Beiträge von Lanera

    Zitat


    Wenn dieser Mann kein Familienmitglied ist, würde ich den Schaden auf jeden Fall der Versicherung melden.

    Ich würde zuerst
    - fragen, wie viel der Ohrring wert war bzw. ob er die Rechnung davon noch hat (die Versicherung will Nachweise über den Wert sehen, so war es bei uns zumindest)
    - nachschauen, wie hoch die Selbstbeteiligung ist (bei uns 250 Euro, so viel kostet kein Ohrring!)
    :-)

    Oh, tut mir leid, was dir passiert ist! Das ist ja schon heftig! Hoffentlich verheilt das alles gut.

    Hattest du die Leine am hintersten Ende gehalten? Anfangs (also wenn Stoppsignal und "Langsam" noch nicht so sitzen) hilft es, wenn du immer nur so viel Leine zugibst, wie der Hund braucht (dazu muss man die Schlepp leider dauernd durch die Hände laufen lassen, evtl. mit Handschuhen, ist etwas aufwendiger). Aber dann stoppt man die Leine leichter, ohne dass der Hund Zeit hat mehrere Meter Schwung zu holen und volles Brett ins Leinenende rennen kann. Und zur Not gibt es draußen dann eben wirklich kein Getobe, damit er gar nicht so in die Leine rennen kann. Immerhin habt ihr ja auch noch den Garten. Draußen finde ich das Wichtigste, dass der Hund schnüffeln, buddeln und erkunden kann. Und einfach einen anderen Input hat, als Zuhause. Nicht, dass er da wild rennen und toben muss.

    Generell finde ich aber, dass du dich wohlfühlen musst mit dem Hund und nichts gegen dein Bauchgefühl tun solltest. Vielleicht kann hier ein Trainer auch helfen, der dir nochmal Tipps mit der Schleppleine gibt?

    Emanuela hat schon recht: In vielen Situation muss man selber dem Hund Sicherheit geben. Aber dennoch fühle ich persönlich mich besser, wenn ich mit Hund unterwegs bin. Einfach weil ich nicht alleine bin. Alleine bin ich auch oft unsicher, wenn ich in einsamen Gebieten unterwegs bin. Du darfst nur nicht davon ausgehen, dass der Hund dich beschützen kann und wird, sondern - wie schon gesagt wurde - dass du in bestimmten Situationen auch den Hund schützen musst. Wenn es dir bei deiner Angst reicht, einfach einen Partner an der Seite zu haben, dann finde ich das schon ok!

    Gute Besserung auf jeden Fall!

    Gibt es eine Möglichkeit, die Hund ab und zu räumlich zu trennen, also zum Beispiel mit einem Kindergitter an einer Tür? Ich mache das gerade mit unserem Zweithund (er nervt unsere Große manchmal sehr penetrant), wenn ich keine Zeit habe, ständig auf beide Hunde zu achten. Bei uns klappt das ganz gut, weil meine Ersthündin sowieso oft in einem anderen Zimmer schläft, wenn ich im Arbeitszimmer arbeite oder aufräume oder so. Unser Neuzugang bleibt dann bei mir und das Türgitter wird zugemacht, damit er ihr nicht nachläuft und sie dauernd weckt (was er sonst tut). Wenn meine Ersthündin zu mir will, sehe ich es ja, dann steht sie eben am Gitter und guckt oder fiept kurz.
    Klappt gut bei uns und beide Hunde sind viel unaufgeregter seitdem und die Bindung wird immer besser.

    Man kann auch mit Clicker oder Markerwort versuchen, jedes erwünschte Verhalten einzufangen. Und ich würde immer ganz doll loben, wenn der Ersthund mal NICHT maßregelt, sondern sich zurückhält oder mal freundlich zum Welpi ist. Damit der Ersthund versteht, welches Verhalten erwünscht ist.

    Ich habe die Leineführigkeit mit dem Clicker (bzw. Markerwort) aufgebaut, dann muss man nicht dauernd stehenbleiben und für den Hund ist es nicht so frustrierend. Man muss nur darauf achten, dass man Clicks und Leckerli dann nicht zu spät abbaut und nur noch selten bzw. wechselnd belohnt, damit der Hund einen Anreiz hat auch längere Zeiten mit lockerer Leine neben einem zu laufen.
    Bei uns hat das viel besser geklappt als die Stehenbleib-Methode. Aber da ist ja jeder Hund anders :-)

    Zitat

    Unsere Hunde haben mir eine Menge beigebracht
    Vor allem das man mit Ungeduld und Hektik nicht weiterkommt. ;)


    Da kann ich 100% zustimmen.
    Ich bin so froh, dass mein erster Hund eine so sensible Hündin ist. Da merke ich erst wie oft ich ungeduldig und viel zu schnell gereizt war :ops: Ich kann wirklich sagen, dass mein Ersthund mich ausgeglichener und glücklicher gemacht hat :gut:

    Die Konsequenz wird mir Hund 2 jetzt beibringen, der kleine, freche, schlaue Terrier :D

    Ich finde es auch komisch, dass sie diese Hündin dann überhaupt zur Zucht einsetzen. Aber wenn das für euch kein Ausschlussgrund ist, um bei diesem Züchter nicht zu kaufen, sondern wenn es euch nur um das Verhalten dieses speziellen Welpen / Junghundes geht, dann bin ich bei Prinz Poldi.

    Zitat

    Aber wo ist das Problem,'den Hund zu besuchen und eigene Beobachtungen zu machen? Erst mal wirst Du sehen, wie er sich Euch gegenüber verhält. Und außerdem kannst Du doch einfach jemanden mitnehmen, der zwischendurch mal raus geht und kingelt. Spätestens da kannst Du doch sehen, wie er auf klingeln reagiert.

    Das finde ich eine gute Lösung. Wenn der Hund schon 5 Monate alt ist, dann lässt sich sein Charakter und Verhalten ja schon sehr viel genauer beurteilen als bei einem 8 Wochen alten Welpen. Von daher würde ich mir den Hund in verschiedenen Situationen einfach anschauen und dann nach Bauchgefühl entscheiden. Vielleicht könnt ihr ihn sogar zu einer kurzen Leinenrunde mitnehmen oder ähnliches, dann seht ihr auch wie er draußen auf entgegenkommende Menschen reagiert.

    Gesundheitlich ist alles ok, oder?
    Aber scheint ja so, wenn er das nur manchmal macht und in die andere Richtung dann normal mitläuft. Ich finde auch es sieht eher nach "Unlust" aus. Aber er scheint sich in der Situation ja, egal aus welchem Grund jetzt, wirklich unwohl zu fühlen (evtl. wirklich nur, weil es einfach in eine Richtung geht, die er gerade blöd findet).
    Was ich machen würde (bin aber kein Experte): Bau doch das Weiter-Signal nochmal mit variabler Belohnung auf (je nachdem was er mag), so dass es ihm mehr Spaß macht es zu befolgen. Die Belohnung kann man dann ja wieder abbauen, wenn es sitzt.
    Ich mache das, wenn der Hund in "Sitzstreik" geht (meine macht das manchmal auch) dann oft auch gar nicht über "weiter", sondern über einen Handtouch, den macht meine Hündin supergern und läuft dann automatisch weiter mit, wenn sie mal wieder in Bewegung ist. Aber da ist ja jeder Hund anders.

    Zitat


    Vielleicht kannst Du diesen Prozess als etwas annehmen, was "dazu gehört". Eigentlich alle, die einen Menschen oder ein Tier nach einer langen medizinischen Behandlung verlieren, beginnen sich mit quälenden Fragen zu martern.


    Genau so ist es. Und ich kann dir aus Erfahrung sagen (mit einem Menschen): Du kannst es nicht mehr ändern. Aber du kannst ändern, dass es dich innerlich auffrisst, indem du es akzeptierst und anfängst "normal" zu trauern, ohne dir und den Ärzten Vorwürfe zu machen. Diese "war wäre gewesen, wenn..."-Fragen bringen dir nichts, außer dass sie dich daran hindern, wieder nach vorn zu schauen.

    Du hast dich nun einmal so entschieden damals. Nach bestem Wissen und Gewissen in diesem Moment. Du hast dir nichts vorzuwerfen! Natürlich kannst du dir vornehmen, beim nächsten Mal (wozu es hoffentlich niemals in dieser Form kommt!) Dinge anders zu machen. Aber an dem was passiert, kannst du nichts ändern und das wird sich im Nachhinein auch nicht klären lassen, ob irgendjemand ÜBERHAUPT etwas daran hätte ändern können.

    Auch für mich klingt es so, als ob die Ärzte ihr Bestes getan haben. Und du hast den Ärzten vertraut, was in so einer Situation ja auch richtig ist. Wer, wenn nicht die Fachleute in der Klinik, sollen solche Entscheidungen treffen? Manchmal reichen die Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung eben nicht aus, so traurig und verzweifelt uns das auch macht :solace:

    So würde ich es machen und teilweise ist es auch gerade aktuell (mein neuer Pflegehund benimmt sich da auch wie ein Welpe):

    1. Dass ein Wassernapf nicht umgestoßen wird:
    Rutschsicheren Napf kaufen, der unten breiter ist (zum Beispiel diese Blechnäpfe mit Gummirand). Planschen im Napf hab ich unterbrochen. Dh. Hund weglocken und alternatives Spiel anbieten.
    2. dass man keinen Teppich frisst
    Welpe den Teppich aus der Schnut ziehen und Beißring / Kauseil reinschieben. Am besten noch ein bisschen damit zergeln oder rumspielen, damit er sieht dass die Alternative sowieso viel toller ist. Oder Kauknochen stattdessen ins Mäulchen rein. Man kann ja beim Wegnehmen des Teppichs auch "Nein" sagen, wenn man das möchte ;-) Ich hab meistens nur mit Kauseil gewedelt und gelockt und dann gelobt wenn Welpi "von selber" das richtige macht (also zum Kauseil wechselt).
    3. Dass man kein Loch in die Couch buddelt
    Hund weglocken und alternatives Spiel anbieten.
    4. Dass Papierschnipsel nicht schmecken
    siehe Teppich
    5. Dass Blumenvasen nicht um geworfen werden sollen
    Alles Zerbrechliche und für Welpen Gefährlich wegstellen.
    6. Dass man nichts vom Tisch klaut
    Runterschieben (kommentarlos, wenn er nein nicht kennt oder "nein" sagen). Wenn er unten ruhig wartet kommt ein Lob und Belohnung.
    7. Dass Blumenbeete tabu sind
    Hund weglocken oder aus dem Beet schieben und alternatives Spiel anbieten.
    8. Dass ausbrechen und auf die Straße rennen keine guten Ideen sind
    Zaun sichern, Hund sichern!
    9. Dass Kissen im Bett ganz bleiben sollen
    Siehe Teppich
    10. Dass Schuhe nicht zerkaut werden dürfen
    Siehe Teppich

    Eigentlich wüsste ich nicht, an welcher Stelle man bei einem Welpen einfach nur "nein" sagt und dann nichts tut (oder womöglich sogar bestraft), wie in dem Text. Er soll ja wissen was er tun soll und darf. Einfach nur NICHTS tun, bzw. genau das, was er gerade soooo toll und lustig findet nicht tun ohne genauso lustige Alternative ist für einen Welpen schwer verständlich.

    Das ist meine Einstellung dazu. Aber wie immer bei Erziehungsfragen gibt es hier sicher ganz viel andere Möglichkeiten :-)

    Aber ich frage mich, welcher Welpe wirklich ein "Nein" kennt. Bis mein Hund das RICHTIG verinnerlicht hatte, war sie schon fast im Junghundalter. Für mich war das wichtigste, den Welpen möglichst viel im Auge zu behalten und gleich Alternativen zu zeigen, damit sich die unerwünschten Verhaltensweisen gar nicht erst festigen können.

    Zitat

    Bis auf die Bestrafungen finde ich das überhaupt nicht traurig.

    Meiner Meinung nach ist das der typische Ablauf eines Welpentages in den ersten Wochen des Zusammenlebens mit seinem neuen "Rudel". Gerade am Anfang lernt der Welpe ja schließlich, was er darf und was nicht.

    Nein, nicht essen klauen
    Nein, nicht den Kirschlorbeer fressen
    Nein, Schuhe sind kein Spielzeug
    Nein, Menschen darf man nicht feste beißen
    Nein, die Leine ist auch kein Kauwerkzeug
    usw.

    Der typische Ablauf ist das sicher bei vielen. Leider. Aber ich verstehe den Text so, dass er die Leute zum Nachdenken anregen soll. Macht es nicht mehr Sinn, dem Welpen Alternativen zu zeigen, als das Verhalten nur abzubrechen? Dann braucht man auch kein ständiges "Nein" oder "Pfui".