Wann sollte ein nach Deutschland importierter Hund auf Reisekrankheiten getestet werden?
Sofern der Hund älter als 6 Monate ist, sollte er sofort nach der Einreise getestet werden. Für importierte Hunde, die jünger als 6 Monate sind, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
Äußerlich gesunde Hunde aus dem mediterranen Raum: Ehrlichien-Antikörper, Babesien-Antikörper, Hepatozoon-PCR.
Äußerlich gesunde Hunde aus dem osteuropäischen Raum: Anaplasma phagocytophilum-Antikörper, Babesien-Antikörper, ggf. Hepatozoon-PCR.
Bei äußerlich gesunden Hunden, die jünger als 4-5 Monate sind, empfiehlt sich ab der 8. Woche zusätzlich die Filarienprophylaxe mit einem zugelassenen makrozyklischen Lakton, da in der Entwicklung befindliche Filarien zu diesem Zeitpunkt noch eliminiert werden können.
Die häufig anzutreffende Empfehlung, den Hund erst mehrere Monate nach Einreise erneut zu testen, ist nach unserer Erfahrung nicht haltbar. Die Hunde werden für die Einreise nach Deutschland geimpft, kastriert und sind deutlichem Stress durch Transport und Halterwechsel ausgesetzt, was ein Aufflammen einer vorhandenen Infektion begünstigen kann. Infizierte Hunde sind oft lange äußerlich unauffällig, die Erkrankungen führen unbehandelt jedoch schnell zu Organschäden. Nur eine zügige Identifizierung einer möglicherweise vorhandenen parasitären Infektion ermöglicht eine schnelle Therapie, welche unter Umständen lebensrettend sein kann.