Hallo Flohli,
hm, wirklich schwierig.
Spitze sind wachsam und nicht gerade die zutraulichsten, Wachhunde eben. Ich denke, es ist normal für deinen Hund, auch euch noch eine Weile zu misstrauen.
Was ich tun würde: den Hund so gut es geht "mitlaufen" lassen und jeden Kontakt mit dir/euch nur positiv belegen. Dein Freund macht es in diesem Sinne schon "richtiger" (ist natürlich nicht so gut, wenn Kommandos nicht konsequent durchgesetzt werden).
Ich denke, du wirst diese "Erziehungsversuche" von dir aus schon einstellen, oder?
Ich würde im Moment nur "Situationen managen" und nichts vom Hund erwarten. Bedeutet: Gassigehen an der (Flex- oder Schlepp-) Leine; üben nur mit positiver Verstärkung; ansonsten in Ruhe lassen; nicht bedrängen.
Liegt er im Weg: ranrufen, belohnen, weitergehen.
Knurrt er: ignorieren. Nicht anstarren, nicht drüberbeugen (vermittelt dem Hund "Bedrohung").
Ihn in Ruhe lassen, wenn er frisst bzw am besten Handfütterung durchführen, oder wenn mit Spielzeug oder Kauzeug beschäftigt ist, zB wie von Pebbles beschrieben das Ausgeben üben.
Beachte ihn nicht dauernd, betüddel ihn nicht, aber versuch auch nicht solche Dinge wie "zeigen, wer der Herr im Haus ist".
Er wird so lernen, dass er keine besondere Wichtigkeit hat, dass er euch nicht beeinflussen kann. Und dass alles, was von euch kommt, toll ist.
Klar braucht es Regeln. Aber damit er diese lernt, ist es nicht nötig, laut zu werden. Beispiel: Er soll nicht aufs Sofa? Bring' ihm "runter" bei: er springt rauf, du sagst "runter" (stehst vielleicht selber auf oder bewegst dich vom Sofa weg), und sobald die 4 Pfoten auf dem Boden sind, gibt es Lecker.
So lernt er es, und das ist, was zählt. Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du es ihm so statt mit "böser dominanter Hund, was hast du hier zu suchen" beibringst. Hunde sind Opportunisten.
Viel Erfolg noch
Silvia