Beiträge von Laviollina

    Ich finde es irgendwie komisch, dass hier gesagt wird American Bulldogs sind super Mitarbeiter mit Will to Please wenn man nur weiß wie man damit umgeht und das anhand von Videos belegt wird. Ich kenne die 'Rasse' komplett uneinheitlich.

    Es ist eine Rasse die außerhalb des VDHs gezüchtet wird und gerade in Deutschland sind Hunde die als AB verkauft werden gerne (teils dubiose) Mixe. Da dürfte man auch eine etwas weitere Streuung bezüglich der Charaktereigenschaften erwarten können. Inkl Hunde mit kaum will to Please/ Spaß an Zusammenarbeit. Das muss dann nicht unbedingt automatisch Unfähigkeit des Hundebesitzers sein. Schließt es aber nicht aus.

    So tolle Videos gibt es übrigens von Exemplaren fast jeder Rasse, was nicht heißt dass das mit jedem Exemplar auf dem Niveau zu erreichen ist.

    Ich finde übrigens auch nicht dass ein Hund ohne Will to Please unbedingt eine Herausforderung sein muss.

    Der Thairidgeback hier im Ort hat keinen will to please und will gerne Menschen stellen, drei Tage abhauen zum Jagen, andere Hunde vermöbeln, keinen Besuch rein lassen.. Da wäre es mit will to please garantiert einfacher weil man dann über Gehorsam etwas machen könnte.

    Mein Whippet hat auch kaum will to please. Hält aber von fremden Hunden und Menschen einfach höflich Abstand und rennt nie hin, bellt so gut wie nie, ist von alleine ruhig und unauffällig, hat so gut wie keine Aggressionen und bleibt ohne sichtbares Wild in meiner Nähe. Da macht der nicht vorhandene will to please den Alltag selten schwierig. Wenn sind das eher Situationen dass der Hund nicht aus dem Auto will weil es regnet oder ähnliches.

    Also das mal zum Threadtitel.

    Ich habe mein Rattler auf dem Pferd und dem Fahrrad durchaus schon weite Strecken im Hunderucksack transportiert. Im Trab allerdings doof. Ansonsten kein Thema und 10 km ist mein Rattler durchaus mit Freude gelaufen.

    Wenn es kein großer Hund sein muss könnte ein Zwergpinscher durchaus passen und zeitweise im nen Hunderucksack.

    mit starken Abstrichen beim Jagdtrieb (der Rest passt aber) ein Silken Windsprite.

    Den seh ich hier eher nicht, die meisten Windsprites sind wirkliche Freigeister, mal hier einen Trick, mal einen Wurfgeschoss holen, mal über ein paar Hürden hüpfen, oder eben auch nicht. Systematische Sportliche Aktivitäten im Verein, da fehlt oft die Motivation. Dann brauchen die meisten im Winter einen Mantel, viele hassen einfach Regen und mögen dann lieber erst gar nicht gern raus. Und wöchentliche sehr lange Wanderungen sind auch nicht ihr Ding. Das machen sie mal mit, aber eher nicht wöchentlich. Ausnamen bestätigen die Regel, aber wenn man einen Welpen nimmt, würde ich eher mit dem Durchschnitt rechnen, als mit einer Ausnahme.

    Ein netter Artikel fällt mir dabei ein, der es ziemlich gut trifft:

    https://www.goldenmerlo.de/silken-windsprite-perfekter-hund/

    Ich hatte es eher so verstanden, dass 'braucht nicht unbedingt Arbeit' im Vordergrund vor 'kann gerne Hobbymäßig was arbeiten steht'. Wobei letzteres wenn man keine Kreismeisterschaft erwartet meist recht gut funktioniert. Bissl Hobbyagi, Fährte, Dummy klappt bei den meisten ganz gut, wenn auch weit entfernt von der Begeisterung von echten Spezialisten.

    Je nach dem was man unter Wandern versteht sehe ich da auch kein No Go. Im strömenden Regen ist natürlich die Wahrscheinlichkeit da,dass da dann gar nichts geht da. Mein Hund guckt dann sehr entgeistert läuft aber durchaus noch mit. Da wandern aber auch die wenigsten Menschen gerne. Aber Wanderungen von 2-3 oder mal 4 std im Zweifel bei schlechterem (nicht katastrophalen) Wetter mit Mantel gehen mit dem Durchschnitt normal schon problemlos.

    Wenn mit Wandern 7 std Gebierhgswandern im Regen gemeint sind gibt es natürlich bessere Rassen. Wenn aber bei "alles kann, nicht muss" der Fokus eher auf letzterem liegt kann es durchaus passen.

    Wenn man IPG-Sport betreibt, bekommt man vom Richter gesagt, ob sein Hund TSB (Trieb, Selbstsicherheit, Belastbarkeit) "ausgeprägt" hat oder nicht.

    Gibt es das bei anderen Prüfungen/Sportarten auch?

    Beim Coursing wird Intelligenz, Arbeitseifer, Wendigkeit, Schnelligkeit und Kondition beurteilt vom Richter.

    Wenn ich mal meine geballte Erfahrung einstreuen darf: ich kenne einen Triathleten der sich zum Joggen einen Hound (keine Ahnung welcher Herkunft) besorgt hat.

    Ein Jahr ging alles gut. Im zweiten Jahr war er ein paar mal im Wald verschwunden und griff andere Rüden ernsthaft an. Es folgten mehrtägige Jagdtausflüge, Abgabe und ein Red Fox Labrador der nur für kurze Strecken mit zum joggen kommt und mit dem man jetzt auch ohne Erziehung glücklich ist ..

    Sagt natürlich null aus ob man Jagdtrieb und Verträglichkeit hin bekommt wenn man sich Mühe gibt aber wohl dass Jagdtrieb durchaus stark vorhanden sein kann..

    Bist du dir ganz sicher, dass dein junger Gebrauchshund in der gemischten Spielegruppe mit anderen Hunden ausschließlich Spaß hat?

    Das könnte auch in Stress ausarten was dann wieder zu überdprungshandlungen führt.

    Hast du mal versucht ein paar Tage nicht hin zu gehen und nur ruhiges Gassi und Training im Wechsel zu machen?

    Wenn meine Junghunde überdreht sind dann in der Regel abends. Der Zeitpunkt spricht daher dafür. Was hier unter anderem geholfen hat war ein möglichst geregelter Tagesablauf und wenige Stress. Tägliche Konfrontation mit anderen Hunden wo vielleicht doch nicht alles lustiges Spiel ist kann durchaus Stress auslösen.