Ich will auch nicht behaupten, dass ich diese Reaktion "normal" finde. Ich halte mein damaliges Verhalten mittlerweile auch nicht für "normal". Ich würde jetzt nun aber nicht behaupten, dass ich mal zum Meisendoktor müsste. Ich bin ein ziemlich schlimmer Gewohnheitsmensch, da kann so eine große Veränderung schonmal heftig sein. Leider habe ich dann auch noch den Hang, alles perfekt machen zu wollen (was ja bekanntermaßen mit so einem kleinen Wirbelwind nicht funktioniert). Unpraktische Angewohnheiten, ohne Frage, aber keine psychische Störung.
Aber es kann halt vorkommen, dass man überfordert ist und erstmal nicht klar sieht. Das ist Ausnahmezustand und der dauert für Gewöhnlich nicht lange an. Das sind 1-2 Wochen ohne jede Normalität. Das übersteht man und sieht ein, wie lächerlich man sich verhalten hat und in Zukunft macht man es besser.
Beiträge von JuMaRo
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Ach, wie ich Ferndiagnosen liebe. Aus zwei Postings der TE entsteht direkt eine ausgefeilte Psychoanalyse (damit schließe ich alle ein, auch mich, bevor sich jetzt jemand auf den Schlips getreten fühlt).
Ich finde, man sollte sich an eigene Erfahrungen halten und davon berichten. Wenn man solche Probleme selber hatte, dann berichtet man drüber. Wenn man das nicht hatte, schön und gut, kann man das auch sagen. Aber zu meinen, die TE hätte vielleicht einen an der Waffel finde ich echt daneben. Wir kennen sie doch gar nicht. -
Naja wenn ich mal schlecht drauf bin und denke "wieso tust du dir das eigentlich an" in der Welpenzeit, ist die miese Laune meist schlafmangelinduziert, wenn einen die kleine Kröte dreimal die Nacht aus dem Bett scheucht, dann ist das eine Sache.
Aber wenn ich Schlafmangel vor Sorgen bekomme, nichts mehr Essen kann und jede Minute vor dem Heulkrampf stehe, weil sich etwas in meinem Leben geändert hat, dann sollte, ich da schon tiefer hinterfragen.
Also die Aussage finde ich jetzt unnötig. Es gibt halt Menschen, die mit Veränderungen nicht gut klar kommen und erstmal etwas Zeit brauchen, sich auf die neue Situation einzustellen.
Und man hat ja auch ne Menge Verantwortung übernommen. Das weiß man natürlich schon vorher, aber wenn der kleine Hund dann da ist, dann trifft einen diese Tatsache nochmal heftig, wie ein Hammerschlag.
Und die schon mehrmals genannte "Überinformation" im Vorfeld und der damit verbundene Druck, den man sich selbst macht, tun dann noch ihr übriges. Letztlich liegt das einfach alles an viel zu hohen Ansprüchen an sich selbst, die man eben nicht erfüllen kann. Wenn man erstmal merkt, dass alles halb so schlimm ist und man lockerer wird, läuft es dann auch besser.
Ich finde es toll für dich, dass du damit so gut klar gekommen bist und noch klar kommst (kein Sarkasmus), aber andere haben da ihre Probleme. Und da hilft es auch nicht, wenn man hört, dass man einen Knacks hätte und sich vielleicht in Behandlung begeben sollte. -
Ich habe mich nach ca. einer Woche beim Hund unter Tränen entschuldigt, dass ich noch viele Fehler mache und ich so hoffe dass er ihr gut geht.
ich auch
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Uff, also es ist schon eine kleine Verbesserung zu merken
Vorhin konnte die Katze an Emma vorbeilaufen, ohne das letztere aufgesprungen und hinterhergelaufen ist. Das war schon seit einigen Wochen nicht mehr möglich
Das gab natürlich viiiiiieeeeeel Lob und Leckerchen.
Jetzt heißt es dran bleiben!
Guter Tipp, Danke -
Also bei mir war es auch so, dass ich mich einfach durch die "Zu-viel-Information" im Vorfeld selbst so immens unter Druck gesetzt habe, dass ich in den diesen Welpenblues gekommen bin.
Und das machen die erfahrenen Hundebesitzer nicht besser, indem sie sagen, dass man spinnt. Klar ist es (jetzt im Nachhinein gesehen) völlig überzogen, so einen Aufriss um den Hund zu machen.
Aber durch das viele Lesen und Informieren (auch bei diesen erfahrenen Hundehaltern) ist man auch einfach überfordert. Überall kriegt man Tipps und Ratschläge und jeder sagt einem was anderes, auf das man achten muss, sodass man echt Panik kriegt.
Wenn ich jetzt alles mal so Revue passieren lasse, merke ich natürlich, dass der ganze Stress stellenweise echt unnötig war, aber ich schäme mich auch nicht dafür. Emma ist mein erster Hund, damit auch mein erster Welpe gewesen. Ich weiß jetzt, was ich beim nächsten Hund anders machen werde, worauf ich mich mehr konzentriere und was getrost hinten angestellt werden kann.
Ich bewundere Leute, die so gelassen an den (ungewohnten) Alltag mit ihrem neuen Vierbeiner herangehen können. Ich konnte es damals nicht, aber so sind die Menschen halt unterschiedlich.
Und man wächst ja bekanntlich auch mit seinen Aufgaben -
Haha, durchaus möglich, dass ich nicht überzeugend genug bin
Ok, meistens geh ich direkt dazwischen, wenn sie sich auch nur in die Richtung bewegen will. Dann hilft erstmal auch ein klares "Nein". Dann bleibt sie auch stehen und guckt mich an, dafür gibt's dann Lob und hier und da ein Leckerlie. Aber sie bleibt so lange stehen oder sitzen, bis sie glaubt, dass ich nicht mehr aufpasse und will dann direkt wieder los und das Spiel beginnt von neuem.
Manchmal verpasse ich den richtigen Moment und Emma ist dann schon bei der Katze. Dann pass ich jetzt noch mehr auf und lasse sie gar nicht mehr zur Katze. -
Hallo, hallo!
Wir haben ein kleines nerviges Problem mit Emma:
Sie kann unsere Katze einfach nicht in Ruhe lassen. Als Welpe fand sie die Katze schon interessant, aber hat sich ihr auch nicht aufgedrängt. Aber wie Welpen so sind, ist sie der Katze hier und da auch mal auf die Nerven gegangen. Dann hab ich Emma meist angeleint, damit sie die Katze in Ruhe lässt. Irgendwann waren wir dann an einem Punkt, wo sie unsere Katze dann auch einfach in Ruhe lassen konnte. Zwar hat sie immernoch interessiert geguckt, wenn die Katze durch den Raum lief, aber sie blieb entspannt.
Mittlerweile kann die Katze aber keinen Schritt tun, ohne dass der doofe Hund ihr nachläuft und echt aufdringlich beschnuppert und ableckt. Die Katze findet das natürlich blöd und läuft weg. Emma läuft dann aber direkt hinterher und wenn ich nicht einschreite, schaukelt sie sich echt hoch.
Da die Katze ja aber viel in der Wohnung unterwegs ist, kann ich Emma auch nicht ständig an der Leine halten, oder? Im Moment geh ich halt jedes Mal dazwischen und schicke Emma weg. Dann geht sie kurz weg, geht aber, sobald ich mich umdrehe, direkt wieder hin.
Es nervt und ich weiß im Moment nicht, wie ich das endlich wieder in den Griff kriege.
Für Tipps wäre ich also echt dankbar -
Oh ja, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Bei mir war es genauso, wie bei dir. Ich hatte mich auch ewig lange informiert, Bücher gelesen, Züchter gesucht, oft besucht usw. Das ganze ging über ein Jahr, bis meine Emma bei mir einzog.
Jaaaa, und dann war sie da. Schrecklich. Dieser kleine, süße (und völlig normale) Welpe ist da und weigert sich so zu funktionieren, wie es in den Büchern beschrieben wird.
Man denkt, dass man in etwa weiß, was auf einen zukommt, dann ist es doch irgendwie ganz anders und doch genauso wie erwartet. Die ersten 2 Wochen waren katastrophal. Ich konnte auch nichts essen, schlafen war auch eher schwierig und man ist unter Dauerstress. Schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber (und unserer Katze damals), Unsicherheit, Zweifel: "oh mein Gott, der arme Hund, was hab ich ihm nur angetan? Er hätte es woanders besser. Was, wenn ich was falsch mache, ziehe ich mir dann einen Soziopathen ran?". Echt hart. Aber dann muss man einfach mal aufhören, alles zu "zerdenken". Vergiss erstmal, was in den Büchern steht. Lass dich einfach auf den Hund ein.
Man muss sich ja auch erstmal auf die neue Situation einstellen. Das dauert etwas.
Ich hatte damals hier den Tipp gekriegt, eine tägliche Routine einzuführen. Also das jeder Tag wirklich gleich abläuft. Immer um die gleiche Uhrzeit aufstehen, mit Hundi raus, füttern, raus, Pause/schlafen, wieder raus, spielen, raus usw. Mir hat das sehr geholfen.
Ansonsten heißt es Zähne zusammenbeißen -
Super
Das ist der richtige Weg. Ich hoffe nur, dass dein Freund auch mitmacht und nicht sein Ding durchzieht.
Ganz viel Glück und Spaß wünsch ich euch