Mit Luna war ich 5 Jahre in einem Schäferhundverein, mit Etti (u.a. wegen anderem Wohnort) für 5 Monate in einer HS. Ich hab also den direkten Vergleich :)
Luna war der erste Hund, für den ich die Hauptperson war und ich wollte von Anfang an auch längerfristig Sport mit ihr machen. Der Verein war sehr nah bei uns gelegen und deshalb haben wir uns den überhaupt erstmal angeguckt. Das ganze ist schon eine Weile her und die Erziehungsmethoden waren zum Teil etwas hart (jetzt nicht mit Stachelhalstband oder körperlicher Gewalt, aber schon noch mit "auf den Rücken drehen" und "klarer Ansage"), weswegen wir schon nach etwas anderem gesucht hatten...
Es gab aber noch einen Trainer, der zwar an den Verein angegliedert war, aber für nicht-Schäferhunde (also Mischlinge und andere Rassen ab ca 40cm SH) noch Kurse angeboten hat und der eine ganz andere und sehr vernünftige Nummer gefahren ist (ungefähr so, wie heute die meisten vernünftigen HS).
Der Jahresbeitrag war sehr gering, die Kurse bei ihm (er hat immer alles vorgemacht mit seinem Riesenschnauzer, was ich immer gut fand) sehr gut. Nach Welpengruppe und Junghundgruppe bin ich zum Obedience, UO, Alltagstauglichkeitskurs und zur Trickstunde gekommen (alle beim selben Trainer). Irgendwann hat er sich mit dem Verein zerstritten und dann sind wir auch ausgetreten. Klare Vorteile waren aber der geringe Jahresbeitrag, für den man an allen gewünschten Kursen teilnehmen konnte (egal ob 1 oder 4 Kurse) und dass man das Vereinsgeländer alleine oder in Absprache mit anderen nutzen konnte, wenn gerade keine Kurse stattfanden (es gab einen Plan).
Bei uns gab es auch einen Haupthundeführer und das finde ich prinzipiell nicht schlecht, da es im Verein mehr als in vielen HS aufeinander aufbaut (wenn also nur einer da ist und in der nächsten Woche der andere, dann muss alles nochmal erklärt werden). Zur Einbindung würde ich einfach mal nachfragen. Bei uns bestand das daraus, dass man ein/zwei mal im Jahr einen Nachmittag lang mitgeholfen hat das Geländer abzugehen und auszubessern und mal Kaffe/Tee/Kekse oder sonstwas zu den Stunden mitgebracht hat. Es gab allerdings auch zwei Mitgliedergruppen, einmal die "aktiven", die alle auch Schäferhunde hatten und sich mit Zucht, Ausstellungen, Vereinsveranstalltungen und all sowas beschäftigt haben und aus denen der Vorstand gewählt wurde, zum anderen die "inaktiven", die einfach nur Beitrag zahlen, Kurse belegen und eben meist andere Rassen oder Mischlinge hatten.
"Meine" Kurse waren sehr unterschiedlich groß, meist von 8 bis 20 Teilnehmer. Ich konnte auch so gut arbeiten, aber Einzelbetreuung kann man das nicht unbedingt nennen. Es gab immer nur den einen Trainer, der auch noch seinen eigenen Hund dabei hatte. Der ganze Aufbau war irgendwie anders als in der HS.
Als Etti dazu kam, wusste ich dann schon was ich tue und war hauptsächlich in der HS wegen geordneter Spielkontakte und einfach zum Auffrischen der Basics (ein Terriermixtier ist ja schon was anderes, als ein Schäfermixtier). Der ganze Spaß war deutlich teurer
Ein Vorteil war allerdings, dass man monatsweise Kurse belegen konnte und sich so nicht binden muss. Da ich noch nicht wusste, ob Etti mal ein Hundesporthund wird, war mir das lieber. Die HS halte ich prinzipiell für gut und alle vertreten eine Trainingsrichtung (dazu gehören z.B. Clickerarbeit, positive Bestärkung, keine Leinenkontakte, Schleppleinentraining ...). Zum Teil kamen da allerdings 4 Leute (die ganze Familie) auf einen Hund und ich bin mir nicht sicher, wie förderlich das ist.
Außerdem gibt es immer zwei (oder mehr) Trainer in der HS und die Gruppen sind sehr klein, je nach Sportart mit max. 4-8 Teilnehmern. Das war vergleichsweise deutlich mehr Einzelbetreuung im Vergleich zum Verein.
In der HS hatten die wenigsten Trainer ihre Hunde dabei und wenn, dann nur kurz um eine Kleinigkeit vorzumachen und dann kamen die wieder ins Auto oder mussten in der Ecke warten. Im Verein hatte der Trainer seinen Schnauzer immer bei sich und hat ihn mal kurz wo abliegen lassen, wenn er was kurz one-on-one erklärt hat. In der HS waren die Trainer auch schnell dabei selbst mit dem Hund der Kunden zu arbeiten (was ich persönlich nicht mag), im Verein war es erstmal immer nur Vormachen und dann selbst versuchen oder anleiten lassen. Im Verein hab ich die Leine kein einziges mal aus der Hand gegeben, in der HS haben die Trainer (bei uns wollte ich nicht, aber bei den anderen) regelmäßig selbst mit dem Hund geübt, wenn da was nicht sofort geklappt hat.
Zusammengefasst also meine Erfahrungen (sind mit Sicherheit nicht auf HS und Verein pauschal zu übertragen!
In der HS haben wir für 3x die Woche glaube ich monatl. 60€ bezahlt, was nicht mal teuere ist im Vergleich zu anderen HS. Im Verein haben wir damals für mich als minderjähriges Mitglied 90€ jährlich bezahlt (Erwachsene wären 120€ jährlich gewesen).
Im Verein konnte ich das Gelände nutzen und "kostenlos" (nur über meinen Jahresbeitrag) an so vielen Kursen wie ich möchte teilnehmen. Ich wurde allerdings anderweitig noch eingebunden.
In der HS konnte ich das Gelände nicht nutzen und hab für jeden Kurs einzeln bezahlt, dafür war ich aber auch nur für einen Monat gebunden. Es bestanden keine weiteren Verpflichtungen.
Einzelbetreuung gab es mehr in der HS, dafür aber auch mehr "einmischung", wenn man nicht schon vorher Ahnung hatte.