Beiträge von kaham

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    Hier in diese Thread geht es unter anderem aber auch um Rücksichtslosigkeit. Hunde werden einfach mal alleine auf ihre Gassirunde geschickt und man nimmt die Gefahren einfach aus Bequemlichkeit in Kauf und hinterher hat man noch die Dreistigkeit sich als Opfer darzustellen. Das war das was direkt ontopic zu sagen ist. Gut, dieser besagte Hund war alt, aber ich kenne auch einige Hunde von anderem Kaliber, die hier schonmal allein unterwegs sind und auch wenn die nichts tun, fremde Menschen hätten trotzdem Angst vor ihnen. Darf man als Hundehalter die Freiheit anderer einschränken? Und genau das tut man auch wenn man in Kauf nimmt, dass Offline-Hunde abhauen.

    Die Argumentation mit der Trauer der Familie des Hundes kann ich auch nicht so komplett nachvollziehen. Aber wieso man lieber den Hund tötet, als dass man ihn das Reh töten lässt, erschließt sich mir auch nicht.

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    Dass Du für die Erziehung Deiner Hunde gelobt worden bist spricht doch echt schon Bände. Lob gibt es nur für Außergewöhnliches.

    Uäh...
    Nein, Lob gibt es glücklicher Weise nicht von allen Menschen nur für Außergewöhnliches, es gibt auch welche, die schon kapiert haben, dass es ganz angenehm für alle ist, nicht ständig den Fokus auf Strafe für Unerwünschtes zu legen.

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    Ansonsten finde ich es immer wieder traurig, wie hier immer nur auf totgehetzten Rehen rumgehackt wird. Schlimm, ohne Frage.
    Aber was ist mit den angeschossenen Tieren, die über lange Zeit leiden? Das kommt häufiger vor, als ein von Hunden getötetes Reh.

    Also ich habe bisher m.E. immer angefahrene gefunden. Gerissen war garantiert keins. Auch die 3 Füchse im Wald (übrigens zwei direkt nebem dem Weg, einer auf dem Weg) waren ganz sicher kein Opfer von Hunden.

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    Und warum ist ein Reh so viel mehr wert (obwohl wir ja angeblich so viele davon haben, dass sie abgeschossen werden müssen ... oh sorry, da muss ich mich täuschen ... sie werden ja gefüttert ... also sind es doch zu wenige? ... aber warum jagt man sie dann?) als ein Fuchs?

    Reh kann man essen. Den Fuchs will keiner. Bei der letzten Drückjagd war auch ein Fuchs geschossen worden, lästige Pflichtübung, den wieder loszuwerden. :/
    (Außerdem ist das Reh wohl auch mehr wert als der Hund?)

    Da Du das aber shcon mal geschrieben hast: Wenn wirklich Futterstellen bei Euch im Wald sind - ohne dass Not herrscht - kannst Du das melden. Füttern darf der Jäger nicht. Nur Kirrungen sind erlaubt. Wobei manche Jäger die recht "großzügig" auszulegen scheinen.

    Als Maßnahme gegen allein im Wald herumstreifenden Hund habe ich schon die Empfehlung gehört, recht nett gammelige Fischabfälle zu platzieren an der Stelle, wo der Hund oft vorbeikommt. Dürfen tut man das natürlich nicht. Aber der stinkige Hund, der etl. noch eine hübsche Ladung auf den heimischem Teppich kotzt, soll wohl eher die Motivation zur Verhinderung derartiger Ausflüge erhöhen als ein toter Hund.

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    Da werden jedes Jahr etwa 600 000 Füchse getötet, sie haben in den meisten Gebieten keine Schonzeit und wenn doch, dann nur die Muttertiere, obwohl auch die Väter für die Aufzucht verantwortlich sind.

    Naja, also Schonzeit gibt's schon. Aber halt nur für Mamafuchs - die üblicher Weise mit rosa Schleifchen auf dem Kopf rumrennt, damit man sie nicht mit Papafuchs erwechseln kann.

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    darf ich ja auch nicht, trotzdem lege ich es den Hundehaltern nahe und ans Herz

    Also bitte! Das impliziert ja wohl einen ganz anderen Tonfall als das, was Du oben geschrieben hast.

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    und glaub es oder nicht, die meisten, sind einsichtig, und nehmen ihre hunde an die Leine, weil sie nicht ausschliessen können, das auch ihre hunde jagen würden, wenn sie dürften wie sie wollten

    Unter der Prämisse des "ans Herz Legens" kann ich es glauben. Unter der Prämisse der Standpauke glaube ich es nicht (vllt Leine in _Deinem_ Wald - aber sicher nicht aus Einsicht). Wer es gleich mal auf Konfrontation anlegt, kommt selten soweit, dass er sein Gegenüber zur Einsicht bringen kann.

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    auch das habe ich mit keinem Wort geschrieben, ganz im Gegenteil
    tun, wir auch nicht, aber jeder Wald, egal wem er gehört, ist oft der einzige Rückzugsort des Wildes, in auch das sollte man respektieren

    Das weiß ich, dass Du das nicht geschrieben hast. Es war ein Beispiel, dass Du auch dann, wenn es Dein Grund und Boden ist, nicht kopmlett darüber bestimmen kannst. Ich weiß nicht, ob Du über eine Leinenpflicht bestimmen darfst - über das Betreten darfst Du es nicht, daher fände ich es naheliegend, wenn Du auch über eine Leinenpflicht nicht bestimmen dürftest.

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    Wenn also genetische Verarmung sich bereits bei 10 Mio. Rindern in Deutschland negativ auswirkt, was ist dann mit einigen hundert Hunden, die immer näher miteinander verwandt sind?

    Haben denn die Besamungsstationen so viel Auswahl an Sperma mittlerweile?
    Also vor so 25 Jahren war die Auswahl nicht riesig. Dementsprechend viele Kälber hatten denselben Vater.

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    Aber ist das sinnvoll? Frust bloß nicht aufkommen zu lassen, damit Hundi glücklich ist?

    Wieso damit Hundi glücklich ist? Das ist doch gar nicht die Intension.
    Damit Hund weitermacht in dem Fall. Was nützt es beim Shapen, wenn der Hund abwandert, weil er aufgibt? Nix. :D

    Ein Hund, der es gewohnt ist, wird mit der Zeit durch immer größere "Durststrecken" gehen. Weil er gelernt hat, dass es sich lohnt.
    Wenn Du sowas im Extrem sehen willst, kannst Du bei Bart Bellon gucken. Extremer habe ich es noch nicht gesehen. Und der baut es sogar auf. Und nicht nur Frust, sondern auch das Ertragen von aversiven Einwirkungen.
    Finde ich moralisch verwerflich und zudem saugefährlich, weil man sich quasi Masochisten ranzieht, die durch kaum ein normales Abwehren zu stoppen sind. Aber interessant ist es dennoch. :/

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    Da trennt sich die Spreu vom Weizen, man kann zahllose Hunde makelos erziehen, die machen nie Probleme - außer es ist mal was anders als sonst bzw. man springt nicht sofort. Ich kenne das von meinen eigenen Hunden auch, mein Jungspund war als Welpe so problemlos, konnte überall warten, war unauffällig, ruhig und leise. Klar, dass man da anderes übt und jetzt ist er in denselben Situationen und schiebt Frust.
    Da er aber ein Hund ist, der keine schlechten Hintergründe hat oder sonstige Defizite, kann ich ihn das einfach aushalten und durchstehen lassen. Er legt sich dann nach max. 5 Minuten Gejammer hin und durch ist das Thema. Lernt er auch durch.

    Aber was lernt er? Aufzugeben. (Nicht wertend gemeint. Kann je nach Situation auch das Ziel sein, das zu lernen.)
    Aber das will man beim Shapen ja gerade nicht.

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    Bei einem Hund wie meinem Lucky aber geht das so nicht. Der hat nie irgendwas von Frust aushalten gehört, vermutlich weil sich in seinem ersten Lebensjahr keiner irgendwelche Mühe gemacht hat, in nem winzigen Zimmer einsperren ist ja einfacher. Nur der kommt dann in einen Konflikt. Er kriegt Frust, und dann dreht er hoch. Und hochdrehen kann von Fiepen bis hin zu stundenlangem Kläffen über Jemanden ins Gesicht packen alles sein.

    Jau, viel Frust macht irgendwann ganz gern dann Aggression.
    Allerdings wundert mich, wie er beim Eingesperrtsein im kleinen Zimmer keinen Frust ausgehalten haben soll. Da hatte er ja quasi keine andere Wahl. Oder meinst Du, dass er ihn nicht still ausgehalten hat, sondern sich mit bellen u.ä. Erleichterung zu verschaffen versuchte?
    (Es gibt ganz interessante Untersuchungen, dass eine "Überlastung" des jeweiligen "Systems" im Hirn/Körper in frühem Alter zu einer lebenslangen gesteigerten Sensibilität dieses Systems führen kann.)

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    Sag mal heute als Züchter, dass du einen Kümmerwelpen oder einen Welpen mit angeborener Missbildung nicht mit allen Mitteln durchziehst - ich rede hier NICHT von aktivem Töten den Welpen....
    Da hängen dich die Tierschützer die jetzt nach schärferen Zuchtrichtlinien schreien am nächsten Baum auf :hust:

    Jo, aber das ist nicht das Problem, ich find's ok, wenn man alle durchpäppelt. :)

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    Was mich am meisten entsetzt ist, dass gerade solche Peppelwelpen immer wieder den Eingang in die Zucht finden, weil man doch so ein inniges Verhältnis zu diesem "speziellen" Hund hat :lepra:

    GENAU DAS. Das ist das Problem!

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    Was früher bei den Bauernhunden auch hinzukam, war dass es damals noch in weiten Teilen natürliche Auslese wirklich gab.
    Sprich die Rüden haben sich um die Hündin auf dem Feld gekloppt und wer in der Wurfkiste nicht stark genug war, wurde nicht aus Tierliebe mit gepeppelt und durchgezogen, sondern verstarb einfach.

    Jop.
    Aber ich würde das noch ausweiten auf frühere Zuchthunde. Da wurde mehr gemerzt.
    (Ich bin nicht dafür, die Welpen oder auch älteren Hunde, die ein Problem haben, zu töten. Ändert ja aber nichts dran, dass das mit ein Problem sein könnte.)