Beiträge von Dächsin

    Also, ich finde viele von den Antworten hier recht herzlos. Der Welpe ist gerade mal ein paar Tage da - der versteht doch noch gar nicht, daß abends noch nicht das Ende der Welt gekommen ist und morgen wieder ein Tag kommt, an dem alles so ist wie vorher.

    CaNiJa, du könntest doch die nächsten 10Tage mit Welpi im Wohnzimmer campieren - damit er erstmal Sicherheit bekommt und sich eingewöhnen kann. Das ist ein Hundebaby, das Nähe und Sicherheit sucht. Alleine schlafen macht ihm Angst - da nützt auch das Körbchen neben dem Bett nichts, er fühlt sich trotzdem alleine.

    "Abgewöhnen" kann man das später immer noch - wichtig ist doch, daß der Welpe sich erstmal eingewöhnt und Stabilität bekommt - viele Vorschläge hier entsetzen mich!

    Ich bin da ganz bei @whyonas Art zu trainieren, aber ohne das Buch zu kennen. Allerdings übt eine Freundin mit einem extrem jagdorientierten Border-Mix gerade nach dem Buch und hatte recht schnell die ersten Erfolge. Und zwar in die Richtung, daß der Hund nicht so schnell frustriert ist (gemeinsam statt verbieten), der HH bekommt einen positiveren Blickwinkel was sich wiederum auf die Stimmung auswirkt. Daher ist der Hund kopfmäßig mehr beim HH und läßt sich leichter führen, leichter bei Wildsichtung bremsen und schnell umorientieren.
    Sie steht noch am Anfang, ist allerdings begeistert über die schnellen Fortschritte die der Hund gemacht hat.

    Hier bei uns ist es sehr wildreich und sehr weitläufig, ohne Antijagdtraining könnte ich meinen Hüterich gar nicht von der Leine lassen. Natürlich gabs hier auch Radiustraining, Abruf, Impulskontrolle - aber alles basierte im Endeffekt darauf, das ich aufpassen musste. Dann habe ich ein bißchen umgestellt, Umweltbelohnungen in die Arbeit aufgenommen (ich habe eine Belohnungsliste erstellt :shocked: ) und eingesetzt. Und dann geübt und geübt und geübt.......

    Mittlerweile zeigt er mir Rehe, Rotwild und Wildschweine zuverlässig an - bei Hasen haperts noch ein bissi :( : - dann rufe ich ihn zu mir, wir schleichen uns gemeinsam an und bleiben dann wieder stehen um zu gucken. Wenn die Rehe sich dann vom Acker gemacht haben und ausser Sichtweite sind, darf der Hüterich etwas hinterherrennen. Ja, und auch ohne Leine!!
    Er ist natürlich in erster Linie Sichtjäger - und wenn das Wild im Wald oder hinterm Hügel verschwunden ist, dann ist das Interesse nicht mehr groß. Aber so 50 oder 100m "hetzen" müssen sein - die größte Belohnung. Da der Druck dann aber raus ist, kann ich ihn nach der Strecke problemlos abrufen und belohnen, neuerdings dreht er sogar von selber um :hurra:

    Sowas funktioniert natürlich nur auf übersichtlichem Gelände mit viel Platz - obwohl er mir auch im Wald das Wild anzeigt. Bloss da darf er nicht hinterher, im Wald ist häufig auch die Schlepp angesagt - wie schon gesagt, hier ist es sehr wildreich.......

    Der Weg dorthin hat 1,5Jahre gedauert - aber es hat sich total gelohnt.

    Mia, dein Post zeigt daß du nichts verstanden hast :D

    Es geht nicht um Verhaltensweisen, sondern um Belohnungen.
    Es soll eben nur einmal 'ne Liste gemacht werden - und genau diese erfordert eben echtes Auseinandersetzen mit Hundis Vorlieben.
    Und es geht auch nicht zwingend darum, ob du diese Liste mal anwendest - und die Anzahl ist eben deshalb so relativ hoch, um den HH mal zu einer anderen Sichtweise zu bewegen. Was man hinterher daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen.........

    Aber offensichtlich kannst du eh nix mit Frau BB anfangen - sie ist eine großartige Frau mit einem soliden, wissenschaftlichen Unterbau - sie ist nicht "wer".
    Es geht nicht jeder mit ihrer Methode konform - trotzdem kann man sehr viel von ihr lernen.

    Ich bin schwer beeindruckt und ganz gerührt!

    Du hast da so besonnen und selbstlos und vor allem auch zügig geholfen und ziehst dich nicht aus der Verantwortung - ich ziehe meinen Hut vor dir!

    Ich finde das auch relativ sinnvoll, sich mal hinzusetzen und es aufzuschreiben. Aufschreiben verdeutlicht anders, bleibt besser hängen. Wir haben auch mal so eine Liste gemacht, bei einem CumCane - Seminar.
    Und ja, es ist echt schwierig (ich bin nur auf 12 gekommen) - aber es zwingt den HH einfach mal, sich anders und intensiver mit dem Thema Belohnung auseinanderzusetzen.

    Fällt einem HH dabei echt ein Zacken aus der Krone? Denk ich nicht - die Erkenntnisse und der veränderte Blickwinkel auf den Hund bringen sehr viel mehr als es mich kostet, so eine Liste zu schreiben.

    Es gibt natürlich so Naturtalente unter HH - die müssen sich über sowas keinen Kopf machen........ aber ich würde behaupten, daß es dem Großteil der Halter nicht schaden würde.
    Ein häufiger Vorwurf an andere HH ist Gedankenlosigkeit, mangelnde Information - jetzt will man sich (unter Anleitung) mal Gedanken machen und das ist auch nicht richtig?

    Wie Silke geschrieben hat - alleine die Auseinandersetzung damit ist schon konstruktiv :gut:

    Wende dich doch einfach mal an die HSH-Hilfe oder besser noch, an Mirjam Cordt. Frau Cordt ist HSH-Expertin - sie kann dir bei der Einschätzung sicher helfen.

    Ich finde es wirklich sehr verantwortungsbewußt von dir, sich solche Gedanken zu machen. Und in meinen Augen hat das nichts mit Panikmache oder so zu tun - je nach Veranlagung KANN ein Kangal in einer Familiensituation in einer Wohnung zu einem Problem werden. Nicht alle Kangals eignen sich als Stadthunde - warum sitzen soooo viele davon ab 3Jahren in Tierheimen?

    Ein "normaler" Hundetrainer hat meistens zu wenig Erfahrung mit diesen Hunden um wirklich kompetente Einschätzungen treffen zu können - daher besser an Experten wenden. Und die können bei ev. auftretenden Problemen auch helfen.

    Guckst du hier

    Ok, ich sehe schon, es war falsch, überhaupt zu antworten, das bietet wieder Stoff für Meckerer, die zu allen ihren Senf dazugeben müssen.


    Ja bitte - was erwartest du denn von uns? Das wir dir Absolution erteilen weil du dir planlos einen alten Hund geholt hast und dann nach dem ersten Pinkelunfall gleich zusammengeklappt bist?
    Keiner hier kann deine Gedankengänge nachvollziehen - und du hast mit deiner Art des Umgangs schon einigen Gegenwind gehabt. Aber bleibst weiter bei deiner "jetzt bin ich aber unverstanden" Schiene anstatt mal selbstkritisch zu reflektieren........ und wir sind die Meckerer :ugly: Alles klar!!

    Manchmal sagt man (und in dem Falle meine ich die andere HH) ins solchen Situationen auch Dinge, die man nicht so meint.
    Ich will die Situation nicht verharmlosen - aber es ist eh schon genug dazu gesagt worden. Es war Käse was da passiert ist - gut ist.

    Mir kam grad mein heutiges Erlebnis in den Sinn: ich hab mein Auto zur Werkstatt gebracht und bin heim gelaufen. Eine ziemlich fremde Gassistrecke - daher war der Hüterich an seiner 7m-Schlepp, locker hängend. Kommt da aus einem der letzten Häuser ein bunter Mini mit JRT-Einschlag rausgefetzt und kläfft, schnappt und pöbelt hinter, neben, vor und sogar unter meinem Hüterich rum - so schnell konnt ich gar nicht gucken wie der da war.
    Ich mach in solchen Situationen die Leine ab - zwei Hunde, die sich in einer Schlepp verheddern brauch ich nicht. Der Hüterich war total cool, schnüffelte weiter seines Weges und überlegte wohl, warum der Zwerg da so hysterisch rumtobt.
    Alle Versuche, das pöbelnde Kleinteil aufzuhalten schlugen fehl - zu klein, zu schnell, zu wenig an Leckerchen interessiert (Wasserflaschen gehören nicht zu meiner Gassiausrüstung) - also liefen wir weiter.
    Der Kleine hat uns bestimmt 500m verfolgt und immer wieder Scheinangriffe auf den Hüterich gestartet - der wurde dann irgendwann auch unwirsch und ich war auch sauer....... Nach einem heftigen Anranzer meines Fellmonsters verschwand das Dingelchen endlich.

    Gut, was ich eigentlich damit sagen wollte: wäre mir in dem Moment der Besitzer untergekommen - den hätte ich auch angeschnauzt und ihm Dinge gesagt, die ich vielleicht nicht so meine. Und ganz ehrlich: der Besitzer hätte sich einen Wolf erklären können warum weshalb sein Winzling gerade heute und so reagiert - ich wäre nicht wirklich dran interessiert gewesen. Es ist mir völlig egal, mit welchem Fuß sein Hund heute aufgestanden ist - ich muss die Situation mit meinem und einem fremden, ev. sogar uneinschätzbaren Hund durchstehen.

    Daher @quips7, nimm dir die Worte erstmal nicht so zu Herzen - aber habe bitte Verständnis für die HH. In so einem Moment ist dem angegriffenen Menschen völlig egal, warum der Angreifer das macht.
    Es ist doof, es ist passiert, dir ist es unangenehm und ihr werdet euch hoffentlich miteinander verständigen können. Sichere deinen Hund, vertrau nicht auf "Gassiregeln" (sowas kenn ich gar nicht??) und schiebe nicht der HH den schwarzen Peter zu - dann wird auch irgendwann wieder ein "normales" Gassi möglich sein.