In Deinem Fall würde ich vielleicht eher zu einem Halti raten.
Einfach auch das Du die Möglichkeit hast, wieder Kontrolle über den Hund zu bekommen.
Ansonsten so wenig Aktion deinerseits wie möglich, da der Hund ja schon so unter Spannung steht, dass jeder Druck sich sofort wieder auf den anderen Hund entlädt.
Kann Deine Trainerin Dir da nicht helfen, wie das korrekt anzuwenden ist ?
Meine Mutter hat eine Weile mit Halti trainiert (mit beisein eines Trainers), was wirklich gut funktioniert hat, aber leider konnte sie ihre Unsicherheit nicht ablgen und fing wieder an Begegnungen zu meiden und das Halti wurde vergessen. Schade eigentlich.
Aber sie waren eigentlich auf einem guten Weg.
Beiträge von Quirina
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Jeder hat schlechte Tage. Ich bin auch nur ein Mensch und meine Hunde keine Maschinen.
Wenn ich so wie gestern Migräne haben, mit Kinderwagen und zwei Hunden los MUSS, weil ich keine Alternative habe, dann fahr ich dorthin , wo nicht viel los ist, weil ich die Hundis ohne viel Anstrengung laufen lassen kann.
Da wär ich ja schön blöd, wenn ichs anders machen würde.
In der Hundeerziehung ist es genauso: Ich muss ein Feeling für Situationen entwickeln. Ist mein Hund für etwas noch nicht bereit, dann lass ich es.
Fühl ich mich nicht in der Lage, eine Situation zu meistern, dann lass ich es.
Mein Grosser interessiert sich rein gar nicht für das, was ich in der Tasche habe, von daher kann ich es mir mit Leckerchen nicht "leicht" machen.
Andersrum habe ich aber sehr viel durch ihn gelernt und tu es immer noch.Na, dann sind wir uns doch einig. So halte ich es auch an schlechten Tagen, wobei manchmal lässt es sich nicht anders vermeiden.
Kinderwagen und zwei Hunde, so sieht übrigens auch mein Alltag aus.
Wobei ich sagen muss, dass es die Leckerlies auch nur für vorbildliches hochschauen gibt, wenn Hund trotzdem was anfixieren will gibts richtig Ärger. Hund hat aber somit die Wahl, lecker Leckerchen oder ein pöses Frauchchen. Meistens entscheidet er sich für die Leckerlies.Jeder muss einfach ausprobieren welche Methode zur Mensch-Hund Beziehung passt. Ich denke halt ein verunsicherter Mensch wird kaum in der Lage sein, einen leinenaggressiven Hund selbstbewusst zügig vorbei zu führen, ohne das Hund zieht, motzt etc...und da wird dann der Versuch sich durchzusetzten zum Drama oder endet im aufgeregtem herumfuchteln.
In dem Fall ist es ganz gut dem HH eine Alternativhandlung im ablenken zu geben, die er eventuell souveräner meistern kann.
Meine Mutter hat einen sehr leinenaggressiven Schäferhund aus dem Tierheim, von daher kann ich mich schon sehr gut in die Problematik mit einfühlen. -
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Ich denke mir das es von Euch so gemeint ist, das ein Hund ZUHAUSE ZB. neben mir im Fuß laufen soll, ohne das er ewig Leckerchen als Belohnung bekommt...das heißt es muß sich verfestigt haben.
Ich glaube das andere Befehle da weniger mit zu tun haben...oder Irre ich mich jetzt.
Also müßte man den "Bei Fuß" Befehl nochmal ganz von vorne aufbauen...also erst in der Wohnung (bis es sich verfestigt hat)...dann vielleicht im Garten (oder anderen neutraleren Ort) und dann erst richtig draussen arbeiten....hab ich das jetzt richtig verstanden???
...also der Hund MUß direkt BEI MIR BLEIBEN (drinnen) ohne wenn und aber, wenn ich es, wann auch immer verlange.
...könnte es so funktionieren???
Oh man, ich bin verwirrter als vorher.Mein Hund gehorcht sonst auch meine Befehle ohne wenn und aber in der Wohnung...nur im Fuss neben mir laufen( in der Wohnung) hab ich noch nicht angestrebt.
Wenn Du schon mit Belohnung tranierst und das im allgemeinen gut klappt.
Dann würde ich das "Fuß" wieder richtig aufbauen.
Das heißt Kommando "Fuß" und jeden Schritt des Hundes belohnen. Ziel ist es, dass der Kopf da bleibt und der Hund nicht nach jeder Belohnung den Kopf wieder wegdreht. Das geht nur wenn der Nachschub zügig erfolgt.
Viele aber kurze Sequenzen.
Mein Hundetrainer führt seine drei Hunde übrigens ohne Leckerlie (wird aber immer wieder aufgefrischt) an allem vorbei, ohne das die Hunde den Kopf abwenden.
Sie finden es viel besser ihn anzuhimmeln. Konditioniert wurde ausschließlich mit Leckerlie und Ablenlung über mehrere Monate. -
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Hierzu möchte ich nochmal auf das verweisen, was Tanja ( tagakm ) schrieb, die Führung beginnt bereits zu Hause. Erlebt der Hund auch im sonstigen Alltag eine Führung, dann stellt er mich draussen nicht mehr ständig in Frage.
Bei meinem Junghund erlebe ich das tagtäglich sehr deutlich. Er akzeptiert es schlichtweg, was ich sage, weil er es nicht anders gelernt hat.Warum der Hund fixiert oder unbedingt zum anderen hin möchte, ist erstmal wurscht. Mir ist es zumindest wurscht.
Meine Hunde haben auch teilweise unterschiedliche Motive, aber wenn ich sage, du bleibst bei mir , dann ist das so.
Der Kleine akzeptiert meine Entscheidung besser ( obwohl grad mit 9 Monaten in der "Pubertät" ) als der Grosse.
Der Grosse muss immer wieder überzeugt werden, dass meine Entscheidung Gültigkeit hat.Nein, sehe ich nicht so. Meine Führung ist verdammt klar und ich lasse mir von nichts und niemanden die Butter vom Brot nehmen und trotzdem kann es situationbedingt auch mal sein, dass Frauchchen einen schlechten Tag hat und das Timing eben mal nicht so gut ist, oder einfach mal genervt ist, was je nach Hund auch sofort ausgenützt wird.
Für mich ein nur Scheinargument. Das mag für Leute passen, die tatsächlich immer cool und souverän sind. Hut ab davor, aber das sind eher die wenigstens.
Gut, ich habe die Probleme auch nicht, aber Diskussionspunkte gibts genug und an einem schlechten Tag, bin ich froh, dass ich die Hand in die Tasche stecken kann und Hund hat nur noch Augen für die Belohnung.Prinzipell ist schon richtig, wenn es Zuhause nicht klappt, kann es draußen erst recht nicht funktionieren.
Ich bin aber gegen eine Pauschalisierung, dafür sind Hund und auch Mensch viel zu komplex. -
Ähm, wir haben keinen leinenaggressiven Hund. Der Kleine würde gerne kriegt aber klare Ansage und der andere wird auf Leckerlies konditioniert und den intressierts nicht (Hütehund, da wird also entsprechend vorgebeugt, da Meister im fixieren).
Ich kenne aber genug, leinenaggressive Hunde und weiß daher, dass es mit schnellem, selbstbewußten vorbeilaufen nicht getan ist, mal davon abgesehen, zeigt der Hund in diesem Thread doch bereits leinenaggressives Verhalten.
Dazu kommt noch, dass Menschen die bereits mit solchen Hund konfrontiert sind, meist nicht mehr cool sind und ein Hund in Entfernung schon schwitzige Hände auslöst. Relaxtes vorbeikommen ist also unmöglich, da hier schon unterbewußte Spannungen entstehen, die der Hund natürlich sofort merkt. Überspielen bringt da auch nichts.Ach, und unser Kleiner war nie auffällig, bis zum Zeitpunkt, als er das erste Mal einen Yorki am liebsten zerfleischen wollte.
Und ja, da habe ich den Fehler gemacht ihm zuviel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen (nein...blahlaa.. Leine ziehen etc...), wo sich das Verhalten dann verschlimmerte.
Heute machen wir es anders. Beim Großen gehts über Belohnung und der Kleine wird völlig ignoriert und wir gehen zügig daran vorbei ( er zeigt kein aggressiven Verhalten mehr). Aber der Große würde sehr wohl fixieren und je mehr man versucht das zu unterbinden, umso mehr Aufmerksamkeit wird der Sache beibemessen, also ein Katzenschwanz.
Bei unserem Großen ist es eher das Problem, dass er andere Hunde total toll findet und sofort hin muss um den Kollegen von oben bis unten zu inspizieren. -
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Richtig!
Ich kenne das von unseren 3 Hunden nicht und würde es auch nicht dulden.
und was nachst Du dann, bei einem Hund der bereits schon auf 100 mtr. fixiert und nicht mehr ansprechbar ist ?
Oder nach vorne zieht, egal wie schnell Du läufst ?Ich persönlich finde die Konditionierung auf Leckerlie prima. Vor allem bei Hunden die gerne fixieren.
Am Anfang ist aber einfach wichtig, dass das Leckerlie schnell hintereinander kommt, so dass der Hund lernt den Blick eben nicht mehr abzuwenden.
Ziel ist es, dass die Aufmerksamkeit permanent erhalten bleibt, sobald aber der Hund nach jedem Lecker den Kopf wieder abwendet, heißt es einfach schneller werden mit der Gabe.
Konditioniert wird über Monate um später einen Hund zu haben, der wirklich zuverlässig auch mal ohne Leckerlie funktioniert.
Geübt wird immer und überall, egal ob Hund, Jogger oder gar nichts kommt.
Dementsprechend verknüpft der Hund auch eine Hundebegegnung mit nichts besonderem. Das ist wie mit anleinen, der Hund kommt an die Leine und schaut erstmal was da kommt. Nehme ich meinen Hund aber immer wieder ohne besondere Vorkomnisse an die Leine, ist es normal.
Wir fahren damit sehr gut.Und wenn Hund dann doch mal schauen muss, dann ist man bereits kurz vor der Begegnung und es ist auch kein Problem zügig, ohne Beachtung an dem anderen Hund vorbei zu laufen.
Anders als wenn ein Hund schon 50 mtr. lang Spannung aufbauen kann, die sich dann am vorbeigehen entlädt. -
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Also, bei uns in der HuSchu wurde immer drauf geachtet, dass die Hunde kein Meideverhalten zeigen. Besonders deutlich war das zu sehen beim Abbruchkommando.
Ein NEIN sollte dazu führen, dass der Hund sich freudig dem Hundeführer zuwendet. Ein schönes Bild übrigens, oder?
Mit Hunden, die Meideverhalten zeigten, konnte man die Übung gar nicht machen, da die sofort einen Bogen gemacht haben, wenn was zu Futtern auf dem Boden lag. Wie will man da ein Abbruchkommando üben?
Wenn dann mal was auf dem Boden liegt, wo der Hund nicht dran soll und er hat keine Angst davor, kann er doch das Kommando nicht...
Und was das Futter angeht: irgendwie muss man die Hunde doch belohnen. Mit Futter, Streicheln (ob sie das mal toll finden?), Spielchen oder was auch immer.
Nur, weil man kein Leckerchen füttern will, kann man ja die Erziehung nicht über Meideverhalten aufbauen.Echtes Meideverhalten ist auch nichts Schönes, wie ich mal erfahren musste, als ich Snoop, der hinter einem Reh herwollte, einen Stock vor die Füsse geknallt habe. Er hat nicht mitbekommen, wo der her kam, und ich konnte seine Jagdabsicht abbrechen. Leider lief er dann den Rest des Spaziergangs viel zu brav neben mir und hat sich nicht mal von mir wegbewegt, um Pipi zu machen. Das brauch doch echt niemand....
Da ist mir ein sauber aufgebautes Abbruchkommando lieber.
Mit Meideverhalten ist sicher nicht gemeint, dass ein Hund vermeidet, an der Leine zu ziehen, weil er das unangenehm findet, oder sowas Einfaches. Eher geht das doch in Richtung Angst und vor allem Unsicherheit. Keiner lernt gern, wenn er Angst vor Strafe haben muss.
Genau da sehe ich einen großen Unterschied und gebe Dir vollkommen recht. In der Hunderziehung allgemein würde ich nicht über Meideverhalten arbeiten, sondern über Belohnung, Konditionierung und ggf. Korrektur bei unerwünschtem Verhalten (verbale Kommunikation). Das heißt bei "Nein" bricht der Hund ab, bekommt ein alternativ Kommando und wird belohnt.
Aber wenn der Hund ein Verhalten zeigt, dass schlichtweg tabu ist, dann ziele ich bewusst darauf an, dass er zukünftig zuverlässig meidet.
Bestes Beispiel unser neuer Hund meinte, er müsse sich bei der ersten Gelegenheit auf unsere Katze stürzen, was zur Folge hatte, dass ich den Hund von der Katze holte und er unsaft auf dem Hintern landete, gefolgt von einem scharfen Nein und Platzverweis und das alles so ziemlich zur gleichen Zeit.
Der Hund zeigt seit dem absolutes Meideverhalten gegenüber der Katze, was von mir durchaus erwünscht ist und ich in dem Fall auch in Kauf nehme, dass der Hund auf sie ängstlich reagiert.
Hauptsache er lässt sie zukünftig in Ruhe.Ich sehe also grundsätzlich einen Unterschied zu Meideverhalten und negativer Verstärkung.
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In wie fern ist es extrem sinnvoll, mal abgesehen davon, das sich Würmer bei Welpen gerne einniesten und das Immunsystem nicht voll arbeitet ?
Mir persönlich ist es auch wichtig, dass das Immunsystem lernt mit Parasiten umzugehen, siehe Allergien..etc..
Ach, und dieser Fall ist keine Therorie. Sondern tatsächlich passiert und von unserer Tierärztin dokumentiert. Das Fohlen wurde nach dem Tod obduziert.javascript:emoticon('
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Also einen Welpen alle 2 Wochen zu entwurmen finde ich allerdings auch too much. Das Immunsystem muss auch in Kontakt der Parasiten gelangen um überhaupt eine Abwehr dagegen aufbauen zu können.
Wenn man einen Welpen so häufig entwurmt ist das nicht möglich.
Wie das bei Welpen läuft, da bin ich aber nicht wirklich informiert, aber ich kenne einen Fall wo ein Fohlen permanent über 6 Monate entwurmt wurde.
Dieses Fohlen kam auf die Fohlenweide und verstarb dort wenige Wochen später, da das Immunsystem nicht gegen die Wurmparasiten vorgehen konnte und so zu sagen von innen aufgefressen wurde. -
Ich arbeite meist mit Konditionierung und klarer Kommunikation , positiver und negativer Verstärkung.
Aber auch ganz klar über Meideverhalten, bei Dingen die absolut no go sind.
Wenn ich Meideverhalten erreichen will, also ein bestimmtes Verhalten soll negativ verknüpft werden (z.B. Hund jagt die eigene katze) bringe ich sehr viel Energie ins "Nein" und bin verdammt schnell mit meiner Reaktion mit dem Ziel den Hund so zu beeindrucken das er das bestimmte Verhalten so negativ verknüpft, dass er es nie mehr zeigen möchte.
Also Meiden, hat für mich nichts mit der normalen Hundeerziehung mit positiver und negativer Verstärkung zu tun.
Das geht über Konditionierung und der Hund lernt mit der Zeit was eine positive oder negative Reaktion auslöst und wird langfristig darauf aus sein zu gefallen.
Meidverhalten ist für mich nur, wenn der Hund die Konsequenz fürchtet und das Verhalten wirklich nicht mehr zeigt (z.B. Hund springt über den Zaun, in dem selben Moment wird eine Wurfkette an den Zaun geworfen, Hund erschreckt sich im ideal Fall fürchterlich, wird für die Angst positiv bestätigt
und meidet ab sofort konsequent den Zaun.)