Wir hatten mal einen Pflegi hier für 3 Wochen. Er war 8 Jahre alt, lebte bis dato als Einzelhund und hatte auch nicht viele Hundekontakte gehabt.
Als wir ihn vermittelt haben war für uns klar: Er braucht einen Einzelplatz. Warum?
Er hatte überhaupt keine nennenswerten Probleme mit anderen Hunden, er war kontaktfreudig, freundlich, selbstbewusst und war für sein Alter sogar ziemlich verspielt mit anderen. Aber mit meinen beiden jüngeren hatte er im Haus ein Problem, vor allem wenn es ums Fressen ging. Er hatte massiv Stress wenn Futter und andere Hunde im Spiel waren (selbst über mehrere geschlossene Räume hinweg) und regelte das indem er nach vorne ging. Selbst bei getrennter Fütterung brauchte er eine Abklingzeit, denn wenn meine beiden nach dem Fressen nur nach Futter rochen hat das schon ausgereicht.
Allgemein ging es mit der Hündin drin zwar besser als mit meinem Rüden, aber er war immer unsicher/angespannt und zeigte kontrollierendes Verhalten, welches sich soweit aufschaukelte bis er sie Zähne fletschend in eine Ecke pferchte oder unprovoziert von hinten auf sie los ging. Mein Rüde durfte sich sogar überhaupt nicht bewegen.
Draußen war dann wieder alles okay und sie haben gespielt.
Ohne meine beiden war er super entspannt und er zeigte auch nie Probleme mit Menschen und Futter.
In den 3 Wochen haben wir daran natürlich gearbeitet und es wurde auch besser, aber wir mussten sie trotzdem getrennt halten.
Ob sich ein Hund über einen Zweithund freut kommt also sehr drauf an. Bei sehr territorialen/besitzergreifenden Hunden wäre ich vorsichtig. Ich finde auch, dass jüngere Hunde meist aufgeschlossener gegenüber einem neuen Kumpel sind als Hunde, die jahrelang als Einzelhund gelebt haben. Und letztendlich steht und fällt vieles auch mit der Auswahl den Zweithundes.