte nicht auf Station) und das geht nicht so leicht, wenn das KH soweit weg ist.

    Mittlerweile übernimmt er 1 Nacht pro Woche Schlafbetreuung, damit ich auch mal wirklich schlafen darf. Natürlich meckert mein Mann dann am nächsten Morgen, wenn er von 2 Uhr bis 4 Uhr wach war und die Flasche geben musste. Aber ich wäre glücklich über so eine Nacht!

    Das musste ich schmunzeln. Ich hatte letztens Magen-Darm des Todes und war in der Nacht über vier Stunden wirklich nicht vom Klo zu bekommen. Zwangsweise musste mein Mann ja die Nacht übernehmen und sein erster Kommentar morgens war "Oh Gott wie hältst du das jede Nacht aus" :lol: Clara schläft ganz gut allerdings zu 60% auf einem oder im engsten Körperkontakt. Das heißt als Mama oder Papa hat man dann zwei Schlafpositionen in der Nacht zur Auswahl und das kann recht unbequem werden. Aber er darf ruhig meckern - es ist ja auch unbequem.

    Mein Bruder hat drei Kinder und ist wirklich ein totaler Vollblutpapa mit Nerven aus Stahl. Mein Bruder hat seine Frau schon immer regelmäßig weggeschickt, da sie teilweise so gestresst und unerträglich war |) Ich kenne keine andere Mama mit drei Kindern, die soviele freie Wochenenden oder Abenden hat. Er war schon immer sehr motiviert und hat sich auch viele Strategien gesucht um ein Baby zu beruhigen. Der zweite war ein absoluter Brustjunkie und hing wohl nachts nur an der Brust - ergo Mama übermüdet und der erste Sohn war ja auch noch da. Um das zu reduzieren hat er dann bei Papa geschlafen, wurde zum Stillen rüber gebracht und dann hat mein Bruder auch gerne mal drei Stunden auf dem Gymnastikball mit ihm verbracht :ugly: Nacht für Nacht. Er sagt aber, dass solche Sachen ihn auch Erfolgserlebnisse gegeben haben und ihn mit den Jungs zusammen geschweißt hat.

    Obwohl er schon meint, dass es mit einem Stillkind erstmal schwieriger als mit einen Flaschenkind (also als Papa) ist. Mein Schwager ist ähnlich gepohlt und tatsächlich sind in Bezugs aufs Vater-Sein die beiden Vorbilder für meinen Mann und sie tauschen sich auch sehr viel aus. Das freut mich natürlich - denn ich hätte tatsächlich Probleme damit so unersetzbar als Mama zu sein. Hätte ich nicht gedacht aber ich brauche jetzt schon die Freiheit auch was für mich zu machen, da es mir sonst die Luft zum Atmen nimmt.

    Lara004 ah ich meinte einen Hüftsitz - nicht Hüftgurt. Der ist so für die Situation zu Hause, wenn du ihn nicht in der Trage hast und er trotzdem gerade getragen werden möchte.

    Ja klingt absolut sinnvoll wie ihr das handhabt. Mein Mann war da von Tag eins recht aktiv dabei, da Clara bis Woche sechs sehr wenig geschlafen aber dafür sehr viel genölt hat und wir quasi den ganzen Tag nur spazieren waren oder auf dem Gymnastikball verbracht haben. Er hatte die ersten drei Wochen auch Urlaub. Und es gab danach zwischendurch auch immer wieder Tage wo sie sich absolut bei ihm eingeschrien hat und das haben wir auch nicht laufen lassen.

    Lara004 dein Kleiner mag auch gerne viel getragen werden, oder? Habt ihr einen Hüftgurt? Das entlastet HWS und BWS erheblich.

    Mein Mann ist ja Gott sei Dank im Home Office und hat gerade auch zwei Monate Elternzeit. Dadurch verbringen er und Clara über den Tag verteilt von Anfang immer wieder Zeit. Und durchs Abpumpen musste er sie ja auch immer wieder nehmen. Im Moment schreit sie sich beim Einschunkeln abends etwas bei ihm ein aber er bekommt es dann in den Griff. Da musste ich mich aber zurück nehmen, dass ich nicht dazwischen funke |)

    Ich komme auch beruflich aus dem Medizinischen Bereich.

    Kinderärzte hier sind eine Katastrophe. Habe für eine Praxis mal gearbeitet und was da für Tipps kommen ist schon echt kurios.

    Als unser Kleiner neulich so krank war, war das Fazit von unserer Kinderärztin, dass ich dann ja selbst entscheiden soll ob und wann ich in die Klinik fahre. Super! Danke für nichts. Schön die Verantwortung auf die Patienten bzw. in dem Falle Eltern abgewälzt, damit man bloß nichts falsches entscheidet als Arzt.

    Ich weiß jetzt auf jeden Fall woran ich bin und kann mir einen Besuch in der Praxis sparen, wenn ich sowieso selbst entscheiden soll, wann wir ins Krankenhaus fahren.

    Das klingt ja echt besch****. Vor allem begleitet der Kinderarzt einen idealerweise nun 18Jahre und da wäre ein Vertrauensverhältnis schon wünschenswert. Da wäre ich an deiner Stelle auch sehr unglücklich mit.

    Zara wie ich schon schrieb: objektiv bin ich da ganz bei dir aber emotional ist es irgendwie was anderes :ka: das kam für mich einfach auch so unerwartet und hat mich richtig überrumpelt. Geburtstechnisch hatte ich richtig verinnerlicht, dass es auch immer eine Sectio werden könnte und dass man sich auf diese Eventualität einstellen muss. Die Geburt war drei Tage lang, zwei Tage davon zu Hause und in Summe völlig selbstbestimmt. Deshalb war ich mit der Sectio im Reinen. Dieses Stillthema hat sich aber einfach nur ganz doll nach Versagen angefühlt. Ich WEIß, dass es nicht so und es ist auch schon viiieel besser geworden aber das waren harte Wochen.

    Mein Vater ist übrigens unser Kinderarzt und ich wollte schon einmal nach sechs Wochen das Handtuch werfen und da meinte er nur so lapidar "naja also 12Wochen solltest du schon durchhalten". Ich brauche nicht erwähnen, dass er emotional-empathie-mäßig nicht immer so ganz auf der Höhe ist |) :lol:

    Lara004 ich komme ja selber aus dem Gesundheitsbereich und befinde mich zudem in Fortbildung zur Kinderosteopathin und habe dementsprechend auch viel Expertise im Umfeld. Meine Hebammen war bspw zwar voll pro Stillen und sehr bemüht aber meine Kollegin ist zusätzlich auch noch Stillberaterin und kennt sich gut mit dem Thema Zungenbändchen etc aus. Die habe ich dann natürlich zu erst angesprochen. Bzgl Beikost etc empfiehlt mein Vater einfach nur was die Leitlinien hergeben (und die sind nicht immer up-to-date) und da informiere ich selber anderweitig etwas umfassender. Was er aber natürlich unendlich viel hat (er ist eigentlich schon im Rentenalter) ist Erfahrung, er sieht viele Sachen sehr entspannt und da verlasse ich mich schon sehr drauf.

    Hier ist es andersrum: ich bin gefühlt die einzige, welche problemlos stillen konnt. Entsprechend stoß ich auch immer wieder auf Unverständnis, dass Luis noch gestillt wird… Daher mag ich den Thread hier auch sehr: da ist es ein schönes buntes Durcheinander und es wird zumindest versucht, jeden bei seinem „Problem“ individuell zu unterstützen.

    LG Anna

    Ich habe für mich immer gedacht "stillen solange sich Mutter und Kind damit wohlfühlen" . Trotzdem fand ich es immer befremdlich, wenn die Kinder die Brüste selber auspacken konnten. Nun habe ich festgestellt, dass ich bestimmt einiges über das erste Lebensjahr hinweg Stillen würde, wenn ich es könnte :lol: So ändern sich die Perspektiven.

    Heute denke ich, ich hätte früher aufhören sollen. Aber es hat lange gedauert bis ich damit abschliessen konnte, den Prozess hats gebraucht. Und ich bin überzeugt, trotz dieser Erfahrung würde ich bei nächsten Mal wohl ähnlich lange brauchen bis ich diese Entscheidung treffen könnte |)

    Oh man das fühle ich so hart! :pfeif: wäre bei mir wohl auch so. Das ist schon ganz schön paradox. Ich persönlich habe/hatte auch unterschwellig immer das Gefühl nicht genug zu machen/probieren. Dabei weiß ich, dass das Schwachsinn ist.

    Lara004 sehr cool dass ihr das geschafft habt!!! Von der Milch her würde es nun wohl reichen, wenn Clara verlässlich an der Brust trinken würde. Leider ist das von Tag zu Tag unterschiedlich - da hat es die Flasche leider versaut. Am Anfang hatte ich noch mit Sonde zugefüttert aber das habe ich tatsächlich nicht durchgehalten. Sie hat dann ca 45min an der Brust gebraucht plus Abpumpen danach und das alle 2h-3h. Vielleicht hätte ich da einfach aufs Abpumpen verzichten sollen |)

    Vielen vielen lieben Dank für die Rückmeldung :smile: Generell würde ich euch allen Zustimmen und mir von Außen das Gleiche raten. Wenn man in der Situation drin steckt ist es aber mal wieder irgendwie anders. Ich wollte UNBEDINGT stillen, habe schon vor der Geburt eine Stillberatung gemacht, nie einen wirklichen Gedanken daran verloren dass es nicht klappen könnte und dann kamen einige Dinge bei mir und meiner Tochter zusammen warum es nicht so richtig klappen wollte. Das war eine riesen Enttäuschung für mich. Für dieses Teilstillen habe ich schon sehr hart gekämpft und nun aufzuhören würde sich einfach auch wie aufgeben anfühlen. Irgendwie ist das auch ein großes Ego-Thema. Ich bin da einfach sehr hin und her gerissen zwischen meinen Erwartungen, Vorstellungen und meiner reellen Belastbarkeit :muede: