Beiträge von souma

    Meine ist letztens auch voll gegen ein Schild belaufen. :lachtot:

    Sie trottet hinter mir her, einige Meter hinter uns steigt jemand aus seinem Auto und klappert mit dem Schlüssel. Zazie denkt: Ohh, ein Hund!, dreht den Kopf nach hinten, um den vermeintlichen Hund zu entdecken. Läuft aber weiter hinter mir her, so dass ich ihre Unkonzentriertheit gar nicht mitkriege, sondern nur plötzlich ein Rapumms höre. Man, was haben wir gelacht, wobei Zazie doch irgendwie einen bedröppelten Eindruck machte.

    Zitat

    Das ist doch nicht normal, wieso fällt ihm nach einem 3/4 Jahr ein, daß er gar nicht alleine bleinen will???

    Das ist durchaus ein normales Verhalten. Es kann einerseits daran liegen, dass er in die Pubertät kommt und nun nochmal alle Grenzen austesten muss. Und er hatte Dich ja auch gleich dabei erwischt, da man nur dolle Jaulen muss und Frauchen kommt wieder :p. Es könnte aber auch eine der Angstphase sein, die alle Hunde in ihrer Entwicklung durchmachen. Da er aber ab und an etwas kaputt macht, was auf Stress hindeutet, scheint er das Alleinebleiben noch nicht zu 100% gelernt zu haben und die Zeit, die Du ihm abverlangst, zumindest teilweise noch zu lang zu sein (da er ja nicht nur kurz meckert sondern beständig durchjault, wenn ich das richtig verstanden habe).

    Wie auch immer, am Besten fängst Du wirklich noch mal von vorne an, läßt ihn kurz alleine und steigerst die Zeit kontinuierlich. Sollte er jaulen, etwas zerstören oder sonstige Stresssymptome zeigen, zeigt er Dir damit auch, dass Du ihn zu lange allein gelassen hast und Du solltest wieder einen Schritt zurückgehen. Da er ja schon ein 3/4 Jahr ist und es prinzipiell schon verstanden hatte, muss man das auch nicht im Minutentakt steigern sondern vielleicht im 15-30 Minutentakt.

    Die Häufchen können auch auf Stress hindeuten, den sie hatte, weil Du sie a) das erste Mal alleine und b) in einer unbekannten Umgebung gelassen hast. Falls sie sich innerhalb dieser Stunde bei Deinen Eltern nicht beruhigt haben sollte, war es einfach zu viel für den kleinen Wauzi.

    Um diesen Stress für den Hund zu vermeiden, könntest Du Deine Eltern einfach ein paar Mal besuchen ohne sie alleine zu lassen, um sie an die neue Umgebung zu gewöhnen. Wenn sie sich da dann prima verhält, kannst Du ja mal kurz um den Block gehen (und sie bei Deinen Eltern lasse) und die Zeit des Von-Dir-Getrennt-Seins langsam steigern.

    Das erinnert mich ganz stark an unseren Kaukasenwelpen, der mit 8 Wochen schon 10kg wog. Er war in einer KiTa aufgewachsen und da muss ihn ein Kind wohl doch mal fallen gelassen haben. Jedenfalls hatte er (als einziger aus dem Wurf) auch diese kleine Neurose, wenn man ihn hochgenommen hat, Knurren, Zappel, um sich schnappen. Das war definitiv keine Spielaufforderung, sondern aggresives bzw. ängstliches Abwehrverhalten.

    Nun musste er aber die Treppen rauf und runter getragen werden, so war es unumgänglich, ihn ständig hochzunehmen. Wir haben auch nicht lange mit ihm debattiert, Befehle kannte er ja noch nicht wirklich, sondern haben ihn gezielt hochgenommen, so dass er uns nicht verletzen konnte und so lange ganz ruuuhig festgehalten, bis auch er Ruhe gab. Das haben wir dann einige Tage ganz intensiv geübt. Danach liebte er Hochnehmen zwar immer noch nicht, aber hat sich in sein Schicksal ohne Murren ergeben.

    Der Vorteil war, dass mein Ex ihn auch als pubertierenden Hund, wenn er mal wieder renitent war, nur über seine Schulter werfen brauchte (ich habe die 50kg nun nicht mehr stemmen können) und er war dann immer so beeindruckt davon, dass das als Erziehungsmassnahme vollkommen ausreichte.

    Für Zazie ist es Training, wenn ich im DF lese und schreibe, dass sie nicht im Mittelpunkt der Welt steht, und sie sich entweder artig zurückzieht oder unter meinem Schreibtisch darauf zu warten hat, bis ich "fertig" bin.

    Dazu muss ich sagen, dass meine Arbeit zwingend mit der der Arbeit am Computer zusammenhängt und ich sie deswegen schon darauf trainieren muss, dies zu akzeptieren. Und ob ich nun ernsthaft arbeite oder mit Euch kommuniziere, da erkennt sie keinen Unterschied. Eher im Gegenteil, oft bin ich intensiver mit meiner Tastatur beschäftigt, wenn ich mich im DF auslasse, und sie bemerkt meine Unlust bei meiner "wirklichen" Arbeit. :D

    Hallo Krystana,

    das hört sich ganz nach einer Angstphase an, fall Du ausschliessen kannst, dass nichts gravierendens bei der Züchterin vorgefallen ist. Vielleicht auch nur in einem Vertrauensverlust, den Du Dir dadurch eingehandelt hast, dass Du sie zu der Züchterin gegeben hast.

    Angstsphasen machen alle Hunde in ihrem Entwicklungsprozess durch, und sie vergehen so schnell wie sie gekommen sind. Vertrauensbrüche lassen sich wieder heilen, indem man seinem Hund die nötige Stabilität wiedergibt.

    Summa sumarum, wenn es irgendwie geht, nötige sie erstmal nicht dazu, Bus zu fahren, sondern lasst Euch Zeit und schaut beim Vorbeigehen bei der Busstation, ob Ihr gerade dazu bereit seit, Bus zu fahren, sonst brech den Versuch sofort wieder ab (ohne das sie es bemerkt). Und ignoriere ihr "komisches" Verhalten und gib ihr die Bestätigung, dass sie Dir 100% vertrauen kann, in anderen Situationen. Erst wenn sie noch in 2-3 Wochen immer noch so reagiert, liegt ein ernstzunehmendes Verhalten und Problem vor und alle anderen halbherzigen Versuche bis dahin, sie zum Bus fahren zu bewegen, bestätigen sie nur in ihrem Angstverhalten (und in Deiner Frustration).

    Hallo Terry,

    Deine Erläuterungen sind sehr interessant und es würde mich freuen, wenn wir die jeweiligen Passagen aus der uns bekannten Literatur mal gegenüberstellen. Manche Punkte sehe ich genauso, waren aber auch nie strittig, denn, wie Du schon sagtest, zeigt sich Dominanz meist vor dem "Aufreiten" in 'zig anderen Gesten.

    Du sprachst die essentielle Sozialisierung schon an. Hätten wir nur gut sozialisierte Hunde in unserem Umfeld, so bräuchte es kein Hundeforum. Dazu kommt eine ganze Reihe von Hunden, die aufgrund ihrer gentischen Konstellation wesensschwach sind. Und auf all diese treffen Deine Aussagen leider nicht zu, ziemlich egal, wie "normales" Hundeverhalten abzulaufen hätte.

    Und ein Hund, der z.B. in Berlin aufwächst, mit 10-50 verschiedenen Hundekontakten täglich, wo fängt da ein Gruppenverhalten an, wo hört es auf?!

    Zu guter Letzt: "Das müssen sie untereinander klären" bin ich ein ernsthafter Anhänger von, wenn beide Hunde auf Beschwichtigungssignale reagieren und damit zumindest eine gewisse Sozialisation genossen haben. Greifst Du da als Mensch ein und nimmst den Hunden damit eine Lernerfahrung, oder wie soll ich das verstehen?

    Da gibt es sicherlich unterschiedliche Ansichten, aber meine Hündin darf auf Couch und Bett. Allerdings nur, wenn ich dazu Lust habe und sie auffordere, bzw. sie hat sofort zu gehen, wenn ich keine Lust mehr dazu habe. Entsprechend hat sie sich auch zu benehmen, also nicht meine ganze Bettdecke oder sogar mein Kopfkisssen zu okupieren.

    Das klappt natürlich nur, wenn ich in dem Raum anwesend bin. Das Schlafzimmer ist für sie immer verschlossen, wenn ich nicht darin bin, aber im Wohnzimmer tummelt sie sich auch ohne mich. Und da hat sie sich neuerdings angewöhnt, aus dem Fenster zu schauen (was bedingt, dass sie auf der Couch steht) und ich übersehe es einfach und lasse sie gewähren.