Für mich klingt das nach einem Junkie (ich habe auch einen - mittlerweile relativ geheilt).
Nur eben nicht nach einem Ball sondern nach allem was sich Apportieren und ins Maul nehmen lässt.
Retriever sind dafür gezüchtet es toll zu finden Dinge ins Maul zu nehmen und zu Apportieren. Du beschäftigst ihn täglich mit solchen Maulspielen (Dummytraining). Es wurde im gezeigt, dass es ganz toll ist den Dummy (vielleicht auch zusätzlich Spielzeug? Stöcke?) in den Mund zu nehmen und dass das dann immer Spaß und Beschäftigung mit Frauchen heißt.
Entgegen einiger Ratschläge wäre ich jetzt sofort - so lange er noch jung ist - dafür: nimm dem Junkie seine Droge!
Heißt erst mal Monate (!) kein Dummytraing, kein Spielzeug rumtragen lassen kein Stock, kein gar nichts. Andere Leute davon ab halten. Alles was mit ins Maul nehmen zu tun hat auf Null.
Ich weiß wie hart das ist - ich habe am Anfang an den ersten Stöcken fast ne std gestanden und meinen Hund geblockt, irgendwann reichte ein kleines geflüstertes nein und irgendwann wurde es nicht mehr versucht (ca ein Jahr später aber mein Hund durfte auch zwei Jahre Stöcke und Bälle jagen und tragen, deiner ist ja noch jünger).
Zusätzlich würde ich dein Training runter Schrauben. 2x 10 Minuten am Tag gezieltes Gehorsamstraining reicht völlig.
Wenn dein Hund in Monaten (!) tiefenentspannt ist und nichts mehr ins Maul nimmt kann man vielleicht mal drüber nach denken noch Mal gezieltes Dummytraining (am besten mit Trainer) zu versuchen. Aber nicht täglich und stundenlang. Vielleicht tut es deinem Hund auch gut es ganz zu lassen.
Er zeigt scheinbar sehr oder zu stark seine Rasseeigenschaft gerne Dinge ins Maul zu nehmen und du hast indem du das zu sehr bei ihm mit einer Erwartungshaltung verknüpft hast den falschen Grundstein gelegt (kein Vorwurf ging mir genauso).
Ich konnte mit meinen Junkie eine Zeit kaum noch spazieren weil er völlig Gaga nur nach Stöcken gesucht hat - nach wirklich mehreren Monaten nichts ins Maul nehmen und Apportieren (auch Null Spielzeug im Haus) hatte ich wieder einen normalen Hund der seine Umwelt wahrgenommen hat. Wenn irgendwo ein Kind mit Stöcken hantiert muss ich bis heute (6 Jahre später) noch meinen Hund an seinen Gehorsam erinnern und wenn Stöcke fliegen anleinen.