Hallo und erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. 
Das ist ja wirklich ein aufregender Vorfall, den die Welt nicht gebraucht hätte, und gsd konntest Du geistesgegenwärtig Schlimmeres verhindern!
Was mir beim Lesen Deines Beitrages aufgefallen ist:
Zitat
Vor vier Monaten passierte es dann
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So, was habe ich schon alles dagegen versucht.
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Dort wurde mir geraten ihn zu versuchen abzulenken, mit seinem Spielzeug usw.
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Dann wurde mir geraten, es vielleicht mal mit einer Wasserpistole zu versuchen. Das habe ich getan.
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So fing ich dann mit dem Clickern an.
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Für Euren Hund was das ein sehr traumatisches Erlebnis. Nicht nur, dass ein Riesenmonster ihn mit ernsthafter Verletzungsabsicht angegangen ist, sondern es ist auch noch in seinem geschützten Bereich vor Eurer Wohnungstür passiert. Hinzu kommt, dass alle Beteiligten im ersten Schreck sicherlich panisch reagiert haben (bitte nicht falsch verstehen, ich kann das voll und ganz verstehen und hätte genauso reagiert, aber aus dem Blickwinkel Eures Hundes war das kontraproduktiv). Und dann wagt es dieses Monster auch noch, tagtäglich immer wieder an seiner Tür vorbeizulaufen, was Euren Hund wahrscheinlich unendlich frustriert.
Ihr habt Euren Hund erst 6 Monate (beim Vorfall 2 Monate) und somit ist das Vertrauensverhältnis diesbzgl. erst mal hin und sollte mit viel Geduld und konsequenter Erziehung/Heransgehensweise wieder aufgebaut werden, was u.U. viele Monate in Anspruch nehmen kann.
Ich würde es auf mehreren Ebenen angehen. Deine Idee mit dem Clickern finde ich richtig gut. Wie Estandia schon geschrieben hat, müsste man das Ziel, d.h. der Hund hört auf zu bellen, aber erst langsam in neutralen Situationen aufbauen. Dazu bringt man dem Hund erst einmal Bellen auf Kommando bei (das lernen sie erfahrungsgemäß recht schnell), um dann das Ruhekommando beginnend von 1sek nach und nach zu verlängern.
Weiterhin würde ich Euren Hund, wenn er in der Wohnung bellt (und zwar in allen Situationen, denn sonst werdet ihr das schwerlich zügig unter Kontrolle bekommen) auf seinen Platz schicken, welcher deutlich entfernt von der Tür sein sollte. Das machst Du im Prinzip ja auch schon, wenn Du aufstehst und ihn von der Tür wegholst, könntest es aber vielleicht noch ganz konsequent mit seinem Platz verbinden. Wenn er sich auf seinem Platz weiter aufregen sollte, dann würde ich ihn einfach ignorieren, da dürfte er Theater machen, wie er wollte, wird aber erst wieder "befreit", wenn er sich entspannt hat.
Nachts ist das natürlich nur schwer möglich, daher auch meine Frage, ob Ihr nicht die räumliche Möglichkeit habt, ihn in dieser Zeit in einem Raum evtl. auch Euer Schlafzimmer zu sperren, so dass er nicht in der Nähe der Wohnungstür ist?
Zu guter Letzt schließe ich mich Estandia an, Ihr werdet schwerlich um die "Übung am Objekt" drumrum kommen, da Ihr alle in einem Haus lebt und Euch nicht aus dem Weg gehen könnt. Ich würde an Eurer Stelle zuerst einmal die Kommunikation mit dem anderen HH suchen. Und zwar nicht, um ihm Vorwürfe über seine Haltung, den Vorfall o.a. zu machen, sondern um gemeinsam eine Lösung für Euren Hund zu finden. Vielleicht könnt Ihr regelmäßige Treffen zum Training vereinbaren, die dann so ablaufen könnten, wie Estandia es beschrieben hat.
Weiterhin könnte diese Aussprache mit dem HH auch helfen, Euren inneren Groll auf ihn und seinen Hund, welcher nachzuvollziehen ist und sich deutlich aus Deinem Beitrag herauslesen lässt, ein wenig abzubauen und im besten Fall sogar in gegenseitiges Verständnis umwandeln. Denn diese innere Einstellung Eurerseits überträgt sich im Alltag und erst recht beim Training auch auf Euren Hund.
Zu guter Letzt würde ich mit Eurem Hund "jetzt erst recht" ständig die Begegnung mit großen, wohlerzogenen und gutmütigen Hunden suchen, damit er diesen Vorfall nicht auf andere Hunde überträgt und damit er in solchen Situationen Vertrauen zu Euch gewinnt, dass Ihr alles unter Kontrolle habt.
Bin gespannt auf Deine weiteren Berichte!