Mein Hund war sehr unkompliziert beim Alleinbleiben. Und sie konnte nach 2 Monaten bei mir (also im Alter von 4 Monaten) gut 2 bis 3 Stunden allein aushalten ohne zu jaulen. Länger als 4 Stunden wäre auf keinen Fall gegangen. Und das war der einfachste Fall, es gibt ganz andere! :-) Ab der Pubertät kann das dann sowieso wieder ganz anders aussehen und Alleinsein wieder zum Problem werden.
Ich kenne zwei Fälle im engen Bekanntenkreis, wo das Alleinsein langsam über einige Wochen aufgebaut wurde. Der Junghund blieb dann problemlos einen halben Tag allein (ca. 5 Stunden). Dann kam eine pubertäre Unsicherheitsphase (im einen Fall) oder die läufige Nachbarshündin (im anderen Fall) und alles war dahin: Gebell, Gejaule, Wohnung schreddern, sobald die Besitzer nur 1 Stunden weg waren. Und das hörte nicht von selber auf, sondern das Training musste wieder von vorn beginnen: Mehrere Wochen Urlaub, minutenweise allein lassen und langsam steigern, Gassigeher organisieren usw. Beide haben es wieder hinbekommen. Hat aber gedauert!
Mit Welpe ist dein Plan definitiv nicht machbar. Nachdem du dich ja auf den Pinscher festgelegt hast und im Tierschutz bisher keinen erwachsenen Pinscher gefunden hast, frag doch wirklich mal bei Züchtern nach, ob erwachsene Exemplare dort sitzen oder vermittelt werden. Aber auch da musst du dir vorher schon überlegen, wie du die 8,5 Stunden überbrückst. Zumindest jemand der mittags Gassi geht sollte da sein. Auch einen Plan B von wegen Vollzeit-Betreuung brauchst du auf jeden Fall. Ein guter Züchter wird dich sowieso als erstes auch danach fragen.
Du hast schon recht: Es gibt Hunde, die halten 8,5 Stunden aus. Aber das ist der Idealfall und man kann vorher nicht wissen, mit welchem Hund das möglich ist und mit welchem nicht. Anscheinend sind Pinscher ja nicht gerade prädestiniert dafür, dass es mit ihnen machbar ist (da glaube ich meinen rasseerfahrenen Vorschreibern). Und ein erwachsener Hund, der seine Vorgeschichte hat, kann das auch nicht automatisch! Unter Umständen hat er große Verlustängste, da er sich ja schon mindestens einmal von seinen Besitzern trennen musste.
Wünsche dir alles Gute, dass du eine Lösung findest, die dir und dem Hund gerecht wird!
Der Hartz4-Vergleich ist von dir jetzt aber übertrieben ... Aber es gibt ja durchaus Jobs, wo man den Hund mitnehmen kann. Oder man sucht eben eine Fremdbetreuung.