Hallo Jule,
habe auch einen ZP, unkastrierten Rüden, und wohne mitten in München.
Das Thema Stadt-Land und wieviele Hunde und wieviele davon kastriert oder nicht finde ich überhaupt nicht ausschlaggebend für diese OP. Du wirst ja nicht kastrieren wollen, bloß weil die Gefahr besteht, dass dein Hund an unsozialisierte, unverträgliche andere Hunde gerät? Es gibt bei den unkastrierten verträgliche und unverträgliche, genauso wie bei denen "ohne Eier", und gemobbt wird auch nicht gleich jeder Kastrat. (mal anders herum - wenn du deinen als Rüden beläßt - heisst das, dass er dann die Großstadt-Kastraten mobben wird?) Angeleint gibt es keinen Kontakt zu anderen Hunden, abgeleint wirst du ihn mittels Gehorsam unter Kontrolle haben müssen. Dadurch reduziert sich ja das Gefahrenpotenzial von anderen (unbekannten) Hunden um einiges.
Zudem hängt es arg vom Charakter des Tieres ab, ob es den Madams hinterherlechzt oder eher nicht interessiert ist, auch das kann man mit der OP nicht steuern. Ohne guten Grundgehorsam kann auch ein Kastrat einer "heißen Spur" folgen und weg sein. Oder einem Vogel oder einer Katze....
Du wirst schon feststellen, wenn dein Hund die Fährte einer läufigen Hündin aufnimmt - glasiger Blick, hektisches Folgen der Fährte, evtl Zähneklappern/Sabbern/Hündinnen-Pipi schlecken. Bist du schnell genug - und bei einem Spaziergang gerade in unbekanntem Gebiet habe ich meinen Hund immer im Auge - kannst du ihn ja anleinen.
Gehorsam sollte der Hund immer sein, je besser der Gehorsam ist und je früher du dadurch bei einer "heißen Spur" eingreifen kannst, desto weniger Probleme bekommst du. Ich sehe in diesem Szenario einfach keinen Grund für eine Kastration vorab.
Fragt sich noch - wie definierst du Stress?
Viele Grüße (hoffe, das hat dir geholfen)
Silvia
PS - darf ich fragen, wo der Kleine herkommt???