Beiträge von kaham

    Zitat

    möchte langsam mal anregen, diesen Thread umzubenennen oder die Beratungsbeiträge in einen eigenen Thread zu verlegen ... HIER ist die Überschrift "Der Hundeflüsterer" ... und der kam zuletzt auf Seite ??? (und da nur kurz) vor.

    Auf der Seite 71. ;)

    Zitat


    Ist es allgemein unseriös oder in manchen Fällen vielleicht wirklich der ernsthafte Versuch ein Hundeleben zu retten (ich weiß uU ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein) aber immerhin vielleicht besser als nichts.

    Es ist nicht allgemein unseriös nach dem, was ich mitbekommen habe. Es ist wirklich ganz oft einfach der Versuch, einen zu retten. Ich denke dabei insbesondere an ein spanisches Forum, es ist absolut nichts besonderes, dass der Tötungstermin dabei steht. Es ist Normalität.

    Schon weitaus schwieriger finde ich Texte, bei denen dann diese angesprochenen Schlagworte kommen von wegen arme Seele, dankbar etc. Das ist keine sachliche Information und kann auch kaum ausgesagt werden über einen Hund, der in einer Tötung sitzt, denn großes Beurteilen ist oft nicht möglich. Und selbst wenn der Hund ausgeführt werden kann (was ja shcon selten ist, aber in Son Reus z.B. auf dem Gelände der Station möglich), ist das ja auch nur eine Momentaufnahme des Hundes in der sehr angespannten Situation.
    In o.g. Forum übrigens steht auch bei den Hunden kein solcher Text dabei. Meist gibt's bei Charakter nur ein Fragezeichen oder vllt die Info freundlich mit Menschen oder eben scheu oder ähnliches. Verträglichkeiten werden natürlich soweit bekannt dazugeschrieben.
    Aber nicht zu vergleichen mit den hier üblichen Texten.

    Zitat


    Danke. Ich beobachte seit einigen Seiten und in einigen Threads deine Art der Kommunikation. Das mag im Kontext mit Hunden (besonders Akitas) gut funktionieren. "Gewaltfrei" im humanwissenschaftlichen Sinne ist es nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

    Äh, ich mag einen Knoten in den Gedanken haben, aber Dein Link spricht von einem GfK-Konzept. Was wohl ein feststehender Begriff ist, also nicht einfach Kommunikation, die gewaltfrei ist.
    Kommt mir in etwa so vor, wie wenn ein Mensch mit Skinner-Backgroud sich mit einem Menschen ohne diesen Backgroud über Strafe unterhält. :>

    Zitat

    Jepp, eigenständiger Jäger. Gezüchtet auf "Renn hinterher und mach´s platt", ganz grob gesagt, rein technisch schon nicht mehr im Bereich des Halters.
    Aber da Herr Shiba wohl auch unter eigenständiger Jäger läuft, könnte es vergleichbar sein.

    Ich denke nicht, dass ich mir je einen Windhund zulege, obwohl ich für die sehr anfällig bin.

    Aber damit bin ich jetzt völlig ot. ;) Also Ende hiermit.

    Auf youtube gibt's Videos von nem Podenco-Andaluz-Verschnitt, dessen Frauchen wohl so arbeitet. Ich finde das Video blöder Weise nur grade nicht mehr.
    (Gibt auch noch eine andere Podenco-Frau, die m.W. auch so arbeitet. Muss ich aber auch noch mal suchen.)

    Zitat


    Wenn ihr über positive Strafen Erfolge erzielen könnt, wieso glaubt ihr dnn, dass eure Hunde das Gleiche nicht über positive Verstärkung lernen können. Beides sind Quadranten der operanten Konditionierung. Konditionieren ist nichts anderes als ein Lernprozess. Ein Hund kann nicht nicht lernen.

    Vielleicht, weil's ein bisschen ein Problem damit gibt, einen pos. Verstärker zu finden, der in der Situation funktiniert?

    Janosch, ich habe sowohl schon auf diese Messie-Argumentationsschiene geantwortet als auch auf "alles Elend dieser Welt" vs. konkretes Leiden, genauso wie ich schon auf das Wort "Schuld" eingegangen bin.
    Ich mach das jetzt nicht noch mal, Du kannst ja oben nachlesen, wenn Du möchtest.

    Zitat

    Nicht wirklich. Sie stand dann halt unter absoluter Kontrolle. Alles wurde durchgeplant (wer frisst wo damit sie nichts klauen kann, sind noch genug Kekse bei xyz damit Pepper auch was fressen kann, usw.) und Dinge wie Stall wurden gestrichen, weil ich keinen gescheiten (komplett geschlossenen) MK gefunden habe, wir sie dort nicht absolut kontrollieren konnten und irgendwann die Kraft für sowas auch nicht mehr da war.
    Sie hat irgendwann aufgehört gescheit zu fressen, was aber an der kaputten Leber lag. Da wollte sie ihr Futter nicht mehr. Alles andere hat aber für einen Schub gesorgt *sfz*

    Was sie aber noch nie gemacht hat, war bei fremden Menschen betteln. Sie hat recht fix gelernt, dass es Kontakt zu fremden Menschen erst nach meinem ok gibt und als sie krank wurde, wollte sie eigentlich von sich aus keinen Kontakt mehr zu fremden Menschen.

    Danke für die Antwort. Leider ist das auch die Variante, die ich über Jahre kannte - allerdings Gott sei Dank mit weniger gravierenden Folgen bei einem Ausrutscher.

    Zitat

    Bei der war jedes Futter von fremden Menschen absolut tabu und alle anderen durften nur das normale Futter als Leckerlies geben.

    Hast Du das dann irgendwann so hinbekommen, dass sie das selber drauf hatte?
    Also kein MK mehr nötig war und sie auch nichts anderes als ihr Futter angenommen hat?
    (Wenn ja: WIE? )

    Zitat


    Ich würde jedem Tier (und jedem Menschen) helfen, wenn ich könnte. Ich KANN es aber nicht. Ich KANN nicht jeden Hund bei mir aufnehmen. Ich KANN nicht alle Menschen durchfüttern oder einen warmen Platz anbieten. Es GEHT NICHT.
    Und dann kommst du daher und meinst, man wolle nur nicht?

    Du kannst nicht allen helfen, richtig. Das meinte ich aber doch gar nicht. Du könntest doch bestimmt noch einem mehr helfen z.B. Für den einen wäre das dann die rettende Hilfe. Und zu sagen, dass man nicht in dem einen konkreten Fall helfen kann, stimmt dann nunmal nicht.

    Zitat


    Bist du dir dessen bewusst wieviel VIELE Hunde kosten? Wenn VIELE Hunde krank sind? Wie viel Zeit VIELE Hunde beanspruchen?

    Zitat


    PS:
    Wie kommt es, dass du nur einen Hund hast? Willst du etwa nicht?

    Ich habe aktuell mit meinem Mann zusammen vier Hunde. Mehr Hunde will ich nicht haben. Ich schrieb bereits, dass es uns möglich wäre, noch mehr Hunde zu halten, aber ich will das nicht.
    Die letzten zahn Jahre hatten wir fünf bis sechs Hunde, auch mal zeitlich einger begrenzt, mehr. Entweder alt oder Listenhund oder beides. Bei zweien gab es ein wenig finanzielle Unterstützung vom (zugehörigen) Tierschutzverein, den Großteil der Kosten haben wir also schon selbst getragen. Von daher kann ich das schon einigermaßen einschätzen, denke ich.

    Auch gerade diese alten, kostenintensiven Hunde bringen mich erst recht dazu, zu sehen, wie sehr das Glück des einen das Unglück des anderen bedingen kann. Für das Geld, das in die Behandlung der alten Hunde gesteckt wurde, hätte man einige Todeskandidaten, die ihr Leben noch vor sich hatten, zumindest vor dem Tod retten können. Insbesondere bei der Hündin, die erst vor kurzem verstorben ist, habe ich mehr als nur ein paar Minütchen überlegt, ob es in Ordnung ist, so viel Geld in einen alten Hund mit infauster Erkrankung zu stecken, um das Leben zu verlängern (natürlich qualitativ i.O. für den Hund) - im Wissen, dass genau diese Entscheidung (hier sogar ganz konkret) andere Lebensqualität (Pflegeplatz früher frei) oder gar das Leben selbst kostet (nicht mal direkter Import, aber Unterstützung vorort).
    Und auf unschöne Weise auch noch vor Augen geführt wurde mir das, indem ich zu lange drüber nachdachte, ob ich die Ausreise einer konkreten Hündin in Son Reus finanzieren "könnte" ;) . Die Reservierung kam zwar eigentlich noch rechtzeitig, wurde aber wohl nicht korrekt weitergegeben, die Hündin wurde getötet.

    grummelzwerg hat in etwa verstanden, was ich sagen wollte, allerdings würde ich es nicht so weit gehen lassen. Also "halt am Leben" wär mir etwas wenig, sollte schon noch etwas Lebensqualität da sein. ;)
    AnnaAimee hat's wohl ganz genau so verstanden, wie ich es meine.

    Warum man so ein immenses Problem damit hat, zu sagen "Ich will das so.", verstehe ich nicht
    Oder sich gleich anfängt zu rechtfertigen, obgleich überhaupt keine moralische Wertung vorhanden war. Ich habe ja selbst direkt dazu geschrieben, dass ich da auch komplett mit zu den Nicht-Wollenden gehöre. In letzter Zeit sogar noch viel mehr. ;)
    Um Sacred zu zitieren:
    "Und wo ist eigentlich bei "nicht wollen" das Problem?"

    Zitat


    Man kommt doch schnell auf die Kernfrage: können wir überhaupt leben, ohne uns irgendwie schuldig zu machen? Sei es durch Unterlassen, weil wir keinen weiteren Hund nehmen (obwohl wir alle - vermutlich - nicht hungern würden, sondern uns einschränken müssten), sei es durch übermäßigen Konsum.

    Danke, dass Du nicht drumrumeierst. :)

    Zitat


    Im übrigen macht man sich natürlich auch mit der Hundehaltung wieder schuldig, die Tiere fordern wieder für das Futter das Leben anderer Tiere.

    Finde ich übrigens wirklich eine Überlegung wert - nicht in der Konsequenz, dass man keine Hunde halten sollte, aber in der Konsequenz, dass die Tiere, die die Hunde fressen, auch nicht grade unter miesesten Bedingungen gelebt haben sollten.

    Zitat


    Aber wie gesagt, mir geht dieser Begriff von persönlicher Schuld zu weit. Dann dürfte ich eigentlich gar nicht mehr leben.

    Nur wenn Du der Meinung bist, dass man schuldfrei sein muss, um zu leben.

    Zitat


    Nur denke ich ebe4n auch: Selbst wenn es in der neunen Familie mit dem Hund nicht klappt (und die Gefahr besteht zwar immer aber hier besonders, wiel man den Hund nicht kennt) so wäre er diesem Fall aber immerhin kein Todeskandidat mehr oder??

    Bin da eben manches mal so hin und her gerissen. Insbesondere wenn es um junge Hunde oder gar Welpen geht. Hab dann eben vor Augen, wie diesen Hund dann am nächsten tag kalt und steif irgendwo verscharrt wird....

    Ja, so ist das leider - recht zweischneidig.

    Zitat

    Aber es stimmt schon: Es müssen nicht möglichst viele Hunde gerettet werden, sondern im jeweiligen Land muss sich was tun um die Tötungsstationen abzuschaffen. Nur meist besteht daran überhaupt kein Interesse. Schließlich ist das die billigste Variante der Hundereduzierung

    Tötungen sind selbst bei Interesse an Änderung und Umdenken m.E. der einzig gangbare Weg derzeit, wenn man solche Unterbringungen wie die Smeura vermeiden will.

    Zitat


    Soweit ich weiß werden die aber nicht immer schnell und schmerzfrei getötet...

    Ja, das stimmt. Aber selbst dann ist es doch meist ein recht kurze (wenn auch schreckliche) Zeitspanne.

    Zitat

    @ kaham

    Wo ist denn für Dich die Schallgrenze, dass man nicht mehr "persönlich" schuldig oder verantwortlich ist - bei 5,7 oder gar 12 Hunden? Oder nie?

    Ich denke nicht, dass man das an einer Zahl festmachen kann. Die Lebensumstände sind ja unterschiedlich, ebenso wie das Nervenkostüm, das man bei einer größeren Anzahl von Hunden schon manchmal braucht. ;)

    Ich habe eine Bekannte, die sozusagen ein "Tierheim ist", mittlerweile fast nur noch Katzen. Da würde ich wirklich sagen, die kann nicht mehr machen. Da ist die finanzielle Grenze erreicht ebenso wie die Belastbarkeitsgrenze (Zeit/körperliche Arbeit). Ich glaube, da geht wirklich beim besten Willen nicht mehr.
    Aber ich habe auch schon vor mehr als 10 Jahren gewusst, dass ich - so sehr ich bewundere, wie vielen Lebewesen sie hilft - so ein Leben für mich nicht wollen würde. Und das nicht nur, weil ich nicht so auf Katzen stehe. ;)
    Mal für ein paar Wochen als Pflegestelle für "eine kleine Horde" von Hunden, ja, das geht, das ist ok. Aber dauerhaft will ich sowas nicht.